Usbekistan 15. Sept. – 26. Sept. / 2’300 Km
Landschaft
Nach der Grenze setzt sich die Steppe fort; sie geht aber langsam in eine grosse Oase über. Da werden Baumwolle, Melonen, Tomaten und andere Gemüse im Bewässerungsfeldbau angepflanzt. Die Hauptwirtschaftszweige sind jedoch Erdöl und Erdgas. Stalin befahl den Baumwollanbau. Um genügend Wasser zu haben, wurden die Flüsse Amudarja und Syrdarja in unzählige Kanäle abgeleitet und das Wasser erreichte nicht mehr den Aralsee. Die florierende Landwirtschaft ging zu Grunde. Eine der grössten Umweltkatastrophe entstand. Der Aralsee, früher der viertgrösste Binnensee der Erde, versiegte in den letzten Jahren beinahe vollständig. (Fotos: Baumwollernte und Transport)
Da Usbekistan reich an Erdgas ist, sind die meisten Autos (Kleine Chevrolets) durch Gas angetrieben. Diesel verbrennen noch die alten Lastwagen. Entsprechend gibt’s viele Gastankstellen aber beinahe keine mit Benzin u. Diesel. Während der Baumwollernte ist der Diesel durch die Regierung streng rationiert und darf nur im Zusammenhang mit der Baumwollernte verkauft werden. Die Gesamtstrecke, die wir durch Usbekistan fahren, beträgt 2’300 Km. Da sind schon kreative Ideen gefragt, um Diesel zu erhalten…..
17. -18. Sept / Nuklus – Khiva; 370 Km. Im Blog erzählen wir Geschichten, die wir erlebt haben oder unsere Sicht der Dinge. Wir wollen keinen neuen Reiseführer schreiben. Das haben andere Autoren bereits bestens realisiert.
Muhammad Ibn Muso al Xorazmiy (780-850) erwähne ich, da er Bedeutendes in der Mathematik geleistet hat. Er war Mathematiker, Astronom und Geograf. Begründer der Algebra. Er löste lineare und quadratische Gleichungen. Er hat die Zahl Null als eigenständige Zahl eingeführt. Stell dir mal heute die Informatik – die nur Nullen und Einser in der Programmier-sprache verwendet – vor. Hätten die Informatiker keine Nullen, wäre das Chaos noch grösser – oder es wäre gar nicht so weit gekommen. Zudem hat Muhammad Ibn Muso al Xorazmiy die Algorithmen eingeführt. Dieser Begriff wurde von seinem Namen „al Xorazmiy“ abgeleitet.
Khiva wurde im 6. Jahrhundert gegründet. Im 7. Jh. eroberten Perser die Stadt und es folgte die Ausbreitung des Islam. 1220 eroberte Dschingis Khan und 1388 Timur Lenks die Stadt. Erst Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die Stadt Xiva Hauptstadt des 1511 in Choresmien gegründeten Khanat Chiwa. Bei den häufigen Belagerungen wurden die Befestigungsanlagen der Stadt häufig zerstört. Letztmals geschah dies im Jahre 1740, als Chiwa vom persischen Schah Nadir erobert und das Khanat für kurze Zeit Bestandteil des Perserreiches war.
19. – 20. Sept. / Khiva – Bukhara; 452 Km. Ist seit 1993 Weltkulturerbe. Die Menschen sprechen Tadschikisch, die zentralasiatische Form des Persischen. Wir besuchten das Samaniden-Mausoleum, das älteste Bauwerk Zentralasiens aus dem 10 Jh. Die meisten alten Gebäude wurden zerstört. Dieser Kubus lag unter einem Sandhügel verborgen. Deshalb sind die Ornamente sehr gut erhalten. Sowjets haben es in jüngerer Zeit ausgegraben.
21. – 22. Sept. / Bukhara – Samarqand; 250 Km. Der Registanplatz in Samarkand ist einer der schönsten Plätze Mittelasiens. Das Ensemble von drei Medresen (Schulen der islamischen Wissenschaften) aus dem 15. Jh. ist ein einzigartiges Beispiel der Kunst des Stadtbaus. Er ist traumhaft im Abendlicht. Da lassen wir die Bilder sprechen.
Auch die Grabstätte von Timur ist sehenswert. 1395 errang Timur entscheidende Siege über die mongolischen Herrscher an der Wolga. Bereits 1394 erstreckte sich die Einflusszone von Timurs Macht über ein Gebiet, das sich über Teile des heutigen Iraks mit Bagdas, Irans, Aserbeidschan, Usbekistan, Georgien, Syriens und der Türkei. 1398 eroberte er Delhi.
Begegnungen
Auf der „Autobahn“ nach Bukhara treffen wir einen Biker. Bart heisst er und fuhr vor 87 Tagen in Belgien los. Sein Ziel wäre Peking – vorausgesetzt er bekommt ein Visum. Aber auch Eselkarren und andere Gefährt treffen wir auf der Schnellstrasse an.
23. Sept. / Samarqand – Tashkent; 330 Km
23. – 25. Sept. / Tashkent – Ferganatal Tashkent ist die Hauptstadt von Usbekistan. Sie wude durch ein Erdbeben 1962 fast vollständig zerstört. Heute ist es eine moderne Stadt mit breiten Strassen, Bürohochhäuser und Verwaltungszentren. Wir besuchten die Markthalle mit ihren orientalischen Facetten.