Süden Laos (Nov. 2017)

10. Nov. / Vientiane – Tham Konglor, 310 Km. Weiter über kurvenreiche Bergstrassen. Die letzten 20 Km erinnerten an die Kraterlöcher der kasachischen „Strassen“. Am Ende der Route gelangten wir in ein malerisches Tal. Die Zufahrt über eine rostige „Eisenbahnbrücke“ wurde auf 2,5 Meter Höhe beschränkt, da bis vor kurzem grosse Trucks Baumstämme frevelten und abtransportierten. Tham Konglor liegt in einem Karstgebiet. Das unvergessliche Erlebniss war ein Höllenritt mit dem Langboot auf dem 7 Km langen Höhlenfluss. Keine Beleuchtung, nur die Stirnlampen der Bootsführer. Nach rund 100 Metern in der Höhle hatten wir komplett die Orientierung verloren. Auf der andern Seite des Berges lag ein kleines Dorf der Hmong-Minorität mit 100 Ew., die Landwirtschaft betrieben und die Frauen woben Tücher mit komplizierten Mustern auf den einfachsten Webstühlen.

12.11./ Tham Konglor-Savannaketh, 320 Km

Der 3. Unfall. Eine Laotin fährt dem Hy.-car (A & D) ins Heck. Auffahrunfall. Der Hy. bremste ab, da eine Kuh die Fahrbahn querte. Die Anhängerkupplung rettet unsere Reisefreunde vor grösserem Schaden. Der Lao-Van sieht übler aus….

13.11./ Savannaketh – Bolaven-Plateau, 370 Km
Das Bolaven-Plateau liegt in einem alten Vulkan, der vor Millionen von Jahren ausgebrochen ist. Die Hochebene weist viele Kaffeeplantagen auf. Früher wurde hier Opium angebaut. Für 1 Kg Rohkaffe erbhalten die Bauern CHF 1.- Die Rösterei und einzig Kaffee-Exportfirma löst CHF 15.-. Sie ist in Familienbesitz und es bestehen Verbindungen in kommunistische Regierungskreise erklärte der lokale Guide. Wir camierten in 1.000 m Höhe im Tad Fane Resort bei den gleichnamigen Wasserfällen.

14.11. / Wat Phou In den Dörfern leben verschiedene Ethnien. Von hier aus besuchten wir Wat Phou Champesak ist Weltkulturerbe und gilt als das kleine Angkor Wat und liegt so 50 km südlich von Pakse am Mekong. Dies sind Tempelanlagen der alten Khmer (9Jh-14.Jh). Anfangs waren sie Hindugöttern geweiht, dann aber zu buddhistischen Tempeln umfunktioniert. Da die Handelsströhme sich an den Mekong verschoben, wurde Wat Phou aufgegeben und Ankor gegründet.

15.11./ Bolaven – Grenzeübertritt – Stung Treng, 210 Km. Auf der Weiterfahrt zur kambodschanischen Grenze machten wir Halt an den Strohmschnellen des Mekongs.

Vang Vieng und Vientiane (Nov. 2017)

6. Nov. / Luang Prabang – Vang Vieng, 240 Km . Von Luang Prabang fuhren wir auf Bergstrassen mit zahlreichen engen Kurven und herrlichen Ausblicken in die Hügellandschaften. Vang Vieng war 1999 ein unbekannter Ort, den Travellers besuchten um mit LKW-Schläuchen den Fluss zu erkunden, Joints zu rauchen und abzuchillen. Die Einheimischen eröffneten neue Guesthouses, die Drogen wurden härter und die Partys wilder. 2012 griff die Regierung durch und lenkte die Szene wieder in geordnete Bahnen. Die Guesthouses sind immer noch zahlreich, die Travellers gehen in der Lagune baden, paddeln mit Kanus den Bach runter oder schweben im Morgengrauen über das Tal. Auch buddhistische Mönche sind nach Sonnenaufgang unterwegs und bitten um Reis für ihr tägliches karges Mal.

Rückruf aus Deutschland. Fahrzeugmarke: neuer Fi. mit Hy-aufbau. (Euro 6). Grund fehlerhaftes AGR, das bei Bruch schlimmstensfalls zu Kurzschluss und Motorenbrand führen kann. In Laos, Kambodscha, Vietnahm etc gibt es keine Vertretung der Italiener, welche die Reparatur ausführen kann….Eine präventive Reparatur wird ausgeführt.

8. Nov. / Vieng Vang – Vientiane, 150 Km Die Hauptstadt Laos (500’000 Ew.) ist geprägt vom französischen Baustil. Pha That Luang mit der goldenen Stupa ist Laos wichtigstes nationales Monument und ein Smbol des Buddhismus sowie der Souveränität des Landes. Eindrücklich war der Besuch des Wat Si Saket-Tempels. Er ist der älteste Tempel der Stadt und weist filigrane Malereien über Buddhas Leben auf. Am Abend genossen wir ein leckeres Essen an den Ufern Mekong.

An der Tankstelle fiel mir eine schwerbeladene Lambretta auf. Natürlich aus Italien. Filippo und Francesca sind mit einer Lambretta Bj. 1969 (wilderideonlambretta) unterwegs und umrunden die Welt. 50 Länder und 60’000 Km in einem Jahr mit dem Oldtimer soll einen Eintrag im Guiness-Buch der Rekorde sichern. Die beiden haben auch keine Probleme mit Euro 6 und Adblue. Die Grenzübertritte dürften auch problemloser ablaufen als bei Reisemobilen……Buon viaggio e tanti saluti!

Fahrzeug-Begegnungen in Laos (Nov. 2017)

Buuaaah, was für Fahrzeuge so unterwegs sind oder wiederhergestellt werden. Wir cruisen gemütlich durch ein Dorf in Südlaos. Quitsch….voll in die Bremsen. Da steht ein Land Rover Serie II Bj 1960. Der hat noch gegen die Amis gekämpft, als sie den Ho Chi Minh-Pfad bombardierten. Die Hülse um die Panzerfaust zu transportieren ist jedenfalls noch neben der Windschutzscheibe montiert. Momentan sieht er ein bisschen mitgenommen aus. Bald wird er wieder hergestellt sein. Die modernen Felgen hat er ja schon. Die orginalen Stahlfelgen hatten wohl Einschusslöcher vom Kampfeinsatz. Übrigens, es war der einzige Serie II Land Rover, den wir auf der Reise gesehen haben; auch Defender Td5 oder neuere Modelle hatten wir seit Moskau keine mehr gesehen. Grund: Die Länder waren damals noch abgeschottet gegen westliche Qualitätsprodukte, als diese auf dem Markt waren und der grosse Hype. Dafür sehen wir heute Range Rover und Discos zu Hauf – bis zum abwinken.

Auch Toioda Lahmcruiser haben wir angetroffen; (Analogien mit einer fernöstlichen Automobilmarke wären rein zufällig…). Die Laoten setzten sie zur Feldarbeit ein.

Oder mit den Toioda High-Luggs bringen sie die Ernte ein und Sonntags verwenden sie die High-Luggs für den Familienausflug.

Aber auch ander Fahrzeuge haben uns in Bewunderung und Erstaunen versetzt.

Luang Prabang (Nov. 2017)

3. Nov. / Luang Prabang. Luang Prabang, die alte Königsstadt Laos, ist Weltkulturerbe und liegt am berühmten Mekong Fluss. Die französische Kolonialarchitektur (1893 – 1953 war Laos franz. Protektorat) und 32 buddhistischen Klöster wurden als Weltkultur honoriert.

Am Morgen erhielt der Mungg (Landy) einen Ölwechsel. Dies nach 16’000 Km. Gerd und ich fuhren in die Werkstatt. Ölfilter, Zentrifugalfilter, Vorfilter Diesel und Dieselfilter des Haupttanks haben wir auch ersetzt. Da nationaler Feiertag war, waren keine Mechaniker anwesend, nur der Securityman. Dao, der Lao-Guide, startete ein Telefon und schon konnten wir die Hebebühne benutzen. Das Öl (5W40) habe ich glücklicherweise in China in der erforderlichen Spezifikation gefunden.

Der Hy. von Toni & Marthi wurde vorgesten repariert. Auf der Autobahn haben sie die Kilometer von Kunming zur Grenze runtergeraspelt. Das Visum und die chinesische Fahrzeugzulassung waren bereits abgelaufen. Mit Sondergenehmigung und viel Palaver klappte der Grenzübertritt nach Laos. Heute Abend werden sie endlich wieder zu uns stossen. Wir freuen uns sehr.

Die Laoten sind wahre Mechanik-Künstler. Sie flicken alle LKWs mit einfachen Mitteln und unter widrigen Umständen.

Am Nachmittag fuhren wir mit einem Langboot den Mekong hinauf zum Whisky-Dorf Ban Xang Hay. Die Bewohner brauen auf der Basis von Reis einen Whisky (1 dl / CHF 1.-, ebenso gut wie der Reis-Whisky, den wir für den 10-fachen Betrag letztes Jahr in Japan erstanden hatten). Zudem sind Whiskyflaschen mit speziellen Ingredienzen erhältlich….

4. Nov. / Luang Prabang. Am Morgen fuhren wir 30 km zu den Wasserfällen Tat Kuang Si. Dies sind Karstkalk Becken. Ein Bad im kühlen Wasser war sehr erholsam. Abends gingen wir noch auf den berühmten Nachtmarkt mit lokalen Handwerksprodukten. Das Nachtessen genossen wir auf der „Garküchengasse“, deren Durchmesser ca 4 Meter ist. Rechts die leckeren, lokalen Speisen die frisch zubereitet werden (Hühnerfüsse und Hahnenkämme fehlen nicht) und links kleine Tische. Die Luft ist geschwängert mit Rauch, Öldunst und Gewürzduft.


5. Nov. / Luang Prabang.
Am Mekong genossen wir in einem kleine Beizli ein leckeres Lao-Gericht (nein, keine Hühnerfüsse und Hahnenkämme!). Ein Spaziergang durch die buddhistische Tempelanlage Wat Xieng Mouane (UNESCO Weltkulturerbe) ohne Touristen war sehr erholsam. Den Sonnenuntergang auf dem Phu Si ist ein „must“ für Luang Prabang-Besucher. Entsprechend waren wir nicht alleine dort auf dem Hügel über der Stadt……

Norden Laos (Nov. 2017)

31. Okt. / Puér – Botan, 304 Km. Auf der Autobahn tuckert der Landy Richtung Süden zur Grenze China-Laos. In Mohan füllen wir das erste Mal unsere Gasflasche (Gas: 5 Kg / Tara 7 Kg), die wir für das Kochen (Morgenkaffe, und ab und zu Nachtessen) benötigen. Gas und Diesel füllen wir jeweils sicherheitshalber auf, sobald die Hälfte verbraucht ist. In China erfolgt das Füllen der Gasflaschen in einem Sicherheitstrakt. Keine Fotos. Keine Fahrzeuge im Innenhof der Füllstation.

1. Nov. / Grenze China – Oudomxay, 100 Km. An der Grenze war die Abfertigung auf der chinesischen Seite speditiv. Im Pass den Ausreisestempel. Beim Zoll die Exportbestätigung für das Fahrzeuges. Auf der laotischen Seite war die Fahrzeugabfertigung eher zäh; aber nach 3 Stunden war die Warterei zu Ende. Wir erhielten die FZ-Versicherung und SIM-Karten von der laotischen Agentur. 2 Reiseleiter und ein Offizieller (Polizeiuniform – wir sind in einem Kommunistischen Land) begleiten die Gruppe.

Laos

Laos ist von China, Vietnam, Kambodscha, Thailand und Myanmar umgeben. 7 Mio. Einwohner sind auf 236’000 km2 verteilt (5x so gross wie die Schweiz). 1000 Jahre lang wurde Laos von den Vietnamesen, Birmanen, Siamesen und Khmer beherrscht und geplündert. In jüngerer Zeit waren es die Franzosen und Amerikaner (Indochinakrieg), die Land und Volk verwüsteten. Die Amerikaner haben im letzten Krig alle 8 Minuten Bomben abgeworfen. 230’000’000 Bomben oder mehr als 3 Mio. Tonnen. Ein Drittel explodierte auf dem matschigen Boden nicht, was heute noch zu vielen Unfallopfern führt. Die Opfer sind meistens Bauern, die ihre Felder bewirtschaften. Schätzungseise 70 % der Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft, 15 % sind in der Verwaltung (Polizei u. Administration) und 15 % sind im Kleinhandel und Gastronomie tätig. Bis 1975 war Laos ein Königreich. Die Laoten verstehen zu 70 % die Thailändische Sprache. Auch die Religion – der Buddhismus – ist eine gemeinsame Basis.
Nach der Absetzung des Monarchen herrscht bis heute die Kommunistische Partei. Dessen Generalsekretär ist gleichzeitig der Präsiden.

Ab 1990 öffnete sich das Land für den Tourismus. Heute sind die Verkäufe des Stromes an die Chinesen die Haupteinnahmequelle. 7 Staudämme liefern die Energie. Der grösste Damm soll 2025 am Mekong fertiggestellt sein. Die Konsequenz wird sein, dass im Unterlauf Wassermangel herrschen wird. Felder nicht mehr bewässert werden können, Familien, die vom Fischfang leben, ihre Existenz und Nahrungsquellen verlieren…..Die riesigen Infrastrukturprojekte werden von den Chinesen finanziert und gemanagt. Dies sind Staudämme, Tunnels, Autobahnen und Eisenbahnlinien. Für die Zementherstellung bauen sie die Fabriken und tragen ganze Berge ab. Die Infrastrukturprojekte werden von den Chinesen vorfinanziert. Werfen die realisierten Projekte nicht den erhofften Ertrag ab, können die Kreditzinsen an die chinesischen Gläubiger nicht bezahlt werden. In den Verträgen für die Projekte sind Klauseln enthalten, dass im Zahlungsverzug die Infrastruktur künftig den Chinesen gehören wird. Dadurch haben die Chinesen in erster Linie die Rohstoffe von Laos (und zahlreicher südostasiatischen Ländern, wo ebenfalls Infrastrukturprojekte erstellt werden) und in zweiter Linie später die Bauten. Früher wurden Kriege geführt um Einfluss zu gewinnen – heute sind es vorfinanzierte Infrastrukturprojekte. Zudem profitiert nur die politische Kaste des Landes von Zuwendungen und Privilegien für die Vertragsabschlüsse. Die breiten Bevölkerungsschichten haben das Nachsehen…. (vgl unsere Bilder).

Schule: Die Kinder gehen ab 6 Jahren in den Kindergarten. 5-7 Jahre sind Grund- und Mittelschule. 7 Jahre College. Nach 12 Jahren können die jungen Leute an einer der 4 Universitäten im Lande studieren. Für die Schule müssen die Eltern bezahlen. 20 US$ für Grundschule, 200 US$ für College jährlich. Das Monatseinkommen ist durchschnittlich für Lehrer 130 US$, Hausangestellte 100 US$ und Polizisten 250 US$. Für die Ausbildung pro Kind werden 1/10 des Jahreseinkommens aufgewendet. Die Arbeitsmöglichkeiten für Akademiker sind beschränkt, deshalb findet – wie so oft in den Schwellenländer – ein braindrain ins Ausland statt. Die Nachbarländer, Europa und USA finanzieren Schulprojekte und stellen Lehrer an, da in den Bergregionen die Leute zu arm sind, eine Schule zu finanzieren.

50% der Bevölkerung sind Mitglieder der Kommunistischen Partei. Im Gegensatz zum Ostblock, wo eine Revolution stattfand, findet hier (Laos, China etc.) eine Evolution vom sozialistischen System hin zur Symbiose eines wirtschaftlichen Systems – getragen von den politischen Leitplanken der Kommunistischen Partei – statt. Laos ist in der ASEAN und profitiert von der Zollfreihandelszone. Dadurch überschwemmen aber billige (Qualität u. Preis) Konsumgüter das Land. Eine laotische Industrie kann sich deshalb nur schwer entwickeln. Nicht nur die Produkte, sondern die umliegenden Länder mit ihren Menschenmassen (China 1,4 Mrd, Thailand 68 Mio., Vietnam 94 Mio.) überschwemmen das kleine Land (nur 7 Mio. Einwohner). Hoffentlich geht Laos bis in 10 Jahren nicht der kulturelle Sauerstoff aus und folglich die Eigenständigkeit dadurch auf der Strecke bleibt.

2. Nov. / Oudonmxay – Luang Prabang, 200 Km . Landschaftlich reizvolle Route mit zahlreichen Kurven, Auf- und Abfahrten (bis 10 %). Wir fuhren mit 30 Km/h durch zahlreiche Bergdörfer mit vielen Kindern auf der Strasse. Die Hausaufgaben erledigten sie vor den einfachen strohbedeckten Holzhäusern.

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