1. – 3. Sept. / 37 Km; Kalbarri – Lucky Bay
Nach dem Einkaufen der Vorräte fuhren wir der Küste entlang nach Süden. Hier in den Dünen haben wir Fränzi und Geri wieder getroffen. Wir genossen das Free Camp mit dem einsamen Strand, den Dünen und dem sonnigen Wetter. Nach dem gemeinsamen Kochen haben wir abends ein Camp Fire angezündet, ein Glas Wein getrunken und zusammen weitere Reisepläne geschmiedet. Wir waren nicht in Eile, an die Südküste zu gelangen, da das Wetter momentan dort oft regnerisch und kalt ist.
3. – 6. Sept. / 87 KM; Lucky Bay – Sunset Beach
Von Sunset Beach fuhren wir nach Geraldton. Die Stadt hat 35’000 Einwohner. Sie wurde kürzlich für 25 Mio. $ saniert. An der grosszügigen Strandpromenade hat es zahlreiche Cafés und Restaurants mit Blick über die Marina und den Hafen, wo Getreide, Erz, Gemüse und Langusten verschifft werden.
Auf einer hügeligen Parkanlage befindet sich das War Memorial der HMAS Sydney. Der australische Kreuzer sank im November 1941 nach der Seeschlacht mit dem deutschen Schiff „Kormoran“. Die ganze Besatzung der HMAS Sydney von 645 Mann kam ums Leben. Das Memorial besteht aus 645 Möven. Eine weibliche Bronzestatue blickt aufs Meer und erwartet die Rückkehr der Seeleute.
Wir besuchten das WA Museum Geraldton. Hier wird in 3D eindrücklich die Seeschlacht vom November 1941 dokumentiert.
Im 15 Jahrhundert erkundeten die Portugiesen den Seeweg nach Indien. Somit konnten sie den Zwischenhandel der Seidenstrasse ausschalten. Da transportierten die Kamelkarawanen die Güter Silber, Stoffe und Gewürze aus dem asiatischen Raum nach Westeuropa. Silber, Stoffe und Gewürze. (Mehr dazu: vergleiche unseren Blogbeitrat vom September 2017 / Seidenstrasse und Usbekistan). Die Seekarten konnten die Portugiesen über 100 Jahre geheim halten. Als sie um 1600 n.u.Z. bekannt wurden, segelten die Holländer, welche die Vereinigte Ostindische Companie (VOC) gründeten, nach Osten, dem heutigen Indonesien. Die Hauptstadt Jakarta hiess damals Batavia. Am 4. Juni 1629 zerschellte das holländische Schiff mit dem Namen Batavia am Morning Reef vor der Stadt Geraldton. Der Kapitän holte Hilfe in Batavia (Jakarta). Eine Meuterei fand statt und 125 Menschen wurden von den Meuterer ermordet. Zahlreiche Bücher wurden über die Batavia publiziert.
In Geraldton liessen wir unserem Landy eine Wellnesskur (kleiner Service) bei Shane Wyatt (Land Rover) angedeihen. Wyatts kann ich bestens empfehlen. Seit Alice Springs sind wir 10’000 Km gefahren, oft durch Hitze, Sand und Staub.
7.-8. Sept. / 286 Km; Geraldton – Cervantes / Nambung National Park
Der Name Cervantes stammt von einem amerikanischen Walfangschiff, das 1844 vor der Küste sank. Heute ist der kleine Ort bekannt für den Rock Lobster (Crayfish), der vor der Küste gefangen wird. Im Lobster Shack haben wir einen Crayfish als Lunch gegessen. Der „Shack“ wird von Reisebussen mit asiatischen / chinesischen Touristen angesteuert…..Der Lobster war trotzdem ausgezeichnet.
Die Rock Lobster unterscheiden sich von den Hummern dadurch, dass sie keine Scheren besitzen, sondern körperlange Antennen. Die Tiere sind mit 6 Jahren geschlechtsreif und werden bis zu 15 Jahre alt – sofern sie nicht vorher in einen grossen Holzkäfig krabbeln.
Hauptattraktion ist der Nambung National Park, der bekannt ist für die „Pinnacles Desert“. Die bis zu 4 Meter hohen Kalksteinnadeln sind über ein weites Gebiet verstreut. Jahrtausendlange Wechselwirkung von Wind, Regen und Temperaturunterschieden haben diese Felsformationen gebildet, deren Ursprung bis heute noch nicht geklärt ist. Zwischen den Kalksteinnadeln führt eine Sandpiste hindurch.
9. Sept. / 343 Km; Cervantes – Armoin Farm Camp
Auf dem Weg zu Südwestküste wechselte die Landschaft in saftige, grüne Wiesen, Weiden und Rapsfelder. Auch die Wildflowers, die Frühlingsblumen, blühten hier. Wir freuten uns an diesem Anblick. Wir übernachteten auf einer Farm. Der Stellplatz war weitab vom Gebäude, bei der Pferdekoppel am Waldrand. Wir waren die einzigen Gäste und genossen die Wärme des Campfires, wurde es doch kühler am Abend.
10. – 11. Sept. / 286 Km; Armaron – Albany / Torndirrup NP
1791 entdeckte der Engländer Captain Vancover den Naturhafen. 1801 kartografierte Matthew Flinders die Küste. Hier am Middleton Beach soll der berühmte Darwin Muscheln gesammelt haben, die u.a. zu seiner Evolutionstheorie beitrugen. 1826 gründeten die Briten einen militärischen Aussenposten und 1832 waren die ersten europäischen Siedler in Albany ansässig. Der natürliche Hafen war Anlaufstelle der englischen Postdampfer. Bald wurde in der Frenchman Bay eine Walfangstation errichtet, die bis 1978 in Betrieb war.
Wir wanderten vom Middleton Beach zum Princess Royal Harber nach Albany. Im altenglischen Cafe, das Plüschsessel, Bücher und andere Artefakten schmückten, stärkten wir uns.
Im Torndirrup National Park bietet sich eine spektakuläre Küstenszenerie. „The Gap“ ist eine 40 Meter tiefe Felsspalte in den Granitklippen. Da donnern mächtig die hohen Wellen an die Felsen. Von der Metallplattform, die über die Klippe hinausragt, kann das eindrückliche Schauspiel bestaunt werden. Wenig Meter nebenan spannt sich die mächtige Felsbrücke „Natural Bridge“ von einem Felsklotz zum andern. Um die Ecke befindet sich die alte Cheyne Beach Walfangstation. Auf dem Gelände befindet sich noch das Walfangbot und Walöltank.
Dicht an der Küste sahen wir „Southern Right Wales“. Diese seltene Spezies Wale werden bis zu 17 Meter lang, 80 Tonnen schwer und leben heute bis zu 50 Jahre. Sie kommen nur in den Ozeanen der Südhalbkugel vor. Ihre Migration führt sie im Sommer in die Antarktik und im australischen Winter kommen sie zur Geburt und Aufzucht der Jungen hier an die Südküste
albany küste
12. Sept. / 137 Km; Albany – Cheynes Bay
13. Sept. / 128 Km; Cheynes Bay – Denmark
14. -15. Sept. / 204 Km; Denmark – Walpol
Das Wetter war nicht sehr prickelnd in Denmark. Der erste Rege seit Monaten!!! Der Ortsname stammt nicht daher, dass hier die Dänen siedelten, sondern der Schiffarzt des ersten europäischen Segelschiffes, das hier 1829 ankerte, hiess Alexander. Wir fuhren auf Umwegen nach Walpol. Unterwegs besuchten wir die Singlefile Winery, ein gepflegter Familienbetrieb. Der Elephant Rocks, die wie eine Herde Dickhäuter aussehen, und der traumhafte Greens Pool an der Küste sind Touristenmagnete. Am Coalmine Beach Camp sassen wir abends vor unserem Campfire und genossen die Ruhe und den Abend.
Am Sonntag fuhren wir zu den Giant Trees, die Dingle Eukalyptus. Diese Bäume sind noch Überresten von Gondwanaland. Vor 450 Mio Jahren waren die Kontinentalplatten der Antarktis, Südamerika, Afrika, Indien, Neuseeland und Australien noch nicht aufgebrochen. Erst vor 40 Mio. Jahren driftete Australien weg und bildete einen eigenen Kontinent. Deshalb findet man in Neuseeland und im Südwesten und Süden Australiens autochtone Pflanzen und Bäume, die vor 65 Mio Jahren schon auf Gondwana wuchsen.
16. Sept. / 122 Km; Walpol – Pemberton
17. Sept. / 130 Km; Pemberton – Augusta
In der Nähe von Walpol gibt es im Nationalpark den Tree Top Walk. Da können die Besucher auf der Höhe der Baumkronen der Tingle Trees den Urwald bewundern.
18. Sept. / 96 Km; Augusta – Margaret River
Das Wetter war noch immer „Aprilhaft“ – Wind, Regen, Aufhellungen und kühl. Wir Besuchten den Leuchtturm am Cape Leeuwin. An dieser Landzunge treffen der Indische Ozan und der Pazifik aufeinander. Wir fuhren auf der rund 100 Km langen Strecke zwischen Cape Leeuwin im Süden nordwärts zum Cape Naturaliste. Der Name stammt nicht von einem FKK-Strand, sondern vom Namen des 2. Schiffes der französischen Expedition (1800-1804), die hier landete.
An der Cave Road liegen zahlreiche Höhlen, die besucht werden können. Einen Höhlenbesuch ist die ideale Abwechslung bei Regenwetter….. Wir stiegen in die Lake Cave hinunter. Hier gibt es einen 4,5 Tonnen schweren Stalaktiten, der einzigartig auf der Welt ist. Sein Fuss, der Stalaktit , ist nicht mehr mit dem Untergrund verbunden. Säurehaltiges Wasser, das von Zeit zu Zeit in die Höhle eindringt und hier einen Bach bildet, hat das Fundament der Kalkformation weggefressen. Interessant sind auch die „Spaghettis“, die von der Decke hängen. Ihr Alter wird auf 2’000 Jahre geschätzt – dies anhand der Tropfenbildung und Kalkablagerung. Diese Raritäten sind erhalten geblieben, da die Höhle unmittelbar nach ihrer Entdeckung 1890 geschlossen wurde für den freien Zutritt
19.-20. Sept. Margaret River
Margaret River ist eine bekannte Weinbauregion dank des relativen kühlen Klimas und des Terroirs gedeihen hier ausgezeichente Weine. Nur 3 % der australischen Weinproduktion stammt von hier – aber 20 % der Topweine. Da das Wetter immer noch regnerisch war, verzogen wir uns heute nicht in die Höhlen, aber in die Keller. Wir buchten eine Winery-Tour und degustierten in folgenden Weingütern ihre edlen Tropfen: Leeuwin Estate, Stella Bella, Voyager Estate, Xanadu Wines, McHenry Hohnen und Vasse Felix. Zwischen durch gab es ein ausgezeichnetes Mittagessen.
21. Sept. / 57 Km; Margaret River – Yallingup
22. Sept. / 114 Km; Yallingup – Bunburry
Beim Cape Naturaliste wanderten wir zum Wale Lookout. Hier konnten wir zahlreiche Humpackwales beobachten, wie sie mit ihren Jungen auf Futtersuche waren.
Die Wildflower-Saison war in vollem Gange. Eine Augenweide, die vielen Farben und Düfte – nach dem vielen Staub und Sand im Outback.
23.-24. Sept. / 90 Km; Yallingup – Herron Point
25.-30. Sept. / 130 Km; Herron Point – Fremantle und Perth
Der Herron Point war ein Freecamp, wo wir nochmals ein Lagerfeuer entfachten konnten. Auf den „commercial campgrounds“ ist dies meistens nicht erlaubt. Wir tuckerten gemütlich nordwärts.
.