14. April / Imphal – Moreh (Grenze) – Tamu, 110 Km.
Wir reisen in Myanmar ein. Das Grenzprozedere geht effizient von statten. Bald sind wir vor dem buddhistischen Kloster in Tamu angekommen. Der oberste Mönch, der das Kloster gegründet hat, zeigt uns stolz die ganze Anlage. Hier leben rund 100 Mönche und 500 Novizen. Auch Mädchen leben hier. Vom Kindergartenalter bis 19 Jahre können sie hier gratis zur Schule gehen und sich ausbilden lassen. Dann müssen sie sich entscheide, ob sie im Kloster bleiben wollen und nach den 251 Regeln des Mönchsordens leben wollen. Treten sie aus, müssen sie ein Entgelt für die Ausbildung entrichten. Jede Familie schickt nach Möglichkeit einen Jungen in das Kloster. Das ist eine Prestigesache. Die staatliche Schule (gratis) oder Privatschulen (teuer) sind die andern Alternativen.
15. April / Tamu – Gangaw, 270 Km.
Dieses Wochenende ist das Thingyan (Wasserfest). Dies ist die burmesische Neujahrsfeier, die das ganze Land in den Ausnahmezustand versetzt. Das Abspritzen und Wasserschmeissen soll symbolisch eine Reinigung von den Sünden des alten Jahres sein. In den Städten ist das Fest eher eine Technoparty statt religiöse Riten.
Auf unserer Fahrt nach Gangaw machen wir in einem Dorf Mittagsrast. Im kleinen Restaurant erklären wir unsere Wünsche. Unter viel Gelächter der anwesenden Frauen wird uns Reis mit Beilagen serviert. Wie sich später herausstellt, sind wir mitten in einer Geburtstagsparty gelandet und haben von ihrem Essen erhalten.
16. April / Gangaw – Monywa, 200 Km.
Wir stehen beim Win Unity Hotel und schwimmen im Pool nach der anstrengenden Fahrt durchs Gebirge. Abends geniessen wir bei herrlichem Sonnenuntergang ein feines Nachtessen in der Hotelanlage. Im angrenzenden Tiefland herrschen Tagestemperaturen gegen 40 Grad. In der Nacht brechen heftige Tropengewitter los.
17. – 18. April / Monywa – Naypydaw, 390 Km.
In Monywa besuchen wir einen Tempel der mehr als 85000 grosse und kleine Buddah-Statuen beherbergt. Alle wurden und werden gespendet um das Karma positiv zu beeinflussen. Imposant ist auch der über 120 Meter hohe stehende Buddah, der von weitem zu sehen ist.
Aus organisatorischen Gründen wurde der Regierungssitz Myanmars 2005 von Yangon nach Naypydaw verlegt. Die Fläche entspricht neunmal der von Berlin. Offiziell leben 1 Mio. Menschen hier. Tatsächlich dürften es rund 300’000 sein. Die Stadt ist vom damaligen Regierungschef und Generalissimus der Militärjunta Than Shawe in Auftrag gegeben worden. Dies entsprach der Tradition der Burmesischen Könige. Jeder erbaute eine neue Königsstadt. Die Strassen haben teilweise 22 Spuren, über die kaum ein Auto fährt. Das Volk vermutet, dass es eher Lande- und Startbahnen für Jets sind. Die neuste Boeing 380 könnte locker hier landen….Zumindest unser Polizeischutz und wir geniessen die freien Strassen. Unsere Reise musste vom Innenministerium, dem die Sicherheitsbehörden, die Polizei und andere Überwachungsorgane unterstellt sind, bewilligt werden. Die Route ist genau vorgeschrieben und Abweichungen davon führen zu Nachforschungen – zu unserer Sicherheit…..Aber alle Beamte sind nett und hilfsbereit.
In der Tageszeitung las ich, dass in den letzten 12 Monaten 550’000 Touristenvisa beantragt wurden. Das ist ein deutlicher Einbruch seit im Westen in der Grenzregion zu Bangladesch die Problematik mit den Rohingas bekannt wurden. Ursprünglich – zu Zeiten der Engländer lebten rund 300’000 islamische Menschen, die für die Engländer Strassenbau etc. betrieben, hier. In der Zwischenzeit sollen es rund 3 Mio. sein. Dies gab Spannungen mit der burmesischen Bevölkerung, die heute in dieser Region in deutlicher Minderzahl sind. Von all dem haben wir aber nichts bemerkt. Myanmar ist ein schönes Land mit freundlichen und fröhlichen Menschen. Auf unserer Reise haben wir schon oft festgestellt, dass die Meldungen in der internationalen Presse und auf politischer Ebene viel negativer lauten, als wir die Situation vor Ort erlebten. Wir sagen unsern Lesern, geht hin und bildet euch selbst ein Urteil. Ihr werdet positiv überrascht sein!
Myanmar verkauft Gas nach Thailand für billiges Geld. Dort wird Elektrizität produziert und wieder für teures Geld in den Norden Myanmars eingeführt.
Die vorhergehende Regierung schloss mit China Verträge, dass sie Infrastruktur bauen dürfen. Ein grosses Projekt wird ein Staudamm sein. Unterhalb des Dammes leben 20 Mio. Burmesen, die vom Wasser für ihre Landwirtschaft abhängig sind. Momentan steht die Bautätigkeit still aufgrund der Proteste der Bevölkerung. Zuerst hiess es, dass der Strom für Burma bestimmt sei. Nachher wurde bekannt, dass der Strom für billiges Geld nach China geliefert werden soll…..
Ein Lehrer der Unterstufe verdient 120 USD monatlich. Mit Nachhilfe werden die Saläre aufpoliert. Die Ärzte verdienen nicht viel mehr. Nach der Pflichtkonsultation arbeiten sie in den Privatkliniken und verdienen sehr gutes Geld dazu.
Wir haben in Myanmar in der Zwischenzeit bis zu 40 Grad Celsius. Da ist es eine Wohltat, im Pool des Hilton Hotels am späteren Nachmittag ein Bad zu geniessen („Ententeich“).
19. – 20. April / Napyidaw – Yangon, 360 Km.
Die ehemalige burmesische Hauptstadt Yangon ist mit 4,5 Mio. Einwohnern die grösste Stadt des Landes. Neben dem heutigen, offiziellen Namen Yangon wird die Stadt oft auch Rangon genannt. 1852 – im zweiten anglo-burmesischen Krieg wird die Stadt zerstört und später wieder aufgebaut. Die berühmte „Goldene Pagode“, Shwedagon, ist das Nationalheiligtum und eine der grössten Sehenswürdigkeiten der Welt. Die Legende besagt, dass vor 2000 Jahren ein Tempel über acht Haaren von Buddha Gautama errichtet worden sei. Der heutige Bau soll zwischen dem 6. Und 10. Jh. errichtet worden sein. Im 15. Jh. wurde mit der Vergoldung begonnen.
19.4. / Der Fu.- Autark, eines der Expeditionsmobile hat eine gebrochenene Feder an der Vorderachse. Schweissen und eine Ersatzfeder schmieden lassen in Yangon.
21. April / Yangon – Golden Rock, 180 Km.
Kyaiktiyo Pagodea (Golden Rock). Übersetzt bedeutet Kyaikityo in etwa auf dem Kopf eines Einsiedlers. Ein alter Emerit soll von Buddha selbst eine Haarreliquie geschenkt bekommen haben. Er entschied sich, eine Pagode auf einem Felsblock bauen zu lassen. Bald begannen die Pilger, den Fels mit Blattgold zu schmücken. Die Stupa auf dem Fels ist mit 5,5 Meter recht klein.
21.4. / Der Spr. von I & A fährt auf einen Randstein der Autobahn auf. Dabei gehen 2 Reifen und Felgen flöten. Die Bremsleitung ist abgerissen. Zurück nach Yangon in die Werkstat.
22. April / Golden Rock – Hpa An, 130 Km.
Wir besuchen die Buddhagrotte, die ein beliebter Pilgerort ist.