23. April / Hpa An – Mae Sot. 140 Km; Thailand
Die letzten Kilometer Strasse vor der Grenze Myanmars waren eher desolat. Aber in den meisten bereisten Ländern war dies so, da diese Gegenden der Grenzregionen sehr dünn besiedelt sind. Umso schöner sind die Kautschuckplantagen. Der Grenzübertritt ging flott. Auf der Myanmarseite kurz den Ausreisestempel in den Pass. Anschliessend das Carnet de passage abstempeln. Auf der Grenzbrücke wechselt der Verkehr von rechts- auf linksseitig. Auf der Thailandseite den Einreisestempel holen, die Autoversicherung abschliessen und das war’s. Innerhalb einer Stunde war die ganze Chose vorüber, dank der guten Vorarbeit der lokalen Agentur.
Wir fuhren mit dem Landy ins Centra Mae Sot Hill Resort, das in der Nähe der Grenzstation liegt. Bald darauf ging es weiter, zur Polizeibehörde um die Fahrtauglichkeit festzustellen und und nach bestandenem Test den thailändischen Fahrausweis zu erhalten. Der Test bestand in Reaktionsübungen (Gas – Bremse) und dem räumlichen Sehtest und Farbsichtigkeit. Anschliessend wurde der kreditkartengrosse Fahrausweis ausgehändigt. Der internationale Führerschein war nicht von Interesse.
Wie erleben wir die ersten Eindrücke auf Thailands Strassen? Breite Strassen mit perfektem Asphalt und rücksichtsvolle Automobilisten. Wir sind auf westlichem Niveau angekommen. Zahlreiche Shopping Malls mit allen denkbaren Produkten. Zahlreiche Hotels und sehr viele Touristen. So zu reisen, da ist das Abenteuer und das Neue etwas kleiner geschrieben. Dafür sind die Umstände entspannender. Wir haben wieder drei thailändische Fahrzeuge, die uns begleiten – Touristenpolizei und local guides. Die Route ist exakt vorgeschrieben und wir haben die Pflicht, in Hotels zu übernachten. Dies hilft einerseits der Überwachung (Registratur im Hotel) und erhöht die Tourismuseinnahmen. Als angenehmer Nebeneffekt sind die Zimmer klimatisiert und oft hat es einen Pool um uns abzukühlen. Schliesslich zeigt das Thermometer gegen 40 Grad Celsius…..
24. April / Mae Sot – Lampang, 270 Km.
25. April / Lampang – Mae Rim, 140 Km; Chiang Mai
Auf der Strecke nach Chaing Mai haben wir eine Elefantenstation besucht. Hier haben über 100 ehemalige Arbeitselefanten ihr neues zu Hause gefunden. Darbietungen, wie die Elefanten im Urwald Bäume schleppen, wurde vorgeführt. Beim Morgenbad, das sie sichtlich genossen, war es empfehlenswert, genügend Distanz zu haben um der Rüsseldusche zu entgehen.
Wir sind im Suansawan Resort stationiert. Eigentlich ein herrliches Bungalow-Resort in Palmenhainen mit kleinem See und Pool. Eigentlich? Mangels Touristen, vermutlich weil die 15 Km nach Chaing Mai zu weit sind, hat sich das Resort auf westliche, alte Langzeit-Touristen (nette Formulierung für Alters- und Pflegeheim) spezialisiert. Pflegepersonal und Rundumservice ist vorhanden und garantiert. Trotzdem werden Margrit und ich unseren späteren Lebensabend nicht hier verbringen – 40 Grad! und Langeweile – wir sind doch nicht blöd.
Ja wir sind schon einiges gewöhnt bezüglich Stellplatz. Auf ausgedienten Militärflugplätzen, in der Steppe, am Meeresstrand unter Palmen, vor buddhistischen Klöstern, in Fussballstadien und vor schönen Hotels, die sich im Laufe der Nacht als Bordelle herausstellten (da hatten wir keine Hotelzimmerpflicht). In Yangon war dies wieder der Fall. Wir sassen abends vor dem Landy, tranken ein kühles Bierchen und verteilten amüsiert Laufstegnoten.
26. April / Chaing Mai
Ah ja, wir besichtigten auch Chiang Mai (150’000 Einwohner). Die Stadt ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Nordens. Im Zentrum hat es Mc Donalds, Starbucks, Mövenpick etc und Nachtmärkte mit vielen Souvenirs und noch mehr Touristen.
Die frühere Beschaulichkeit ist einer westlichen Hektik gewichen; viele alte Teakholzhäuser wurden durch modernen Betonbauten ersetzt. Am Stadtrand von Mae Rim leben auch noch zahlreiche Bergvölker in ihren traditionellen Lebensformen.
Wir besichtigen auch den heiligen Berg Doi Suthep. Auf dem Berg liegt der sehenswerte Tempel „Wat Pra That Doi Suthep“.
27. April / Chaing Mai; Landy-Maintenance
Heute war Landy-Maintenance angesagt. Unser Landy Td5 (Bj. 2003) läuft tadellos. Dies setzt aber Serviecearbeiten voraus. Tacho KM-Stand 87’100 Km; gefahren auf der Reise 38’100 Km. Bei LANNA-Classic-Cars habe ich Unterhalts- u. Servicearbeiten ausführen lassen. Eigentlich hätte ich die Arbeiten auch selber ausführen können. Aber bei 40 Grad im Schatten gönne ich mir diese Dienstleistung; habe schliesslich auch schon 60-Plus auf dem Zähler. Motorenölwechsel 5W/40 Shell; Ölzentrifuge, Ölfilter, Dieselfilter gewechselt. Die Ersatzteile hat mir Anna’s 4×4 Manufaktur mit auf die Reise gegeben. Schaltgetriebeöl eingefüllt – 2,4 Liter 80W/90 Castrol; Kardanwelle abgeschmiert. Luftfilter getauscht. Radnaben u. Radlager abgeschmiert. Dämpfergummi am Stabi hinten vorsorglich ersetzt. Räder übers Kreuz gewechselt. Die jungen Mechaniker packten mit Freude und Fachkompetenz an. LANNA-Classic-Cars ist eine sehr gute Werkstatt, die ich speziell für Land Rover Defender empfehlen kann. Ich ziehe kleine Werkstätten dieser Art den offiziellen, modernen Jaguar-Land Rover Vertretungen vor. Da diese Mechaniker Fahrzeuge nur noch die mit Elektronik vollgestopften Karossen kennen. Von den 20 Fahrzeugen der Reisetruppe lief unser Landy 39’000 Km pannenfrei. Nur noch ein weiteres Fahrzeug schaffte dies.
27.4. / Chr. muss an seinem Fi. die defekten Radlager ersetzten. So sieht sein Radlager aus. Früher etwas neues Fett wäre angebracht gewesen.
Margrits Alternativprogramm zum Werkstattbesuch war der Orchideengarten und der Insekten-„Zoo“.
28. April / Chiang Mai – Phrae, 230 Km.
29. April / Phrae – Sukhothai, 160 Km.
Am späteren Nachmittag besuchen wir noch die historische Stätte von Sukhothai. Die Blütezeit des einstigen Königsreiches war im 13. u. 14. Jh. Die Epoche ist vor allem für die wunderbaren Werke der Architektur bekannt und wird daher das „Goldene Zeitalter“ der Thai-Kultur bezeichnet. Sukhothai ist UNESCO-Weltkulturerbe und gilt als beeindruckendster Ort in Thailand. Innerhalb der historischen Stadtmauern sind annähernd 200 Tempelruinen zu bestaunen.
30. April / Sukhotai – Bangkok, 430 Km.
Die letzten 50 Km fuhren wir seit langem wieder mal im Konvoi, da dies von den Behörden so verlangt wurde. Zur Erinnerung (vlg. Thailand Transit): Thailand ist gesperrt für Fahrzeuge mit Wohnwageninfrastruktur wie Betten und Kochmöglichkeiten. Die Gründe waren die schlechten Erfahrungen mit Automobilisten der asiatischen Nachbarländer. Wir wurden auf den letzten 30 Km von der Polizei eskortiert. Wir hatten mit Warnblinker zu fahren und die Devise galt, keine andern Fahrzeuge dazwischen lassen und bei Rotlicht einfach über die Kreuzungen zu fahren. Das klappe perfekt. Die anderen Autos wichen aus und bei Einfahrten stand eine Polizei-Motorradpatrouille und stoppe den Verkehr. Im Nu waren wir quer durch Bangkok und erreichten unser Hotel Emerald. Die Hotelpflicht war auch einen Teil der Auflagen, die wir zu erfüllen hatten.
1. Mai / Bangkok
Am 1. Mai vormittags streiften wir durch den Blumenmarkt. Hier werden die kunstvollen Blumenketten mit Jasminblühten geflochten, die wir sehr gerne den Frauen an den Verkehrsampeln abkauften. Die Blühten duften so herrlich und verströmen asiatische Parfumdüfte, welche die Hitze von bis zu 40 Grad Celsius erträglicher machen. Anschliessend fuhre wir mit Langbooten durch die engen Kanäle von Thonburi. Das ursprüngliche und einfache Leben in Bangkok wird hier eindrücklich ersichtlich. Die Thais pflegen ihre Traditionen. Da sie noch an Geister glauben, – sagen sie – hat es beinahe vor jedem Haus ein kleines Häuschen von der Grösse einer Schuhschachtel auf einem Pfahl aufgestellt. Sie hoffen, dass dann die Hausgeister (nein nicht die Schwiegermütter) dort wohnen und dadurch nicht ihr Unwesen im Wohnhaus treiben.
Wir besuchten anschliessend Rattanakosin, die Altstadt Bangkoks. Bei brühtender Hitze bestaunten wir den Königspalast und den auf diesem Gelände liegenden Tempel Wat Phra Kaew mit dem grössten Heiligtum des Landes, dem Jadebuddha. Im Wat Pho ist der liegende Buddha.
Am späteren Nachmittag hatten wir noch einen offiziellen Empfang des vorgängigen Premierministers His Excellency Mr. Korn Dapparangsi und des Ministers für Tourismus und Sport Mr. Veerasak Koasurat hielten je eine offizielle Laudatio auf unsere Reise, die ein Weltrekord sei, mit zahlreichen Fahrzeugen von der Schweiz und Deutschland bis nach Bangkok/Theiland zu fahren und über 38’000 Km in acht Monaten erfolgreich zurückzulegen.
Der Tourismusminister Mr. V. Koasurat und seine Assistentin liessen sich den Fuhrpark unserer Overlanderfahrzeuge zeigen und erklären. Unseren Landy hätten wir mindestens 2x verkaufen können….Am Abend genossen wir von unserem Hotelzimmer im 22. Stock den Blick über das nächtliche Bangkok.
2. Mai / Bangkok
Am 2. Mai besichtigten wir Bangkoks Altstadt und Chinatown mit den Fahrrädern. Dies war auch ein ganz spezielles Erlebnis, da wir durch enge Gässchen und Hinterhöfe an Orte kamen, die wir sonst nicht zu Gesicht bekommen hätten.
4. Mai / Bangkok – Chumphon, 470 Km.
5. Mai / Chumphon – Khao Sok, 270 Km.
In der Provinz Surat Thani an der Westküste Südthailands liegt der Khao Sok Nationalpark und erstreckt sich auf 740 Km2. Hier liegt der Chaio-Lan-See, der heute über 162 Km2 einnimmt. Die Region gehört zur regenreichsten. Aber zwischen Dezember und Mai sind die Niederschläge spärlich. Der Nationalpark lockt mit seinem immergrünen Regenwald, der zu jeder Jahreszeit üppig wächst. Wir haben den Tag bei bestem Fotografenlicht auf dem See verbracht. Eine kleine Tropfsteinhöhle erforderte einen Fussmarsch durch den Dschungel. Blutegel an den Füssen und Beinen waren die Zugabe.
7. Mai / Khao Sok – Khao Lak, 120 Km.
Khao Lak ist ein 20 Km langer Sandstrand und liegt rund 100 km nördlich von Phuket. Die teilweise einsamen Sandstände laden zum Baden. Auch grosse, kaum besuchte Parks können durchwandert werden. Im Ort gibt es auch ein Tsunamimuseum, das an die Tragödie von 2004 erinnert.
7.5. / Der Spr. von P & V kriegt neue Stossdämpfer hinten.
8.5. / Der Cit. Jump. von R & U kriegt einen neuen Anlasser. Dem roten VW werden neue Bremsscheiben eingebaut.
8. – 10. Mai / Khao Lak
Wir erholten uns beim Schwimmen an den weissen Sandstränden von Khao Lak und machten einen Tagesausflug in die Bucht von Phang Nga mit dem Felsen Khao Ta-Pu, der im James Bond Film „Der Mann mit dem goldenen Colt“ von 1974 weltberühmt wurde.
11. Mai / Khao Lak – Ao Nang, 140 Km; Krabi
Der kleine Ort liegt rund 20 Km von der Provinzhauptstadt Krabi entfernt und befindet sich am östlichen Rand der Bucht von Phang Nga, einem Meeresabschnitt der Andamanersee. Schöne Badestrände, gemütliche Strandcafés und in die Sonne blinzeln waren angesagt. Im Kochkurs für thailändische Küche bereiteten wir unser eigenes „Tom Ka Gung“, Suppe mit Kokosmilch und Crevetten.
12. – 13. Mai / Ao Nang
Rund 50 Km von Ao Nang entfernt liegt der Emerald Pool mitten im Urwald. Das Wasser ist glasklar und herrlich warm.
14. Mai / Ao Nang – Perlis, 330 Km; Grenzübertritt Thailand – Malaysia
Der Grenzübertritt ging an diesem Nebenzoll zügig von statten.