Tansania (August 2022)

EINREISE nach Tansania.

Die Ausreise flutschte nur so durch. Ausreisestempel und Carnet abstempeln. Finito. Die Einreise war ein komplizierter Prozess und dauerte ganze fünf Stunden….An der Grenze wechseln wir die Tansanische Schillinge und kauften die SIM-Karten. Dann ging die Fahrt weiter zum Landmark Hotel in Tukuyu.

18. August / 330 Km; Kisolanza

Wir fahren von Tukunya, wo wir am Landmarkhotel übernachtet haben, zuerst durch Bananenplantagen und Kaffeeanbaugebiete. Die Route führt um den Mount Rungwe herum und führt auf den Pass der Poroto-Berge mit 2200 m. Anschliessend wir die Landschaft karger und dünner besiedelt bis die Sao-Hill Wälder durchfahren werden. Da ist das Zentrum der Holzwirtschaft. Unser Camp ist für die nächsten zwei Tage das Kinsolanza Farmhouse. Das Farmhouse Camp ist eine alte, grosse Farm, der ein schattiger, grosszügiger Campground zugehört. Ideal zum Blog schreiben, relaxen und vorzüglich im gemütlichen Hüttenrestaurant zu essen.

20. August / 186 Km; Mtera

Vom „Old Farmhouse“ führt unsere Route Richtung Dodoma. Zwischen Kisolanza und Iringa wird die hügelige Landschaft intensiv genutzt. Kurz nach dem Camp kommt die Abzweigung zum „Isimilia Stone-Age Site“. Der ruppige Feldweg führt zum Taleingang, wo vor 60 Jahren Faustkeile und Steinäxte aus der Altsteinzeit gefunden wurden. Anschliessend gelangen wir in ein Tal, in dem Sandsteinsäulen und Schluchten sind. Die Säulen entstanden, da vor Urzeiten eine Lavaschicht die Region überdeckte. die Säulen haben heute noch Lavamützen, die sie vor der Erosion schützten.

In der Gegend um Iringa pflanzten deutsche Siedler Kaffe- und Teeplantagen. Wir tanken in Iringa nochmals, da anschliessend die Dieselversorgung spärlich wird. Die Strasse führt über die Staumauer des Mtera-Stausses. Kurz danach schlagen wir unser Free-Camp unweit der Strasse, im Massai-Weideland auf.

Bald kam Besuch der Masais. Sie trieben ihre Rinder und Ziegen auf die Weide im Buschland. Nach dem Eindunkeln kamen sie zurück und präsentierten spontan ihren Masaitanz mit Gesang dazu.

21. August / 185 Km; Maia Maia Farmgelände

22. August / 146 Km; Kolo Amarula Camp

Die Rock Art Sites von Kondoa sind sehenswert. Heute gehören sie zum UNESCO Weltkulturerbe. 1960 hat die bekannte Paläontologin Mary Leakey die Felszeichungen entdeckt und wissenschaftlich dokumentiert. Sie hat auch am Rudolfsee (heute Tanganyikasee) den Homo rudolfensis, einen Urhominiden, ausgegraben.

Nach der Besichtigung der Felszeichnungen, die über eine knackige Offroadpiste erreichbar sind, campierten wir im Amarula Camp. Afrika pur! Keine Infrastruktur, dafür herrliche Einsamkeit mitten in der Natur.

23. August / 242 Km; Karato

Zwischen Babati und Karato fahren wir duch Masai-Land. im Dörfchen „Mto wa Mbh“ finde ich in einem staubigen Schuppen, der als Souvenirladen gelten sollte, einen prächtigen „Rungu“. Das ist eine ca 50 cm lange, am oberen Ende verdickte Keule, die aus zweifarbigem Ebenholz geschnitzt wird. Der dunkle Kern ist steinhart. Das ist die Verteidigungswaffe der alten Masai. Neben dem langen Messer, mit dem sie die Sträucher und Aste für Feuerholz abhauen, haben sie noch den Stock um das Vieh zu treiben.

Die Fahrt geht weiter auf das Mbulu Plateau auf 1800 Meter Höhe. 9 Km hinter Karatu auf dem Weg zum Ngorongoro / Serengeti Nationalpark ist das Doffa-Camp, unser Stellplatz für die nächsten vier Tage, wenn wir die Nationalparks mit Safari-Toyos besuchen.

24. – 27. August / Ngorongoro-Krater und Serengeti NP

1. Tag
Am Checkpoint Lodoare-Gate zum Ngorongoro Conservation Area sich registrieren und den Passierschein lösen. Dann geht die Fahrt hinunter in den den Krater, der eine grosse Fläche bildet. Schon zu Beginn ragen zwei riesige weisse Stosszähne aus dem Gebüsch. Ein einsamer alter Elefantenbulle steht nur ein paar Meter von uns entfernt. Wenn die Bullen alt werden, verlassen sie die Sippschaft und machen einem jüngeren Elefant platz um die Herde anzuführen.

Gnus ziehen gemeinsam mit Zebras zum Wasserloch. Sie bilden eine Symbiose. Die Gnus finden die Wasserlöcher und die Zebras sind die Wächter gegen Löwen. Den Abend verbringen wir in der Rhino-Lodge. Gemütliche Zimmer mit Veranda um den Sundowner zu geniessen.

Unser Guide und Fahrer ist Masai, der seinen Clan und das Hirtenleben verlassen hat. Er studierte 1 1/2 Jahre Tourismus und Wildlife. Sein Vater hat vier Frauen und mit ihnen 23 Kinder; 15 Töchter und 8 Knaben. Er ist mit einer Frau verheiratet und hat zwei halbwüchsige Söhne. Am Anfang war es für ihn schwer, die Sippe mit 16 Jahren zu verlassen und zu riskieren, dass er zu Hause nicht mehr willkommen sei. Mit seinem Salär unterstützt er von Zeit zu Zeit seine Sippe. Somit müssen wie nicht Vieh verkaufen um eine erforderliche Anschaffung zu tätigen.

2. Tag
Um morgen um acht Uhr starten wir zur langen Fahrt durch das Massai-Reservation Aria zur Serengeti. Die Fahrt geht zuerst dem Kraterrand entlang und dann hinab in die Ebene des Olduvai-Tales. Hier hat Mary Leakey die Fussabdrücke dreier Vormenschen gefunden. Die Lavaabdrücke sollen 3,7 Mio. Jahre alt sein. Die Einfahrt in die Serengeti erfolgt durch das Naabi-Hill Gate. Die Pisten sind von übelster Qualität und machen der Bezeichnung Wellblech alle Ehre.
Die „Serengeti darf nicht sterben“. Das Buch oder die eindrücklichen Fernsehsendungen Ende 1960er Jahre ist vielen Besuchern noch präsent. Der Frankfurter Zoodirektor Grzimek und sein Sohn sorgten dafür, dass diese riesige Schutzzone für Wildtiere geschaffen wurde. Wir übernachten im Tanzania Bushcamp. Ein Lager mit Zelten, die mit „Himmelbetten“, Duschen und WC ausgestattet sind. Umzäunt sind die Zelte nicht. Nachts hörten wir Löwengebrüll, Kafferbüffel und Hyänen. Die Zelte durften nachts nicht verlassen werden.

3. Tag

Morgens um 6 Uhr startete die erste Pirschfahrt. Beim Sonnenaufgang sahen wir etliche Heissluftballone über die Savanne gleiten. Bald sichteten wir Löwen, Zebras, Giraffen und Rhinos.

Am Rhino-Pool pfuhlten sich etwa fünfzig Tiere in einem grossen Tümpel. Foto-Höhepunkt war ein Leopard, der von einer Astgabel zur nächsten sprang.

4. Tag

Die Pirschfahrt startet um 8 Uhr zum Hippe-Pool. An diesem Tag sichten wir nochmals zahlreiche Löwen, Elefanten und Giraffen. Gegen Abend sind wir wieder zurück im Doffa-Camp. Vor dem einnachten kommen wir noch in den Genuss einer volkloristischen Darbietung eines alten Stammes der vor Urzeiten von Äthiopien in diese Region zog.

Diese vier Tage waren äusserst eindrücklich. Die vielfältige Tierwelt so zahlreich und nahe zu erleben war einmalig. Einer der Höhepunkte unserer Reise.

28. August / 125 Km; Snakepark Camp

29. August / 152 Km; Arusha; Marangu / Kilimanjaro

Arusha ist eine quirlige Stadt mit zähflüssigem Verkehr. Viele kleine Handwerkerbuden, Hütten mit Verkaufsständen aber auch einige neue Gebäude. Arusha mit seinem internationalen Flughafen ist der Ausgangspunkt für die Besteigung des Kilimanjaro. Nach dem Befüllen unserer zwei 3-Liter Gasflaschen bei der Firma Maji, das volle 3 Strunden dauerte, fuhren wir durch Kaffee- und Bananenplantagen nach Marangu. Wir stehen im Garten des Kibo Hotels. Ehemals ein bekanntes Hotel für die zahlreichen Bergsteiger, die den Kilimanjaro bestiegen. Vor 64 Jahren logierten Margrit’s Eltern mit einer Schweizer Bergsteigergruppe hier. Sie bestiegen erfolgreich im Herbst 1968 den Berg. Leider existierte nur noch das Gästebuch des Jahres 1967, sodass wir die Einträge nicht mehr nachlesen konnten.

30. August / 63 Km; Kisangara

Am Morgen fahren wir mit Motorrädern zu einem Aussichtspunkt und sehen den Kibo in der ersten Sonne. Auf einem Village Walk mit einem lokalen Guide kommen wir durch die kleinen Kaffee- und Bananengärten, die um die Hütten und Wohnhäuser gepflanzt sind. Der Kilimanjarokaffee Arabica ist weltbekannt für seine ausgezeichnete Qualität. Im Busch ist ein Wasserfall zu besuchen, dessen Bach vom Kili oben kommt. In einem Chagga-Dorf erfahren wir die Geschichte des Volksstammes, der vor 400 Jahren von Àthiopien zuwanderte. Sie gruben ein ausgedehntes Höhlensystem mit Wohnräumen um sich vor den feindlichem Masais zu schützen. Ihre oberirdischen Hütten hatten Schlafraum, Wohnrauem, Stall für eine Kuh und Ziegen – dies alles in einem Raum. Das Herdfeuer brannte immer. Dadurch wurden die Moskitos ferngehalten und das Dachstroh trocknete gut.

Unsere Fahrt geht weiter zum Stellplatz der Msafari Primary School in Kisangara. Diese Schule entstand auf private Initiative der Aunty von Frieda, die Schulleiterin Stv. ist. Sie besass die Grundstücke und ein deutscher Rotary-Club finanzierte die ersten Gebäude. Heute unterrichten 16 Lehrkräfte die 250 Jugendliche. Nach dem Nachtessen am Lagerfeuer sangen und tanzten die Einheimischen Lieder ihres Stammes.

31. -1. August / September / 420 Km; Bagamoyo

Wir campieren im Funky Squid Camp direkt am Indischen Ozean. Der Ort war bis 1918 Regierungshauptstadt der deutschen Ostindischen Kolonie. Von hier aus wurden im 19 Jh. unzählige Sklaven nach Arabien und Indien verkauft. Sie hatten oft einen Marsch von tausenden Kilometern hintern sich. Heute sind die meisten kolonialen Gebäude am zufallen.

2. – 3. September / 80 Km; Mjimwema Beach, Daressalam

Der Verkehr durch Daressalam war zähflüssig im stop & go Tempo. Der Stellplatz direkt am Indischen Ozean ist traumhaft. Das Meer stahlblau mit einer Temperatur von 25 Grad

4. – 7. September / Sansibar.

1. Tag: Am Morgen um 8 Uhr bringt uns der Bus an den Fähre-Terminal. Die Katamaranfähre legt um 9:30 Uhr pünktlich ab und benötigt zwei Stunden um zur Gewürzinsel zu gelangen. Das Schiff ist proppenvoll mit Einheimischen. Die Bleichgesichter sind die Ausnahme. Wale ziehen vorbei und Basstölpel fischen Nahrung aus den Wellen.

Im Tembo Hotel, einem historischen Hotel direkt am Meer checken wir ein. Anfangs logierten Sklavenhändler in dem Gemäuer. Später, zum noble Hotel umgebaut, logierte auch Mahatma Gandi hier. Nach dem kurzen Lunch ging’s auf Stadtführung durch Stone Town mit einem lokalen Guide. Altes Gemäuer und stolzen Handelshäuser liessen sich nach ihren Erbauern einordnen; Araber, Juden, wohlhabende Afrikaner, Inder und Europäer. Dies lies sich an den entsprechenden Türen erkennen.

Am ehemaligen Sklavenmarkt war ein Museum eingerichtet worden, das die damalige, trübe Geschichte nachzeichnete. In der Anglikanischen Kirche war ein Kruzifix geschnitzt, das aus dem Baum stammte, unter dessen Wurzeln Livingstones (engl. Entdecker) Herz beerdigt wurde. Das alte Fort und der lebendige Markt rundeten den Nahmittag ab.

Highlight war die Sunsettour entlang der historischen Altstadt mit einer arabischen Dhow.

2. Tag: Am Morgen schlenderten wir auf eigene Faust durch die Altstadt, bevor es mit dem Bus zu einer Gewürzplantage ging. Ein ausgedehnter Spaziergang führte uns an zahlreichen Gewürzen, Früchten und Kräuter vorbei. Ein rustikales Mittagessen mit authentischen Gewürzen zubereitet, stillte den Hunger.

Anschliessend fuhren wir an die Ostküste zu den Traumstränden. Unser Hotel Casa Beach in Jambiani bot sehr gute Küche und Badegenuss im türkisblauen Indischen Ozean.

3. Tag: Busy-doing-nothing war Programm. Schwimmen, lesen und einen Caipirinia, mit dem sich leicht von der nächsten Reise nach Südamerika träumen liess. Der Höhepunkt des Tages war natürlich das Geburtstagsfest von Margrit. Nach dem Apéro mit Weisswein wurde ein leckeres Büffet wurde aufgetischt. Die Geburtsstagstorte, begleitet mit afrikanischen Gesang und Tanz des gesamten Personals rundeten den Abend ab.

4. Tag: Gemütliches Frühstück, Rückfahrt nach Zansibar-Stadt und mit der Fähre zum Festland war tagesfüllend.

8. September / 330 Km; Morogoro

Der Verkehr war zähflüssig und mit vielen Lastwagen, die Benzin, Holz, Eisen etc. von DAR ins Hinterland und nach Simbabwe transportierten, verstopft. Da juckte es mich, das eine oder andere mal die Sicherheitsline zu „übersehen“. Prompt erwischten mich zwei der zahlreichen Verkehrspolizisten. 30’000 Shilling oder 12 CHF – was ein Einheitstarif für alle Verkehrsvergehen ist. So what, bezahlt und wieder freie Fahrt. Unser Übernachtungsplatz war in der Tan-Swiss- Lodge.

9. – 10. September / 237 Km; Kisolanza

Zurück zum old Farmhouse, da standen wir schon vor ein paar Tagen.

11. September / 305 Km; Mbeya – Utenglue Coffee Farm

Auf dem Hinweg war viel Verkehrsstau, da der Vizepräsident mit seinem Tross in die Provinz fuhr und alle Strassen gesperrt wurden. Auf der Coffee Farm steht ein Holzofen für Pizza. Das liessen wir uns am Abend nicht entgehen.

12. September / 154 Km; Kings Highway Camp

Am Morgen fand noch eine Führung statt durch die Kaffeeplantage. Mit vielen Informationen zum Kaffeeanbau war die Führung sehr informativ. Der Arabica wird von Hand geerntet und sei der beste Kaffee. Er stammt aus Äthiopien und kam durch die Araber nach Europa. Der Robusta stammt aus Südamerika und wird heute hauptsächlich in Brasilien und Kolumbien angebaut. Er wird maschinell geerntet. Bei der Verarbeitung wird ebenfalls unterschiedlich vorgegangen.

Anschliessend ging’s zur Grenze von Tansania nach Sambia. Der Übertritt für 14 Fahrzeuge dauerte 4 Stunden, was nicht sehr lange war, da der lokale Grenzguide gute vor Vorarbeit geleistet. Der folgende Streckenabschnitt war hässlich. Die Piste/Strasse war sehr staubig, und wo der Teerbelang noch vorhanden war, waren stattliche Potholes. Hinzu kam der LKW-Verkehr Daressalam – Lusaka. Für die 50 Km benötigten wir volle 3 Stunden.

Malawi (August 2022)

MALAWI

Malawi ist seit 1964 unabhängig. Seit 1889 war das Land eine englische Kolonie. Der Diktator Kamuzu Banda beherrschte das Land. 1994 kam eine demokratische Regierung an die Macht. Mit 120’000 Km2 ist Malawi dreimal grösser als die Schweiz. Mit 19 Mio. Einwohner hat das Land 2 1/2 mal mehr Einwohner. Die Sprachen sind Chichewa und Englisch, die gesprochen werden.

10. August / 240 Km; EINREISE nach MALAWI; Blantyre

Die Ausreise aus Mosambik ging zügig von statten. Nach einer halben Stunde waren alle Formalitäten erledigt. Die Einreise nach Malawi ging zähflüssiger über die Bühne. Zuerst muss der Int. Impfausweis präsentiert werden. Im Passbüro eine Passfoto anfertigen lassen. Entry Card Visa-Antrag ausgefüllt werden, obwohl wir bereits ein E-Visa haben. Der Pass wird gestempelt. Auf der Bank US$ in Kwacha wechseln, im nächsten Gebäude das Carnet abstempeln lassen. 20 US$ im andern Büro bezahlen und wieder zurück zum Carnet-Büro. Die Quittung abstempeln lassen. Durch den Zollhof fahren und die Quittung der Strassengebühr vorweisen und nach Malawi einreisen. Die ganze Prozedur dauerte 2 1/2 Std.; immer noch eine Spitzenzeit im Vergleich zur Einreise nach China, die ganze 4 !! Tage dauerte. In Blantyre besorgen wir die SIM-Karte und Datenguthaben. Tank füllen und im Shoprite einkaufen.

In der Game Haven Lodge, einem privaten Tierreservat mit Zebras, Giraffen und Gnus stehen wir an einem kleinen Wasserloch.

11. August / 95 KM; Zomba-Plateau

Das Plateau reicht bis auf 2000 m hinauf. Zomba, die Stadt mit ca. 100’000 Einwohnern liegt auf 900 m. Auf einer engen Bergstrasse fahren wir auf 1500 m.

Zahlreiche Menschen tragen schwere Holzbündel auf dem Kopf oder alten Fahrrädern ins Tal. Himbeeren, Passionsfrüchte und Beeren werden feil geboten. Zypressen, Zedernwälder und Kiefern bedecken das Plateau.

12. August / 275 Km; Senga-Bay am Malawi-See

Der drittgrösste See Afrikas ist 575 Km lang und liegt auf 500 m im ostafrikanischen Grabenbruch. Er ist 700 m tief und wird von 14 Flüssen gespiesen. Wir campen im Steps Campsite direkt am See. Der Blick auf den See ist herrlich, untermalt mit Musik und Affengesellschaft… Baden im See ist so eine Sache. Kleine Schnecken sind Zwischenwirte der Bilharziose-Würmer, die eine Infektion der Leber auslösen können. Die Symptome sind nach drei Monaten spürbar. Praziquantl-Tabletten sind die entsprechende Remedur.

13. August Fischerei in der Senga Bay

Die Fischgründe in der Senga Bay gelten als die ergiebigsten des Malawisees. Einbäume und grössere Boote der lokalen Fischer und jener, die für mehrere Tage von weither zum Fischen kommen, lagern am Sandstrand. Mit sehr feinen Netzen werden die 5- 10 cm langen Fischchen gefangen und zum Trocknen auf Gestellen ausgelegt. Sie werden später den pikanten Gemüsesaucen beigegeben, die zum Maisbrei genossen werden. Etwas grössere Fische werden über dem Feuer geräuchert oder als Frischfisch verkauft.

14./ 15.August Chintheche und Schulbesuch

Vor 15 Jahren gründete Rose die Bella Vista Primarschule in Chinteche. Die meisten Kinder besuchen die örtliche staatliche Schule. Pro Klasse werden dort 80 oder noch mehr Kinder unterrichtet. In ihrer Schule sind es heute, nach bescheidenen Anfängen, 20 – 24 Mädchen und Knaben pro Klasse, vom Kindergarten bis zur 7. Klasse. Die insgesamt 220 Kinder kommen aus dem Dorf oder von weiter her, wo sie mit dem Schulbus abgeholt werden.
Ältere auswärtige Mädchen können in der Schule wohnen. Unterrichtet werden die Kinder von 11 Lehrkräften. Am Ende des 7. Schuljahrs legen die Kinder die staatliche Abschlussprüfung ab, die den Besuch der Sekundarschule möglich macht. Finanziert wird die Schule durch Schulgelder falls möglich und durch Sponsoren.

Zum Abschluss werden wir für den Abend zu einem gemütlichen Barbeque am Strand eingeladen.

16. August / 223 Km; Chitimba Camp
Unsere Fahrt geht weiter entlang dem Malawisee. Später führt die Strasse durch Hügel, steile Anstiege und Abfahrten sind zu bewältigen. Die Schlaglöcher sind riesig und manch einem Lastwagen werden sie zum Verhängnis.

17. August / 177 Km; Reise nach Tansania; Tukuyu

Vor der Reise las ich das Buch „Adams Eltern“, das die Grabungsgeschichte der Suche nach dem ältesten Urmenschen schilderte. Somit lag es nahe, dass wir auf dem Weg zur Grenze das historische Museum in Karonga besuchten. In den Hügeln vor Karonga wurde der Unterkiefer des ältesten Urmenschen gefunden.

Anthropologischer Exkurs:
Betrachten wir die Zeitreise des Universums. Das Universum entstand mit dem Urknall vor rund 14 Mrd. Jahren. Die Erde entstand vor 4,6 Mrd. Jahren. Die ersten Stromatoliten bildeten vor 3,5 Mrd. Jahren erstmals Sauerstoff in der Erdatmosphäre. Dadurch wurde die Grundlage für höhere Lebewesen gelegt. Wann traten die ersten Menschen auf die Weltbühne? Diese Frage stellen sich Paläoantropologen. Prof. Friedemann Schrenk schrieb seine Doktorarbeit anfangs 80er Jahre in Johannesburg. Da traf er Timothy Bromage. Zu dieser Zeit waren bereits Funde von Vormenschen in der Region von Johannesburg und in den 1960er Jahren am damaligen Rudolfsee (homo rudolfensis) gefunden worden. Die beiden Forscher waren der Ansicht, dass im Ostafrikanischen Grabenbruch Wanderungen der Urmenschen stattfanden. Anhand geologischer Karten starteten sie Grabungen in der Region Karonga. Das Projekt hiess „Hominiden Korridor“. Erst 1991 fanden sie einen Unterkiefer, der anhand der Molaren darauf hindeutete, dass es nicht von einem pflanzenfressenden, affenartigem Wesen stammt. Leider fehlte ein 1/4 des Backenzahns und den abschliessenden Beweis erbringen zu können. Somit siebten die Forscher und deren Helfer die 7 Tonnen Aushubmaterial während Wochen!! Das Zahnstück wurde gefunden und der Beweis des ältesten Urmenschen im Alter von 2,5 Mio. Jahren konnte erbracht werden.
Die Fundstücke werden nach Ort und Laufnummer benannt. Der Fundort war Uraha. In Anlehnung nach den Protypen der Lewis Strauss Jeans 501 haben die beiden Forscher den Unterkiefer UR501 benannt.

Der homo rudolfensis war bereits ein „Fleischesser“. Diese Individuen lebten in Sippen von rund 10 Mitglieder. Da die Sprache nicht ausgeprägt war, sondern vermutlich aus primitiven Lauten bestand, war es nicht möglich, dass sich grössere Gruppen bildeten. Ihre Hirnmasse wog rund 600 Gramm. In der Hominiden-Entwicklung folgte vom homo rudolfensis der homo Habilis bis zum homo sapiens. Letzterer hat eine Hirnmasse von rund 1200 Gramm und verdrängte vor 30’000 Jahren den Neandertaler.

Mosambik (Juli -August 2022)

MOSAMBIK

Nach 500 Jahren als portugiesische Kolonie ist Mosambik seit 1975 eigenständig. Anschliessend herrschte lange ein Stellvertreter-Krieg zwischen den Parteien Renamo (Südafrika) und den Frelimo (Sowjetunion). Der Bürgerkrieg ging mit dem Zerfall der UdSSR zu Ende und die Frelimo wurde die heutige Regierungspartei mit einem demokratischen System. Alle fünf Jahre wird der Präsident und die Parlamentarier gewählt. Mit einer Fläche von 800’000 km2 ist das Land 20 mal grösser als die Schweiz und hat nur 4 mal mehr Einwohner. Die Amtssprache ist Portugiesisch mit vier Vorherrschenden Dialekten. Hohe Arbeitslosigkeit und entsprechende Armut herrscht in weiten Bevölkerungsteilen vor. Dies obwohl das Land reich an Bauxit, Steinkohle und Erdgas ist. Durchschnittlich hat eine Familie sechs Kinder. Ein Lehrer oder Polizist verdient ca. CHF150 pro Monat. Unser Stadtführer erwähnt, dass er jetzt 3 bis 4 Touren im Monat hat. Während der Kreuzfahrtsaison sei das Einkommen besser. Die Chinesen springen in die Bresche und finanzieren Infrastrukturprojekte und pachten Landwirtschaftsland, der Ertrag wird nach China abgeführt. Ganz nach dem System wie auch die neue Seidenstrasse „Road & Belt“ vorangetrieben wird.

31. Juli / Stadtführung in Maputo

Wir sind am Vortag auf dem Camp in Marrucuene angekommen. Mit Christine und Ruedi geniessen einen fangfrischen Fisch in der Campingbar. Am Sonntag steht die Stadtführung an.

Auf der Seeroute nach Indien landete Vasco da Gama um 1500 hier. Erst um 1550 siedelte der portugiesische Kaufmann Laurenco Marques. Später bauten die Buren eine Bahnverbindung von Johannesburg, wo Gold gefunden wurde, nach Laurenco Marques. Um die 1910 war hier Blütezeit und der jetzige Bahnhof wurde eingeweiht. Gemäss New York Times soll er der 3. schönste weltweit sein.


Anschliessend kauften wir in der Markthalle Mandarinen, Papaya und Chashew-Nüsse. Das alte Fort ist heute umbaut von Hochhäusern. Das Mittagessen im Waterfront Restaurant war lecker. Als Abspann war noch das naturhistorische Museum angesagt.

1. August / 172 Km; Madeirate vor Xai-Xai

Die Fahrt geht durch das Schwemmland des Incomati-Flusses und das Tal des Limpopo. Unterwegs sind kleine Hütten am Strassenrand, vor denen Gemüse und Cashew-Nüsse angeboten werden. Der Übernachtungsplatz ist hinter einer Möbelschreinerei. Am Abend findet noch eine kleine 1. August-feier statt.

2. August / 276 Km; Campismo de Maxixe

Von Chiduengue führt unsere Route parallel zum Indischen Ozean. Viele Mango- und Cashew-Bäume säumen unsere Fahrt. Allmählich geht die Vegetation in Kokos-Wälder über. Insgesamt stehen hier rund 2 Mio. Kokospalmen und jede trägt 100 Früchte pro Jahr.


Nach der Ankunft auf dem Campismo setzen wir mit der Fähre nach Inhambane über. Ein spezielles Erlebnis bei drückender Hitze in einem überfüllten Boot mit Einheimischen zusammengepfercht zu sein – Afrika-Feeling pur! Inhambane war früher der Elfenbeinhafen. Der ehemalige Glanz ist längst abgeblättert. In der Hafenbeiz gönnen wir uns Prawns und Calamares.


3. August / 88 Km; Marrungulo

Heute steht eine Fahrt durchs grüne Mosambik an. Auch den Wendekreis des Steinbockes überqueren wir wieder. Nach einer 12 Km langen Sandpiste und einer steilen Abfahrt an den mit Palmen bestandenen Strand haben wir das heutige Ziel erreicht.

Am 4. August ist Ruhe- & Strandtag. Der Landy hat seine erste kleine Wellnes-Kur verdient.Ich schmieren die Kardanwellen ab. Am späteren Nachmittag kommt ein Fischer mit aufgeknüpften Langusten vorbei. Wir kaufen einen grossen Crayfish, den er pfannenfertig zubereitet. Kopf ab, Darm mit einem Fühler rausgezogen und den Rückenpanzer aufgebrochen. Martialisch, aber hiesige, alte Tradition. Der Crayfish kommt in den Kühlschrank für morgen. Am Abend bereiten zwei Fischer zwei grosse Barakudas über dem Holzkohlefeuer zu. Dazu gibts hiesige Kartoffeln für die ganze Truppe. Mit gemütlichem Beisammensein klingt der Abend aus.


5. August / 230 Km; Inhassaro

Wir fahren durch eine dünn besiedelte Landschaft nordwärts. Trockenes Buschland mit Bao-Babs herrscht vor. Die Bäume wachsen vorwiegend innerhalb der Wendekreise. Diese Affenbrotbäume sind sehr wasserhaltig. Sie sind Tankstellen für Elefanten in der Trockenperiode. Das weisse Fruchtfleisch ist vitaminreich und wird in der hiesigen Naturheilkunde angewendet gegen Infektionen und vieles mehr. Am Strassenrand werden die Früchte in grossen Kesseln feilgeboten. Vor Panbarra haben wir an einer neuen Tankstelle vollgetankt und den Zusatztank gefüllt. Nach dem Badetag im Goddy Villas Camp stehen zwei Fahrtage zu je 400 Km an. Die Dieselversorgung ist nicht gesichert.

6. August / 453 Km; Chimoio

Heute steht eine lange Fahretappe an. Wir stehen um 04:30 Uhr auf. Nach dem Frühstück fahren wir um 05:30 Uhr los. Die Morgendämmerung setzt langsam ein. Um 17 Uhr, als die Abenddämmerung beginnt, sind wir am Ziel in Manica / Chimoi. 11 1/2 Stunden hinter dem Steuer. Die Verpflegung war der zweite Kaffee, ein Sack Erdnüsse und eine Flasche Coca-Cola.
In Norden von Mosambik gibt es ein Sprichwort. „Wenn du zwei Ohren aus einem Pothole (Schlagloch in der Strasse) ragen siehst, weisst du nie, ob sie einem Hasen oder einer Giraffe gehören….“

Wir verlassen die Küste des Indischen Ozeans und fahren ins Landesinnere durch Busch und Sumpflandschaften. Die ersten 85 Km bis an den Save-Fluss sind ganz passabel. Aber dann……Vermerk auf dem Navi: Large Porholes!
An der Piste hat es vereinzelt Hütten und „Verkaufsstände“, an denen Ananas, Tomaten, Avocados, Cashew-Nüsse, Bananen und Orangen angeboten werden. In grossen weissen Säcken wurde Holzkohle angeboten. Die LKW-Fahrer kaufen die Säcke auf dem Land und verkaufen die Kohle mit einem kleinen Gewinn in der Stadt. Das ist ihr Zubrot zum Fahrerlohn. Das sind kleine Abwechslungen auf der anspruchsvollen Strecke. Wir sahen Autos auf Abschleppern, LKWs die das Motorenöl verloren und die Brückenpassage versperrten. Ein paar Jungs winken und grinsend zu, als sie uns überholten in einer übermütigen Fahrt um die Potholes.

Sie verschwanden in einer Staubwolke. Kurze Zeit später sahen wir dieselben Jungs mit dem kaputten Auto. Zwei Jungs inspizierten den Schaden unter dem Fahrzeug. Der Dritte lachte mit einem bereiten Smile und meinte zur Strassenqualität: „That is Aaaffrika!!“

7. August

Hinter Chimoi, in Manica, an einem kleinen See gönnten wir uns einen Ruhetag. Wir gehen im Superspar in Chimoi Rindfleisch, Gemüse, Haushaltsartikel, Bier und Wein einkaufen. In Malawi könnte das Sortiment dürftiger werden. Unterhaltsarbeiten am IVECO sind wieder fällig. Servoöl-Schraube nachziehen.

9. August / 394 Km; Tete

Heute fahren wir weiter nach Tete. Wir durchfahren heute typische afrikanische Landschaften, kleine Dörfer mit Rundhütten, grossen Affenbrotbäumen und viel Busch. Es ist sehr karg und trocken.

In Tete, das rund 300’000 Einwohner zählt liegt am Sambesi. In der Region sollen die grössten Steinkohlevorkommen der Welt liegen. Wir campen am Jesus e Boom Campsite direkt am Sambesi. Im Fluss sehen wir Krokodile und Flusspferde. In der Nacht grasen die Kolosse am Ufer und grunzen sich durch die Gegend. Im Taschenlampenlicht flüchten sie und platschen in den Fluss.

Südafrika (Juli 2022)

Von East London zum Krüger Nationalpark

Die Reise im Südlichen Afrika unternehmen wir in einer Gruppe von 13 Fahrzeugen. Diese wurden am 30. Mai in Bremerhaven dem Spediteur übergeben. Die Ankunft des RoRo-Schiffes wurde um 14 Tage verschoben. Die Verzögerungen entstanden, weil der Hafen in Bremerhaven überlastet war. Zudem wurde an der Ostküste der Hafen Port Elisabeth nicht angesteuert. Als Alternative wurde Durban gewählt. Da aber ein heftiges Unwetter Überschwemmungen verursachte, war auch dieser Hafen blockiert. Schlussendlich war East London der Zielhafen.

12. / 13. Juli

Wir sind Swiss nach Johannesburg und weiter nach East London geflogen.

Wir logieren im Premier East London Hotel. Die vier Tage, bis der Land Rover aus dem Hafengelände kommt, verbringen wir mit Einkaufen, Wale Whatching und den letzten Vorbereitungen.

18. Juli

Am Montag ist es endlich soweit. Um 9 Uhr das Carnet abgeben um die Einreise abstempeln zu lassen. Das Carnet de Passage ist eine weltweite Vereinbarung der Automobilclubs, dass die Fahrzeuge, welche nur eine befristete Zeit im Land sind, nicht verzollt werden müssen. Um 16 Uhr können wir aus dem Hafengelände fahren. Der Landy ist unversehrt und nichts wurde geklaut. Wir befüllen die im Outdoor Warehouse gekauften 3 kg Gasflaschen und kaufen Nahrungsmittel ein. Dann geht’s bei Dunkelheit auf den ersten Campground. In Südafrika herrscht Linksverkehr.


19. Juli / 562 Km; East London – Bloemfontein
20. Juli / 502 Km; Blomfontain – Pretoria

Wir fahren über die Autobahn um die Verspätungen aufzuholen. Die gebuchten Termine im Kruger Nationalpark lassen sich nicht verschieben. In der Dämmerung kommen wir auf dem Campground an. Rechtzeitig zum ersten Briefing für die nächsten Tage. Zudem fassen wir Leuchtstreifen für an den Landy zu kleben. Dies ist Vorschrift in Mosambik. Am nächsten Tag fahren wir auf der N1 durch karge Landschaften. Ab und zu eine ärmliche Siedlung. Kurz vor Johannesburg hat der IVECO unserer Freunde einen Getriebeschaden und musste auf den Tieflader. Die Ursache war ein defektes Ventil an der Automatik. Auch eine Windschutzscheibe ging an einem andern Fahrzeug unserer Gruppe in Brüche. Im Abendverkehr rollten wir über die 6-Spurigen Autobahnen durch Johannesburg und Pretoria. Otto, ein langjähriger Freund von unserem Guide Martin hat den Grill eingefeuert und brutzelt ein Spanferkel für die ganze Crew.

21. Juli / 116 Km; Pretoria – Malahlewi

Auf der Autobahn kurz nach Pretoria leuchtet die Batterielampe des Landys auf. Ich telefoniere mit Anna, Chefin der 4x4manufaktur. Ihre Diagnose lautet: der Lichtmaschine hat das Zeitliche gesegnet.

Wir suche in Internet nach einer Werkstatt. Christine fand sie. Wir fahren zu TPS Auto Electrical / Bosch Service in Witbank. Der Chef nimmt sich des Problems unverzüglich an. Der Alternator lässt sich nicht mehr reparieren. Um 15 Uhr schickt er einen Mitarbeiter nach Pretoria, um bei British 4×4 eine passende Lichtmaschine zu holen. Drei Jungs der Werkstatt sind bereit, nach Feierabend noch den Alternator einzubauen. Wir konnten in der Werkstatt übernachten; es sei sicherer hier als draussen an der Strasse. Wir waren sehr froh, dass uns Cobus & Jokie Grodda und ihr Team von TPS Auto Electrical unsere Panne professionell behoben hat. Super Typen, die uns helfen, dass wir am andern Morgen wieder weiterfahren können um zwei Tagesetappen zu fahren.

22. Juli / 361 Km; Witbank – Blyde River Resort.

23. Juli / 300 km; Blyde River Resort – Punda Maria, Krüger NP

Wir fahren über den Abel Erasmus Pass Richtung Krüger NP. Unterwegs sind viele Orangenplantagen von Dôle (Orangensaft). Die Ernte ist vollem Gange.

Wir fahren in den Krüger NP ein. Er ist so gross wie die Schweiz – ohne Gletscher, Berge und Seen. Ganze 20’000 Km2.
Vor dem Camp-Gate begrüssen uns die ersten Elefanten.

24. Juli Punda Maria, Krüger NP

Ungestüm wie wir sind, buchten gleich einen Morning Game Drive. Tagwache 04:00 Uhr und Treffpunkt am 04:45 Uhr. Mimi, unsere Rangerin weiss sehr viel zu erzählen über die Pflanzen und Tiere. Gesehen haben wir aber lediglich halb so viel. Das Kreuz vom Süden wird durch eine fantastische Morgenstimmung abgelöst. Um 08:00 Uhr sind wir zurück im Camp und geniessen den Tag am Wasserloch von Punda Maria. Unzählige Zebras, Büffel und Elefanten kommen hier zur Tränke. Super Fotosujets. Am späteren Nachmittag ziehen wir nochmals los auf einen 25 Km Game Drive. Wir sehen Giraffen, Zebras und … den ersten Elefanten im Gebüsch auf 7 Meter Distanz. Motor abschalten, warten und hoffen, dass der Bulle nicht allzu viele Freude am Landy hat….Den Abend lassen wir mit einem Camp-Fire, ein paar Kilogramm Holz und das eine oder andere Glas Rotwein ausklingen. Kurz vor Mitternacht ist „die Welt neu erfunden“ und alle Erlebnisse erzählt…..

25. Juli / 140 Km; Shingwedi Camp, Krüger NP

Mit Jürgen und Ines sind wir die letzten beiden Fahrzeuge der Gruppe im Camp. Der IVECO startet nicht mehr. Batterie leer ? Überbrücken hilft nichts. Stromfluss messen. Die Batterie hat Saft. Der IVECO hat ein defektes Batterierelais. Ein bekanntes Problem….Ein Australier wusste die Lösung: mit einem alten Überbrückungskabel wird das Relais übersteuert. Weiter ging die Fahrt. Neben Giraffen, Büffeln und Elefanten sehen wir noch drei Löwen ihren Mittagsschlaf halten.

26. Juli / 130 Km; Letaba Camp, Krüger NP

Wir starten vor dem Frühstück um 06:30 Uhr auf unsere Tour. Kurz nach dem Camp sehen wir die ersten Löwenweibchen im Gebüsch. Bald überquert eine Löwen-Dame vor unserem Landy die Strasse. Was für einen Anblick! Im Verlaufe des Tages dürfen wir weitere Highlights erleben. Riesige Elefantenherden, Wildhunde, Warzenschweine, Giraffen, Krokodile und als Höhepunkt einen Leoparden. Am Abend grillen wir ein deftiges T-Bonesteak und schreiben anschliessend unseren Blog.

27. Juli / 190 Km; Skukuza Camp, Krüger NP

Auf dem Weg zum grössten Camp im Park, Skukuza Camp, fahren wir über Schotterpisten zum Olifants-Outlook. Unterwegs entdecken wir Geier, die sich genüsslich taten an einem Elefantenkadaver. Im Olifantsfluss kühlten sich Flusspferde ab und Krokodile.


Weiter Richtung Süden treffen wir Gnus am Wasserloch an. In friedlicher Gesellschaft sind auch etliche Zebras an der Tränke. Der Höhepunkt des Tages war aber ein Leopard in der Astgabel einer Schirmakazie. Er liegt auf der Lauer nach Beute. Plötzlich steht auf und klettert dem Stamm entlang ins hohe Buschgras. Vermutlich ist ein Rudel Impalas in der Nähe.

Am Abend gehts mit einem grösseren LKW auf Pirschfahrt. Im Lichtkegel der Stablampe zieht ein Leopard des Weges, der sich nicht aus der Ruhe bringen lässt und verschwindet im Gebüsch.

28. Juli / Skukuza Camp; Ruhetag

Eine kleine Reparatur im Wohnbereich des Landy’s war fällig. Ein 300 gr Rinderfilet Steak ist des Handwerkers Lohn.

29. Juli / 113 Km; Malelane (Golfplatz)

Auf der Schotterpiste sehen wir sieben Nashörner mit Zebras am Wasserloch. Warzenschweine mit kräftigen Hauern grasen.

Nun stempeln wir den Krüger-Pass ab. Wir verlassen den Park.

In der Stadt kaufen wir für die nächsten Tage ein. Da es Freitag Nachmittag ist, haben viele Südafrikaner den selben Plan. Warteschlangen an der Kasse. Afrikanische Gelassenheit herrscht vor. Im Autozubehör-Shop die Flüssigkeiten einkaufen, die nicht im Landy auf dem RoRo-Schiff sein durften. Am Abend feiert Ines ihren Geburtstag in einer fröhlichen Runde. Ihre Ukulele sorgt für beschwingte Stimmung, wie so oft auf der Landweg nach Australien Tour.

30. Juli / 190 Km; Grenzübertritt nach Mosambik; Ziel Marracuene

Vor der Grenze an einer Tankstelle ist der Treffpunkt mit den „Wechselstube“, die fest in Frauenhand ist. Vor den Fahrzeugen wechseln die Notenbündel die Hände.
Die Ausreise aus Südafrika geht flott. Zuerst bei der Immigration den Pass abstempeln lassen. Dann das Carnet de Passage stempeln lassen. Weiterfahrt an die Grenze von Mosambik. Gatepass vom Zöllner. Bei der Covid-Station die Impfbestätigung vorweisen. Dann zum Passbüro und den Einreisestempel zu erhalten. Das Visum, das vorgängig zu Hause beantragt werden muss, wird geprüft. Dann an den Schalter um das Carnet stempeln zu lassen. Die Beamtin ist mit diesem Formular nicht sehr versiert. Wir Overlander erklären ihr, wo gestempelt und unterschieben werden muss. Dies ist für uns einfacher als der ausführliche Papierkram auszufüllen. Normalerweise gibt es hier ein Formular „licença de importaçâo temporaia de viaturas“. Die Haftpflichtversicherung haben wir bereits online angemeldet. Die Inspektion des Fahrzeuges nah Bier und tierischen Produkten, die verboten sind zu importieren, war schnell erledigt. Den Gate-Pass dem letzten Grenzbeamten aushändigen und weiter geht’s. Nach zwei Stunden ist das Prozedere abgewickelt.
Die Telefonkarten beschafften wir in einer kleine Bar nach der Grenze. Das Aufschaltprozedere erledigte die Tochter des Besitzers eloquent.

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