21. Juni / Kalianda – Carita, 110 Km.
Heute schipperten wir mit der Fähre in 3 Stunden über die Meerenge von Sumatra nach Cilegon auf Java. Hier ist der Verkehr deutlich hektischer und dichter. Leben doch 160 Mio. Menschen der insgesamt 250 Mio. Indonesier auf dieser Insel.
22. Juni. / Carita – Sukabumi, 240 Km.
Die Route führte dem Meer entlang. Sandstrände wechselten sich mit hügligen „Strassenstücken“ ab. Wir wählten eine offroad-Piste, die teilweise Steigungen bis zu 20 Grad hatten und den Asphalt mussten wir auch suchen….Der Übernachtungsplatz war im Stadion von Sukabumi. Am Morgen – das erste Mal um 04 Uhr – weckte der Muezzin, als er die Muslime zum Gebet rief. Als wir um 6:30 Uhr den Kopf zum Landy rausstreckten, war bereits die Jugendmannschaft auf dem Spielfeld. Nach unserem Frühstück blieb noch Zeit für eine ausgiebige Selfie-Runde mit Trainern und den Jugendlichen.
23. Juni / Sukabumi – Kawah Putih, 140 Km.
Unterwegs zu unserem Tagesziel kamen wir in einen der vielen Verkehrsstaus. Nur diesmal war es keine rote Ampel oder ein Pannenfahrzeug. Sondern der Grund war eine Hochzeitszeremonie, die auf der Strasse stattfand. Wir fuhren links an den Strassenrand und stiegen aus um zu fotografieren. Die Hochzeitsgesellschaft hatte sichtlich Freude und winkte uns zu sich in ihre Mitte. Auf einer Seite das Brautpaar mit ihren Familienangehörigen, auf der andern Seite Hochzeitsdamen und dazwischen der Zeremonienmeister, der althergebrachte Tänze aufführte.
Kawah Putih ist einer der zwei schwefelhaltigen Kraterseen des Vulkans Gunung Patuha. Er ist ein beliebtes Ausflugsziel für die Indonesier. Der Karatersee liegt auf 2000 Meter über Meer. Unser Übernachtungsplatz liegt auf 1800 Meter und weist angenehme Nachttemperaturen von 20 Grad auf. Wir campen direkt nehen dem Gebetsraum. Entsprechend weckt uns der Muezzin schon um 04:00 Uhr….
23. Juni / Kuwah Putih – Bandjar, 190 Km. (Golfplatz)
Es war eine zählflüssige Fahrt mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von 25 Km/h. Zum einen war die Ferien- und Reisezeit der Indonesier zu Ende und andererseits führte die Route durch Hafenorte. Schlussendlich kamen wir gegen Abend auf unserem Campground an, ein Golfplatz.
25. Juni / Banjar – Magelang, 240 Km.
26. – 27. Juni / Magelang (Yogyakarta)
Wir fuhren nach Yogjakarta um das Visum zu verlängern. Bei der Einreise auf Sumatra erhielten wir ein Visum-on-arrival von 30 Tagen. Nun galt es, das Visum nochmals um weitere 30 Tage zu verlängern. Yogyakarta war ein Sultanat und hier gelten andere Regeln als die Regierung in Jakarta sich vorstellte. Die Einwanderungsbehörde schaltete auf Stur und verweigerte die Verlängerung, da offensichtlich zu wenig „Geld unter dem Tisch floss“. Wir verbrachten den ganzen Vormittag mit Warten, bis sich eine Lösung fände. Das Tourismusministerium und die Schweizer Botschaft konnten auch nichts ausrichten. Somit wurde entschieden, die Visa-Verlängerung in einem anderen Bezirk zu beantragen.
Am Nachmittag besuchten wir das Weltkulturerbe, den Hindutempel Prambanan. Leider war er teilweise beim letzten grossen Erdbeben zerstört worden.
Anderntags besuchten wir den Buddhatempel Borobudur. Er wrude im 8. Jahrhundert erbaut und geriet bald in Vergessenheit. Ursache war möglicherweise ein Vulkanausbruch. Erst 1814 wurden die Überresten wieder entdeckt.
Batik
28. Juni / Magelang – Madiun, 250 KM.
Wir fuhren in diese Provinzstadt um das Visum zu verlängern. Dies ging innert kürzester Zeit über die Bühne. Brustbild anfertigen, Fingerabdrücke geben und Stempel in den Pass. Fertig war die Chose.
29. Juni / Madium – Probolingo, 206 Km.
Am 30. Juni bestiegen wir den Vulkan Bromo. Tagwache war um 2:45 Uhr und um 3:30 Uhr fuhr der Bus, der uns zu den Jeeps brachte, die auf das Hochplateau, die Caldera eines alten Vulkans, hinauf fuhren. Der Vollmond schien noch, als wir auf den Sonnenaufgang warteten. In der Caldera lagen Nebelschwaden. Darüber sahen wir die Dampfwolke des Bromo’s.
Hier findet alljährlich ein hinduistisches Opferfest statt. Die Gläubigen warfen Reis, Zwiebelgemüse oder Hühner und Schafe in den Krater. Zahlreiche ärmere Menschen standen unterhalb des Kraterrandes und fingen die Opfergaben auf und behielten sie. Ob die Hühner und Ziegen am Fusse des Bromo wieder den Pilgern zum Kauf angeboten wurden, oder in der Pfanne landeten, da entzog sich unserer Kenntnis. Am Vormittag ist die Zeremonie vorbei. Alle wollen die Caldera gleichzeitig verlassen. Nichts ging mehr. Die Toyo-Jeeps aus den 80er Jahren qualmten und stanken grässlich, sodass es einem übel werden konnte.
1. Juli / Probolinggo – Ketapang / Banyuwangi, 190 Km.
Wir fuhren auf Ostjava durch Teakholzplantagen und Naturschutzgebiete. Am Abend campierten wir am Strand. Bintang, nicht das Bier, sondern unser gleichnamiger, indonesischer Guide organisierte einen Grillabend. Es gab fangfrischen Fisch und das indonesische Bier Bintang (was Stern heisst).