Patagonien Teil 1 (Nov. – Dez. 2024)

Paläontologiemuseum Trelew

In Puerto Madryn haben wir US$ gewechselt. Anschliessend im Carrefour eingekauft. Zur Sicherheit bleibe ich beim Landy und Margrit kauft ein. Etliche Hinweise auf eingeschlagene Fahrzeugfenster sind auch für die Stadt Trelew zu lesen. Wir besuchen das weltbekannte Museum der paläontologischen Funde von Patagonien, das der «Reise Know-how» sehr rühmt. Hier ist auch der weltweit einzige, gehörnte Saurer Carnotsaurus ausgestellt. Kurz entschlossen parke ich aus Sicherheitsgründen im Halteverbot direkte vor dem Museumseingang. Trotz der Proteste seitens Margrits. Als wir die imposanten Exponate bestaunten, suchte die Security den. Halter eines 4×4 Trucks. Falschparkierer – oder was? Ich verlasse das Museum und will um parkieren. Nein, es betraf nicht unseren Landy. 20 Meter neben dem Museumseingang wurde auf dem Parkplatz ein dreister Einbruch in einen Toyoverübt. Seitenfenster eingeschlagen, ausgeraubt und mit einem Auto geflüchtet. Dies mitten am Nachmittag…

Gaiman

Für unseren Übernachtungsplatz suchen wir auf iO einen ruhigen, sicheren Stellplatz um Wäsche zu waschen und Blog zu schreiben. Neben der Bereitschaftsfeuerwehr vom Dorf Gaiman, 15 km von Trelew entfernt, ist das möglich. Der Ort wurde 1874 von walisischen Auswanderern gegründet. Hier wird die walisische Gemütlichkeit und Tee-Kultur mit Scones und Kuchen gepflegt. Im Teehaus «Ty Gwyn» geniessen wir den «five o’clock tea».

Rada Tilly

Nach der endlosen Weite sind die ersten Hügel ersichtlich. Viehtransporter fahren nach Comodoro Rivadavia, eine öde Industriestadt.

Für die Übernachtung finden wir einen einsamen Stellplatz zwischen den Dünen. Der Wind pfeift stark, sodass wir im Windschatten «picnic sur l’éscalier» geniessen. Die Küche bleibt geschlossen. In den Strandfelsen sind zahlreiche versteinerte Austernschalen. Deren Durchmesser entspricht locker Frühstückstellern. Schade, die Schalen sind leider ohne Austerntier…

Caleta Olivia

Am Morgen regnet es. Der Blick von der Schlafkoje animiert dazu, das Duvet nochmals über die Ohren zu ziehen. Caleta Olivia ist ein trostloser Ort, der von der Ölindustrie lebt. Ausserhalb des Orts pflömmen Seelöwen.

Puerto San Julian

Endlose Weite, was ändert ist das Wolkenbild. Puerto San Julian wurde von Ferdinand Magellan 1520 so benannt, als er hier fünf Monate überwinterte. Ein Nachbau des Schiffes «Santa Victoria» steht auf dem Quai. Nach einer Meuterei, die seine Getreuen niederschlugen, segelte Magellan südwärts. Sie entdeckten im Oktober 1520 die Passage und segelten vom Atlantik zum Pazifik. Sie wird heute «Magellanstrasse» zu Ehren des Entdeckers genannt.

1832 ankerte in San Julian die «Beagle», das Schiff der Expedition unter Kapitän Robert FitzRoy. Charles Darwin, der die Expedition begleitete, entdeckte hier Knochen einer gigantischen Kreatur, die Lamas und Kamelen glichen. Dies führte zu Darwins Evolutionstheorie.

Antoine de Saint Exupery ist der Autor des weltberühmten Buches: «Der kleine Prinz» / Le petit prince. Saint Ex Leidenschaft galt der Fliegerei und war Chef der «Aeroposta Argentina». Er eröffnete von 1929-1931 die Flugpostlinie über die Anden und war in. San Julian zwischengelandet. Saint Ex ist auf dem Foto mit Fliegerbrille und Ledermantel zu erkennen.

Laguna Azul

Von San Julian fahren wir 415 Km weiter südwärts. Die Strasse ist seit 1500 Km abschnittweise gespickt mit Schlaglöchern und tiefen Spurrinnen, verursacht von den zahlreichen, schweren LKWs. Konzentration ist erforderlich und für das Hirn besser als Sudoku lösen. Den ganzen Tag bläst ein heftiger Polarwind. Der Verbrauch an Diesel steigt von 11 Liter auf 14 L/100 Km. Wir überqueren den Rio Gallegos.

Nicht nur Schlaglöcher erfordern Aufmerksamkeit, sondern auch Guanakos. Sie weiden in friedlich in kleinen Rudeln. Sie springen aber ebenfalls locker über die Drahtzäune, welche die Ruta 3 in Patagonien säumen (seit der Halbinsel Valdes immerhin über 1200 Km).

In der Stadt Rio Gallego tanken wir wieder Diesel mit 10 ppm Schwefelanteile (Euro 6 Qualität). Die Alternative wäre 800 ppm und liegt in der Toleranz von Euro 3. Die Folge wäre höhere Wartungs- und Serviceintervalle.
Wir fahren zum Lago Azul, 15 Km vor der Grenze zu Chile. Am Kratersee stellen wir uns in den Windschatten des geplanten Besucherzentrums, das einen Baustopp erleidet. Der strake Wind, gefühlt 100 Km/h, ermuntert nur für einen kurzen Spaziergang durch das Lava Feld zum Kratersee.

Tierra del Fuego

Wir fahren am 3. Dezember zur Grenze Argentinien / Chile, die 15 Km vor der Fähre zur Insel Tierra del Fuego liegt. Die Aus- / Einreise bei Imigracion und Aduana dauert über eine Stunde. Immerhin schneller als damals 2017 von Kirgistan nach Kashgar (China), die volle 4 Tage dauerte! Vor der Fähre stehen LKWs, die Kolonne ist 2 Km lang.

In San Sebastián ist der nächste Grenzübertritt – wieder nach Argentinien. Der Stellplatz in der Stadt Rio Grande passte uns nicht. Am späteren Nachmittag war unser Ziel Tolhuin am Lago Fagano. Wir fuhren durch Wälder mit einem alten, knorrigen Baumbestand. Viele Buchen waren aufgrund von Biberfrass abgestorben.

Tolhuin, Camping Hain

Der Camping Hain in Tolhuin ist eine Mischung von Pippi Langstumpf und Rote Zora Atmosphäre. Hier «lismet» Margrit rechtzeitig ihren Winterpulli zu Ende. Den «five o’cliock tea» zelebrieren wir mit Geni, Conny, Andreas und Anette in der geheizten Holzhütte.
Die Nacht war kalt und windig. Am Morgen waren die umliegenden Hügel mit Schnee überpudert. Der Camping wurde vor über 30 Jahren von der Familie aufgebaut. Das Holz für die Hütten und Windshelter ist Strandgut. Das übrige Sammelsurium wurde zusammengetragen. Die leeren Weinflaschen der Gäste stilisieren Flaschenbäumen. Wir bleiben während drei Tagen hier und spazieren dem Strand entlang und schreiben Blog. Das Wetter erinnert uns sehr an das halbe Jahr, das wir auf Island verbracht haben.
Wir unternehmen eine kürzere Wanderung dem See entlang. Der nächste Graupelschauer und garstiger Wind peitschen über den See. Am Abend preschen rund 50 Rally-Boliden über die Gravelroad. Die Rennleitung stoppt eine Karre, da eine Kiste über die Piste hinausschoss.

Ushuaia

Wir fahren nach Ushuaia über den Paso Garibaldi. Auch in Tierra del Fuego hat es einen Niesengipfel – wie am Thunersee. Ushuaia ist eine typische Touristen- und Kreuzfahrtschiffe Stadt. Einkaufen und Daten fèrs Internet bei Claro nachrüsten ist angesagt. Im Tripadvisor finden wir das beste Restaurant für Fisch, Celtolla und Paella del fin del mundo. Wir geniessen nach der King Crab Soup den besten Merluza negra, den wir je genossen haben. Dann noch ein Café im Almacé Ramos Generales, einem alten Kolonialwaren Laden, bevor wir in den NP Tierra del Fuego fahren.

Bahia Ensenada im NP Tierra del Fuego

Wir fahren um 18 Uhr in den Nationalpark zur Bucht, wo das südlichste Postamt des Kontinents steht, die Unidad Postal Fin del Mundo. Die antarktischen Winde neigen über die Jahre hin die Bäume stark. Wir geniessen vor Sonnenuntergang die Aussicht und die Ruhe direkt am See. Zum Übernachten fahren wir zum freecamp Rio Pipo.

Wir plaudern mit den Gendarmen, die im NP Tierra del Fuego am Rio Lapatai ihre Station haben. Ihr Defender Td5 hat 4450’000 Km auf dem Tacho mit demselben Motor. Unkaputtbar. Unser freecamp errichten wir an der Laguna Verde. Am Nachmittag wandern wir zur Bahia Lapataia. Hier endet die Routa 3 und steht das letzte Strassenschild; 3079 Km südlich Buenos Aires.

Um einen herrlichen Ausblick auf den NP Tierra del Fuego zu haben, wandern wir dem Lago Acami entlang. Wir steigen durch den Urwald der Südbuchen Richtung Cerro Guanaco hoch.

Pferde galoppieren am Landy vorbei. Gänse und ein Karakara spazieren ums Auto. Am Camp zurück werfe ich noch einen Wooly Bugger mit der Fliegenrute durch den Patagonienwind. Sólo para disfrutar. Eine leckere Rösti bei Sonnenschein rundet den schönen, letzten Tag im NP Tierra del Fuego ab.

Am Vormittag noch Einkaufen Gastanken und Kardanwellen abschmieren. Dann steinen wir hoch «zur Perle unter den südlichen Bergseen», der Laguna Esmeraldo. Das Wetter ist patagonisch.

Zur Grenze nach Chile

Vom Camping Hain in Tolhuin fahren wir zur Panaderia, geniessen hot chocolate und medialunas, und kaufen im Supermercado ein. An der Grenze zu Chile in San Sebastian wird noch der Kühlschrank inspiziert. Auf der Fahrt zu unserem freecamp bei den Königspinguinen treffen wir auf eine riesige Schafherde, die von sieben Schäferhunden vorangetrieben wird.

Von den Puinguinos Rey nach Porvenir

Die Königspinguin Kolonie auf Tierra del Fuego ist die einzige ausserhalb der Antarktis. Hier leben seit 15 Jahren rund 120 Tiere, da in dieser Ecke da Klima und die Ruhe passt. Wir nehmen an einer Führung des Schutzprojektes teil. Die Weiterfahrt geht über 100 Km Schotterpiste und Baustellenverkehr zum Fährhafen Porvenir. Der Wind ist sehr heftig. Nach Spaghetti mit Tomaten und Avocado an einer Oliven- Zitronensauce nächtigen wir auf der Leeseite des Leuchtturm Hügels.

Stürmischer Wind rüttelt am Landy während der Nacht. Am Mittag schiffen wir nach Puntas Arenas ein. Pünktlich um 14 Uhr legt die Fähre los. Vom Schiff aus sehen wir nochmals die Fischerhütten und unseren Übernachtungsplatz.

Punta Arenas

Wir stehen bei Eduardo am Hostal Independencia. Statt Pizza vom Omnia ziehen wir die Parilla des Restaurants «La Routa de Darwin» vor. Das urchige Restaurant mit zahlreichen Objekten aus Grossmutters Zeiten und noch besseren «Bife do Lomo» und «Salmon con Verdura» von der Parilla. Nähmaschine und Holzherd erinnern mich an meine Omi. Der riesige Smoker an Stefans Wunsch- Räucherkammer.

Von der Plaza de Armas mit der Statue Magellans über den zwei Ureinwohnern (ausgerottete Stämme Ona und Aonikenk) spazieren wir der Promenade entlang. Vom Mirador geniessen wir den Ausblick über die Stadt. Im patagonischen Restaurant «La Legua Loca» liessen wir uns die leckeren Menüs schmecken.

Rotary Club Punta Arenas Austral

Auf dem Heimweg zum Hostal Independencia erblicken wir das Rotary Rad über einer offenen Haustüre. Neugierig strecken wir die Köpfe rein. Schon hat uns ein Rotarier gesehen und ladet uns zur Weihnachtsfeier ein. Als er uns als Gäste aus der Schweiz vorstellt, erzähle ich von unserere Reise in Südamerika. Mit unseren Gastgebern, dem Flottenadmirals a.D. und dem Luftwaffenpiloten a.D. und ihren Partnerinnen haben wir einen sehr vergnügten Abend der Rotarischen Gastfreundschaft erlebt.

Faro San Isidoro

Wir fahren zum Leuchtturm San Isidoro. Das ist der letzte grosse Leuchtturm des amerikanischen Kontinentes. Wenn das kein Ziel ist – was dann? Die Wanderung dauert drei Stunden dem Strand entlang durch Kies und Sand. Schon etwas mühsam. Unterwegs treffen wie wieder die «Les haricots en vadrouille». Die quirlige Familie aus der Region der Sch’tis in Nordfrankreich. Ein herzliches Wiedersehen! Begeisterte Landyfahrer, deren Td5 etliche Macken hat. Aber sie stecken es mit stoischer Ruhe weg. Ist halt so… Wir haben sie schon am Ende der Welt im NP Tierra del Fuego getroffen. Am Leuchtturm herrschte ein stürmischer Wind. Die Bucht gleicht der «Wineglas Bay» auf Tasmanien. Nur weniger vermarktet wie die selbige…. Wir campen windgeschützt am Strand. Von unserem freecamp aus sehen wir Delfine ihre Runde ziehen.

Rio Rubens

Da ich das Fischerbrevet für Chile gelöst habe, hauen wir uns in die Einsamkeit Patagoniens. Über Schotterpisten, an Pferdeweiden vorbei wie im Jura und durch Wälder mit bemoosten Südbuchen erreichen wir eine Waldlichtung am Bach. Ideal für zwei Nächte freecamp, chillen, Drohnenfliegen und fischen. Die jungen Forellen im Bach bevorzugen die schwarzen Mücken und verschmähen mein ganzes Sortiment wohlsortierter Löffel, denen Forellen und Dorsche letzten Sommer in Lappland nicht widerstehen konnten. Zum Glück hat Margrit noch Avocados, Zitronen, Rahm, Parmesan, Erdnüsse und Barilla Nr. 5 in der Vorratskammer für ein leckeres Nachtessen.

Kopfkino

Wenn in der Nacht der Regen auf das Dach prasselt, du wach wirst, aufstehst und aufs Kloo gehst, dann wieder unter die Bettdecke kriechst, um wieder zu schlafen und es funktioniert nicht, dann ist «high life» im Kopfkino. Was ging mir durch den Kopf? Die Ruta 40 in Argentinien. Nach 20 cm Schneefall über Nacht eine Matsch-Piste. Dieser T3 Synchro wühlte sich mit der Untersetzung durch den Matsch, um weiter fahren zu können. Oder die Ölpumpe, die aufgrund der Schotterpiste lose im Motorraum hing und dann einen Motorschaden verursachte. Resultat: Motor futsch; Reiseabbruch, mit dem Container zurück in die Schweiz….Oder der Rahmen, auf dem die Kabine fixiert ist, der aufgrund der Vibrationen auf Gravelpisten gebrochen ist. Oder die Stossdämpfer, die sich aus der Verankerung gerissen haben…. Oder die Luftfederung, die leck ist und den Notlauf bewirkte. Die Luftfederung, die gebrochen ist und fachmännisch geschweisst werden sollte. Der Ersatz der Luftfeder muss aus der Schweiz beschafft werden. Die Zollabwicklung ist zermürbend….Oder die Stossdämpfer des 4×4 Vitos, die nicht in Chile verfügbar sind und kein Mechaniker sich der Sache annehmen will. Oder die Einzelradaufhängung im Schlagloch versenkt, dass das Rad 90° schepps auf dem Pflaster liegt und das Bimobil auf den Tieflader muss….

Ja, das sind Geschichten der letzten 14 Tage, die Reisebekannte und Freunde erdulden mussten. Das ist Südamerika, Over-Lander Reiseabenteuer pur! Futter für das Kopfkino während einer schlaflosen Regennacht.

Übrigens, wie hochsteht schon das Wasser in der Lehmsenke vor dem Landy? Mit oder ohne Untersetzung auf die Schotterstrasse zurück? Ich fand letzte Nacht nach dem Kopfkino doch wieder in den Schlaf zurück – und der Landy am Morgen auf die Schotterpiste hoch. (Quelle 1. Bild: Kopfkino.club)

Puerto Natales, 24.12.24

Wir verbringen die Weihnachtstage geruhsam in Puerto Natales. Wir telefonieren mit unseren Liebsten. «Feliz Navidas y Próspero Año Nuevo desde Tierra del Fuego” verschicken wir an unsere Freunde. Bei Café und Kuchen treffen wir Andrea & Petrus, Karin & Adrian. Gemeinsam verabschieden wir Natalie & Urs, die ihre Reise abgebrochen haben und bald in die Schweiz zurückfliegen werden (VW Synchro Motorschaden).

Parque National Torres del Paine

Der PN Torres del Paine – ein Höhepunkt jeder Chile-Reise – hat atemberaubende Landschaften. Bekannt sind die Gipfel der Südkordillieren. Mit 3012 Meter ist die Cerro Paine Grande der höchste Gipfel. Klettertechnisch reizen die Torres del Paine. Im Park liegen zahlreiche smaragdgrüne Gletscherseen wie der Lago Grey, Lago Azul oder Lago Pehoé. Wir sind vor Sonnenaufgang um 05:00 aufgestanden, um den Cerro Paine Grande und die die Cuernos del Paine zu fotografieren. Die obere Gebirgsdecke sei Lehm (engl. Clay) – sieht aber eher nach Basalt aus…., die mittle Schicht kleinkörniger Granit und die untere Sedimentgestein.

CP Lago Pehoé

Stattlich dominiert der Cerro Paine Grande die Kulisse aud dem Pfad zum Mirador Cuernos. Hier bestaunen wir die Cuernos (Hörner) aus nächster Nähe. Der Salto Grande tost zwischen dem Lago Nordernskjöld (norwegischer Naturwissenschaftler, der als erster dieses Gebiet erforschte) und Lago Pehoé in die Tiefe. Bei Sonnenuntergang geniessen wir den Blick auf unser Ziel von morgen.

Lago Base Torres

Heute steht die Wanderung zum «Mirador Base Torres» auf dem Programm. Wir sind um 05:00 Uhr aufgestanden und fahren eine Stunde zum Ausgangspunkt der Wanderung. Auf der Landy-Motorhaube, unser heutiger Frühstückstisch, steht eine volle Schüssel Joghurt/Haberflocken Mues mit Bananen, denn die heutige Wanderung wird anstrengend sein. Um 07:00 Uhr schultern wir die Rucksäcke mit Daunenjacke, Mütze, Handschuhen und Proviant. Das Wetter in Patagonien kann am selben Tag vier Jahreszeiten präsentieren. Durch das Ascenciotal erreichen wir das Refugio Chilene. Der Weg führt zuerst über Moränenhügel hinauf an Feuerbüschen vorbei. Die Sonne heizt schon kräftig ein. Durch kühle, schattige Wälder, mit Orchideen geht der Pfad bald steil und anstrengend über Blöcke und hohe Stufen bergan. Um 11:45 Uhr haben wir unser Ziel erreicht. Die drei Türme spiegeln sich im Lago Base Torres. Ein wunderschöner Anblick! Nach der «Gipfelrast» folgte der Abstieg. Uns kamen enorm viele Wanderer, meistens geführte Touren, entgegen. Gewöhnungsbedürftig, waren es doch am Morgen sehr wenige. Auf dem Talboden begegnen wir Gauchos, die mit ihren Packpferden die Refugien versorgen. Nach 21 Kilometern, 1300 Höhenmetern und 8 Stunden Wanderzeit ist die herrliche Wanderung abgeschlossen.

Lago Grey

Am letzten Tag des Jahres 2024 unternehmen wir eine Silvesterausflug auf dem Gletschersee Lago Grey. Er hat ein auffälliges türkisfarbenes Wasser, das durch das Schmelzwasser des Gletschers gespeist wird. Das Boot Grey III fährt nahe an den beeindruckenden schwimmenden Eisblöcken, die vom Gletscher abgebrochen sind, vorbei. Die atemberaubende Aussicht auf den Gletscher mit seinen verschiedenen Blautönen ist unvergesslich. Der Gletschersee erstreckt sich über eine Fläche von 170 Quadratkilometern, der aus dem südlichen Patagonischen Eisfeldern gespiesen wird. Es handelt sich um das drittgrösste zusammenhängende Eisfeld der Erde, nach Grönland und der Antarktis. Der «Pisco Sour in den ice» gehört natürlich auch zum Ausflugserlebnis dazu.

Camping Lago Pehoé

Blick vom Mirador Condor auf den Lago Pehoé. Wir treffen Christian, einen ehemaligen Mitarbeiter von mir. Er ist nach der Pensionierung als Tourguide tätig und führt jetzt eine Gruppe durch Patagonien. Wir treffen uns «auf einen Tartar» in Patagonien, das haben wir vor einem halben Jahr aus einer launigen Bieridee vereinbart. Jetzt kreuzen sich die Wege – und das an Silvester im Parque National Torres del Paine! In der Hosteria Pehoé geniessen wir gemeinsam das Silvestermenü.

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