EINREISE nach Tansania.
Die Ausreise flutschte nur so durch. Ausreisestempel und Carnet abstempeln. Finito. Die Einreise war ein komplizierter Prozess und dauerte ganze fünf Stunden….An der Grenze wechseln wir die Tansanische Schillinge und kauften die SIM-Karten. Dann ging die Fahrt weiter zum Landmark Hotel in Tukuyu.
18. August / 330 Km; Kisolanza
Wir fahren von Tukunya, wo wir am Landmarkhotel übernachtet haben, zuerst durch Bananenplantagen und Kaffeeanbaugebiete. Die Route führt um den Mount Rungwe herum und führt auf den Pass der Poroto-Berge mit 2200 m. Anschliessend wir die Landschaft karger und dünner besiedelt bis die Sao-Hill Wälder durchfahren werden. Da ist das Zentrum der Holzwirtschaft. Unser Camp ist für die nächsten zwei Tage das Kinsolanza Farmhouse. Das Farmhouse Camp ist eine alte, grosse Farm, der ein schattiger, grosszügiger Campground zugehört. Ideal zum Blog schreiben, relaxen und vorzüglich im gemütlichen Hüttenrestaurant zu essen.
20. August / 186 Km; Mtera
Vom „Old Farmhouse“ führt unsere Route Richtung Dodoma. Zwischen Kisolanza und Iringa wird die hügelige Landschaft intensiv genutzt. Kurz nach dem Camp kommt die Abzweigung zum „Isimilia Stone-Age Site“. Der ruppige Feldweg führt zum Taleingang, wo vor 60 Jahren Faustkeile und Steinäxte aus der Altsteinzeit gefunden wurden. Anschliessend gelangen wir in ein Tal, in dem Sandsteinsäulen und Schluchten sind. Die Säulen entstanden, da vor Urzeiten eine Lavaschicht die Region überdeckte. die Säulen haben heute noch Lavamützen, die sie vor der Erosion schützten.
In der Gegend um Iringa pflanzten deutsche Siedler Kaffe- und Teeplantagen. Wir tanken in Iringa nochmals, da anschliessend die Dieselversorgung spärlich wird. Die Strasse führt über die Staumauer des Mtera-Stausses. Kurz danach schlagen wir unser Free-Camp unweit der Strasse, im Massai-Weideland auf.
Bald kam Besuch der Masais. Sie trieben ihre Rinder und Ziegen auf die Weide im Buschland. Nach dem Eindunkeln kamen sie zurück und präsentierten spontan ihren Masaitanz mit Gesang dazu.
21. August / 185 Km; Maia Maia Farmgelände
22. August / 146 Km; Kolo Amarula Camp
Die Rock Art Sites von Kondoa sind sehenswert. Heute gehören sie zum UNESCO Weltkulturerbe. 1960 hat die bekannte Paläontologin Mary Leakey die Felszeichungen entdeckt und wissenschaftlich dokumentiert. Sie hat auch am Rudolfsee (heute Tanganyikasee) den Homo rudolfensis, einen Urhominiden, ausgegraben.
Nach der Besichtigung der Felszeichnungen, die über eine knackige Offroadpiste erreichbar sind, campierten wir im Amarula Camp. Afrika pur! Keine Infrastruktur, dafür herrliche Einsamkeit mitten in der Natur.
23. August / 242 Km; Karato
Zwischen Babati und Karato fahren wir duch Masai-Land. im Dörfchen „Mto wa Mbh“ finde ich in einem staubigen Schuppen, der als Souvenirladen gelten sollte, einen prächtigen „Rungu“. Das ist eine ca 50 cm lange, am oberen Ende verdickte Keule, die aus zweifarbigem Ebenholz geschnitzt wird. Der dunkle Kern ist steinhart. Das ist die Verteidigungswaffe der alten Masai. Neben dem langen Messer, mit dem sie die Sträucher und Aste für Feuerholz abhauen, haben sie noch den Stock um das Vieh zu treiben.
Die Fahrt geht weiter auf das Mbulu Plateau auf 1800 Meter Höhe. 9 Km hinter Karatu auf dem Weg zum Ngorongoro / Serengeti Nationalpark ist das Doffa-Camp, unser Stellplatz für die nächsten vier Tage, wenn wir die Nationalparks mit Safari-Toyos besuchen.
24. – 27. August / Ngorongoro-Krater und Serengeti NP
1. Tag
Am Checkpoint Lodoare-Gate zum Ngorongoro Conservation Area sich registrieren und den Passierschein lösen. Dann geht die Fahrt hinunter in den den Krater, der eine grosse Fläche bildet. Schon zu Beginn ragen zwei riesige weisse Stosszähne aus dem Gebüsch. Ein einsamer alter Elefantenbulle steht nur ein paar Meter von uns entfernt. Wenn die Bullen alt werden, verlassen sie die Sippschaft und machen einem jüngeren Elefant platz um die Herde anzuführen.
Gnus ziehen gemeinsam mit Zebras zum Wasserloch. Sie bilden eine Symbiose. Die Gnus finden die Wasserlöcher und die Zebras sind die Wächter gegen Löwen. Den Abend verbringen wir in der Rhino-Lodge. Gemütliche Zimmer mit Veranda um den Sundowner zu geniessen.
Unser Guide und Fahrer ist Masai, der seinen Clan und das Hirtenleben verlassen hat. Er studierte 1 1/2 Jahre Tourismus und Wildlife. Sein Vater hat vier Frauen und mit ihnen 23 Kinder; 15 Töchter und 8 Knaben. Er ist mit einer Frau verheiratet und hat zwei halbwüchsige Söhne. Am Anfang war es für ihn schwer, die Sippe mit 16 Jahren zu verlassen und zu riskieren, dass er zu Hause nicht mehr willkommen sei. Mit seinem Salär unterstützt er von Zeit zu Zeit seine Sippe. Somit müssen wie nicht Vieh verkaufen um eine erforderliche Anschaffung zu tätigen.
2. Tag
Um morgen um acht Uhr starten wir zur langen Fahrt durch das Massai-Reservation Aria zur Serengeti. Die Fahrt geht zuerst dem Kraterrand entlang und dann hinab in die Ebene des Olduvai-Tales. Hier hat Mary Leakey die Fussabdrücke dreier Vormenschen gefunden. Die Lavaabdrücke sollen 3,7 Mio. Jahre alt sein. Die Einfahrt in die Serengeti erfolgt durch das Naabi-Hill Gate. Die Pisten sind von übelster Qualität und machen der Bezeichnung Wellblech alle Ehre.
Die „Serengeti darf nicht sterben“. Das Buch oder die eindrücklichen Fernsehsendungen Ende 1960er Jahre ist vielen Besuchern noch präsent. Der Frankfurter Zoodirektor Grzimek und sein Sohn sorgten dafür, dass diese riesige Schutzzone für Wildtiere geschaffen wurde. Wir übernachten im Tanzania Bushcamp. Ein Lager mit Zelten, die mit „Himmelbetten“, Duschen und WC ausgestattet sind. Umzäunt sind die Zelte nicht. Nachts hörten wir Löwengebrüll, Kafferbüffel und Hyänen. Die Zelte durften nachts nicht verlassen werden.
3. Tag
Morgens um 6 Uhr startete die erste Pirschfahrt. Beim Sonnenaufgang sahen wir etliche Heissluftballone über die Savanne gleiten. Bald sichteten wir Löwen, Zebras, Giraffen und Rhinos.
Am Rhino-Pool pfuhlten sich etwa fünfzig Tiere in einem grossen Tümpel. Foto-Höhepunkt war ein Leopard, der von einer Astgabel zur nächsten sprang.
4. Tag
Die Pirschfahrt startet um 8 Uhr zum Hippe-Pool. An diesem Tag sichten wir nochmals zahlreiche Löwen, Elefanten und Giraffen. Gegen Abend sind wir wieder zurück im Doffa-Camp. Vor dem einnachten kommen wir noch in den Genuss einer volkloristischen Darbietung eines alten Stammes der vor Urzeiten von Äthiopien in diese Region zog.
Diese vier Tage waren äusserst eindrücklich. Die vielfältige Tierwelt so zahlreich und nahe zu erleben war einmalig. Einer der Höhepunkte unserer Reise.
28. August / 125 Km; Snakepark Camp
29. August / 152 Km; Arusha; Marangu / Kilimanjaro
Arusha ist eine quirlige Stadt mit zähflüssigem Verkehr. Viele kleine Handwerkerbuden, Hütten mit Verkaufsständen aber auch einige neue Gebäude. Arusha mit seinem internationalen Flughafen ist der Ausgangspunkt für die Besteigung des Kilimanjaro. Nach dem Befüllen unserer zwei 3-Liter Gasflaschen bei der Firma Maji, das volle 3 Strunden dauerte, fuhren wir durch Kaffee- und Bananenplantagen nach Marangu. Wir stehen im Garten des Kibo Hotels. Ehemals ein bekanntes Hotel für die zahlreichen Bergsteiger, die den Kilimanjaro bestiegen. Vor 64 Jahren logierten Margrit’s Eltern mit einer Schweizer Bergsteigergruppe hier. Sie bestiegen erfolgreich im Herbst 1968 den Berg. Leider existierte nur noch das Gästebuch des Jahres 1967, sodass wir die Einträge nicht mehr nachlesen konnten.
30. August / 63 Km; Kisangara
Am Morgen fahren wir mit Motorrädern zu einem Aussichtspunkt und sehen den Kibo in der ersten Sonne. Auf einem Village Walk mit einem lokalen Guide kommen wir durch die kleinen Kaffee- und Bananengärten, die um die Hütten und Wohnhäuser gepflanzt sind. Der Kilimanjarokaffee Arabica ist weltbekannt für seine ausgezeichnete Qualität. Im Busch ist ein Wasserfall zu besuchen, dessen Bach vom Kili oben kommt. In einem Chagga-Dorf erfahren wir die Geschichte des Volksstammes, der vor 400 Jahren von Àthiopien zuwanderte. Sie gruben ein ausgedehntes Höhlensystem mit Wohnräumen um sich vor den feindlichem Masais zu schützen. Ihre oberirdischen Hütten hatten Schlafraum, Wohnrauem, Stall für eine Kuh und Ziegen – dies alles in einem Raum. Das Herdfeuer brannte immer. Dadurch wurden die Moskitos ferngehalten und das Dachstroh trocknete gut.
Unsere Fahrt geht weiter zum Stellplatz der Msafari Primary School in Kisangara. Diese Schule entstand auf private Initiative der Aunty von Frieda, die Schulleiterin Stv. ist. Sie besass die Grundstücke und ein deutscher Rotary-Club finanzierte die ersten Gebäude. Heute unterrichten 16 Lehrkräfte die 250 Jugendliche. Nach dem Nachtessen am Lagerfeuer sangen und tanzten die Einheimischen Lieder ihres Stammes.
31. -1. August / September / 420 Km; Bagamoyo
Wir campieren im Funky Squid Camp direkt am Indischen Ozean. Der Ort war bis 1918 Regierungshauptstadt der deutschen Ostindischen Kolonie. Von hier aus wurden im 19 Jh. unzählige Sklaven nach Arabien und Indien verkauft. Sie hatten oft einen Marsch von tausenden Kilometern hintern sich. Heute sind die meisten kolonialen Gebäude am zufallen.
2. – 3. September / 80 Km; Mjimwema Beach, Daressalam
Der Verkehr durch Daressalam war zähflüssig im stop & go Tempo. Der Stellplatz direkt am Indischen Ozean ist traumhaft. Das Meer stahlblau mit einer Temperatur von 25 Grad
4. – 7. September / Sansibar.
1. Tag: Am Morgen um 8 Uhr bringt uns der Bus an den Fähre-Terminal. Die Katamaranfähre legt um 9:30 Uhr pünktlich ab und benötigt zwei Stunden um zur Gewürzinsel zu gelangen. Das Schiff ist proppenvoll mit Einheimischen. Die Bleichgesichter sind die Ausnahme. Wale ziehen vorbei und Basstölpel fischen Nahrung aus den Wellen.
Im Tembo Hotel, einem historischen Hotel direkt am Meer checken wir ein. Anfangs logierten Sklavenhändler in dem Gemäuer. Später, zum noble Hotel umgebaut, logierte auch Mahatma Gandi hier. Nach dem kurzen Lunch ging’s auf Stadtführung durch Stone Town mit einem lokalen Guide. Altes Gemäuer und stolzen Handelshäuser liessen sich nach ihren Erbauern einordnen; Araber, Juden, wohlhabende Afrikaner, Inder und Europäer. Dies lies sich an den entsprechenden Türen erkennen.
Am ehemaligen Sklavenmarkt war ein Museum eingerichtet worden, das die damalige, trübe Geschichte nachzeichnete. In der Anglikanischen Kirche war ein Kruzifix geschnitzt, das aus dem Baum stammte, unter dessen Wurzeln Livingstones (engl. Entdecker) Herz beerdigt wurde. Das alte Fort und der lebendige Markt rundeten den Nahmittag ab.
Highlight war die Sunsettour entlang der historischen Altstadt mit einer arabischen Dhow.
2. Tag: Am Morgen schlenderten wir auf eigene Faust durch die Altstadt, bevor es mit dem Bus zu einer Gewürzplantage ging. Ein ausgedehnter Spaziergang führte uns an zahlreichen Gewürzen, Früchten und Kräuter vorbei. Ein rustikales Mittagessen mit authentischen Gewürzen zubereitet, stillte den Hunger.
Anschliessend fuhren wir an die Ostküste zu den Traumstränden. Unser Hotel Casa Beach in Jambiani bot sehr gute Küche und Badegenuss im türkisblauen Indischen Ozean.
3. Tag: Busy-doing-nothing war Programm. Schwimmen, lesen und einen Caipirinia, mit dem sich leicht von der nächsten Reise nach Südamerika träumen liess. Der Höhepunkt des Tages war natürlich das Geburtstagsfest von Margrit. Nach dem Apéro mit Weisswein wurde ein leckeres Büffet wurde aufgetischt. Die Geburtsstagstorte, begleitet mit afrikanischen Gesang und Tanz des gesamten Personals rundeten den Abend ab.
4. Tag: Gemütliches Frühstück, Rückfahrt nach Zansibar-Stadt und mit der Fähre zum Festland war tagesfüllend.
8. September / 330 Km; Morogoro
Der Verkehr war zähflüssig und mit vielen Lastwagen, die Benzin, Holz, Eisen etc. von DAR ins Hinterland und nach Simbabwe transportierten, verstopft. Da juckte es mich, das eine oder andere mal die Sicherheitsline zu „übersehen“. Prompt erwischten mich zwei der zahlreichen Verkehrspolizisten. 30’000 Shilling oder 12 CHF – was ein Einheitstarif für alle Verkehrsvergehen ist. So what, bezahlt und wieder freie Fahrt. Unser Übernachtungsplatz war in der Tan-Swiss- Lodge.
9. – 10. September / 237 Km; Kisolanza
Zurück zum old Farmhouse, da standen wir schon vor ein paar Tagen.
11. September / 305 Km; Mbeya – Utenglue Coffee Farm
Auf dem Hinweg war viel Verkehrsstau, da der Vizepräsident mit seinem Tross in die Provinz fuhr und alle Strassen gesperrt wurden. Auf der Coffee Farm steht ein Holzofen für Pizza. Das liessen wir uns am Abend nicht entgehen.
12. September / 154 Km; Kings Highway Camp
Am Morgen fand noch eine Führung statt durch die Kaffeeplantage. Mit vielen Informationen zum Kaffeeanbau war die Führung sehr informativ. Der Arabica wird von Hand geerntet und sei der beste Kaffee. Er stammt aus Äthiopien und kam durch die Araber nach Europa. Der Robusta stammt aus Südamerika und wird heute hauptsächlich in Brasilien und Kolumbien angebaut. Er wird maschinell geerntet. Bei der Verarbeitung wird ebenfalls unterschiedlich vorgegangen.
Anschliessend ging’s zur Grenze von Tansania nach Sambia. Der Übertritt für 14 Fahrzeuge dauerte 4 Stunden, was nicht sehr lange war, da der lokale Grenzguide gute vor Vorarbeit geleistet. Der folgende Streckenabschnitt war hässlich. Die Piste/Strasse war sehr staubig, und wo der Teerbelang noch vorhanden war, waren stattliche Potholes. Hinzu kam der LKW-Verkehr Daressalam – Lusaka. Für die 50 Km benötigten wir volle 3 Stunden.