22. April / 360 Km; Broken Hill – Burra
Weite, Weite, Weite…….
23. April / 261 Km Burra – Wirra Cove
24. – 28. April / 313 Km Wirra Cove – Penneshaw
Das Wetter auf Kangaroo Island war schon recht herbstlich…. Wir fuhren zur Seal Bay. Die Australien Seals sind hier aus nächster Nähe zu sehen. Sie schwimmen bis zu 100 Km offshore um zu jagen und ruhen sich dann zwei bis drei Tage am Strand aus. Am Campground hatten wir einen Koala über unserem Dach, der Landy-Fan war. Sie mampfen täglich rund 1 Kg narkotisierende Eukalyptusblätter und schlafen dann bis zu 20 Stunden.
Am andern Ende der Insel hat es geologisch interessante Gesteinsformationen. Vor rund 500 Mio. Jahren bildete sich im Erdinnern eine Granitmasse, die sich vor 200 Mio. an die Oberfläche hocharbeitete. Seit diesem Zeitraum erodierte das Gestein und es entstanden fotografisch spannende Formationen.
29. April / 184 Km, Penneshaw – Adelaide
30. April – 2. Mai Adelaide
In Adelaide hatten wir dies und das zu erledigen. Bei „P.C.B. Land Rovers“ haben wir eine lästige Vibration am Unterboden beheben lassen. Peter Brown, der Eigentümer, wurde mir auf Tasmanien von John S. empfohlen als sehr kompetenter Mechaniker. Peter kam vor über 20 Jahren aus England nach Adelaide und kümmert sich sehr engagiert um sämtliche Land Rover Modelle. Obwohl er vier Wochen ausgebucht war, hat er sich die Zeit genommen für den Schweizer Landy, der auf Reise ist in Australien. Super und herzlichen Dank.
Am Abend waren wir bei Manuela und Martin zu einem Wurstsalat (mit Schweizer Käse) eingeladen. Sie haben sich auf unsere Verschiffungstips für Australien abgestützt. Anderntags kauften wir auf ihre Empfehlung auch im Central Market Schweizerkäse ein. Abends gab es ein herrliches Fondue bei kühlen, herbstlichen Temperaturen.
Wir besuchten das Kunstmuseum, ein Kulturzentrum, den Botanischen Garten, die Staatsbibliothek und das Nationale Weincenter Australiens. Dort haben wir an einem Regentag Blog geschrieben und den einen oder andern Wein verkostet.
3. Mai / 299 Km; Adelaide – Wilmington
4. Mai / 161 Km; Wilmington – Rawnsley Park Station, Flinders Ranges
Wir fuhren in die Flinders Ranges. Diese Gebirgsformationen sind geologisch sehr interessant, da sie zu den ältesten der Erde zählen. Hier wurden die ersten Lebewesen, in versteinerter Form gefunden (Dickinsonia costata). Die Geologische Formation heisst Ediacaran im Cambrium und ist 650 bis 520 Millionen Jahre alt. Wir haben uns aber nicht nur mit Geologie rumgeschlagen, sondern sind über Schotterstrassen noch tiefer ins Outback gefahren, um die Felsformationen im Abendlicht zu fotografieren und ein Sunset Bier zu trinken.
5. Mai / 106 Km; Alpana Farm Station
An diesem Abend haben wir ein Campfire angezündet. Die Australier Paul und Janine, auch Langzeitreisende, haben sich zu uns gesetzt und wir plauderten bis tief in die Nacht am Feuer.
6. Mai / 120 Km; Alpana Station – Hawker
Heute waren Outbackpisten (Schotter und Wellblech) auf dem Programm. Wir fuhren über den keinen Bergbauort Blinman durch die Parachilna Gorge. Im Prärie Hotel verköstigten wir uns mit den „australischen Verkehrsschilder“. Auf dem Teller
war Känguru, Kamel, Emu und Ziege, leckere Delikatessen. Zurück nach Hawker fuhren wir den gewellten und schottrigen Moralana Track.
7. Mai / 122 Km; Hawker – Port August
Wir fuhren der alten Bahnlinie des Ghan entlang. Die grosse Northern Railway wurde 1878 eröffnet und fuhr von Port Augusta, der alten Hafenstadt, bis nach Alice Springs (1922 eröffnet). Auf der Strecke wurden Farmen und kleine Ortschaften mit dem Nötigsten versorgt. Im 2. Weltkrieg hatte diese Strecke eine grosse Bedeutung. Von 3 Zügen fuhren plötzlich 56 Züge pro Woche diese Strecke. 1980 fuhr der letzte Zug von Marree nach Oodnadatta.
Auf dem Rückweg gerieten wir in den ersten Sandsturm. In den 1930er Jahren blieben die Fahrzeuge stecken und wurden stehen gelassen, wenn sie nicht mehr funktionierten.
8. Mai / 193 Km; Port Augusta – Woomera
The Royal Flying Doctors
In Port Augusta besuchten wir eine Basis der RFDS. 1912 wurde Pfarrer John Flynn zum Leiter des Departments der Australischen Presbyterianer Kirche im Outback ernannt. Er realisierte, dass viele Mineure, Farmer und Missionare starben, bevor sie medizinische Unterstützung erhielten. Er liess Spitäler im Busch bauen, die mit Krankenschwestern besetzt waren. Ärzte waren dringend nötig. Im Mai 1928 flog der erste Arzt ins Outback. Die Royal Flying Doctors waren lanciert. Im ersten Jahr wurden 255 Patienten medizinisch versorgt und 4 Menschenleben gerettet. Alf Traeger entwickelte einen Pedalbetiebenen Generator, der eine Funkstation betrieb. Diese Geräte wurden auf die Stations (Farman) verteilt. Gleichzeitig wurden Medikament Kisten stationiert. Die Outbackbewohner konnten dem Arzt die Symptome schildern und entsprechend die verordneten, nummerierten Medikamente aus der Kiste nehmen. Parallel wurde die „School oft he Air“ gegründet. Eine Lehrkraft unterrichtete die Kinder im Outback über Funk. Heute besitzen die Royal Flying Doctors 69 Maschinen (hauptsächlich Schweizer Pilatus P-12) Jüngst wurden 2 Pilatus-24 Maschinen, die in der halben Zeit dieselbe Strecke bewältigen und einen Patienten mehr transportieren können. 2017 wurden über 300’000 Patienten, eine Person alle 2 Minuten, transportiert und eine Strecke von 26 Millionen Kilometer – oder 34x Erde-Mond-retour.
9. Mai / 450 KM; Woomera – Coober Pedy
Len Beadell, der im WK II in New Guinea im Army Survey Corps war, erhielt 1947 den Auftrag, mit seinem Team ein Gelände in der Wüste für militärische Zwecke zu erkunden.
In Woomera wurde 1947 gemeinsam mit den Engländern ein militärisches Testzentrum im Outback gegründet. Die Fläche ist so gross wie England und somit das grösste, gesperrte Testgebiet. Hier zündeten zwischen 1953 bis 1964 die Engländer 9 Atombombentest. Der Ort Woomera hatte damals 7’000 Einwohner, heute sind es keine 200 mehr. Gemäss Reiseführer wird die unrühmliche Nutzung der Sperrgebiete bis heute gerne verschwiegen, da die Ureinwohner des Gebietes und die zahlreichen Soldaten erhebliche Strahlenschäden erlitten. Erst 1999 wurden Entschädigungszahlung entrichtet. Hier besuchten wir das Museum. Die damalige Technik wird ausführlich präsentiert. 1966 schossen die Ingenieure eine Rakete in das Testgebiet ab. 1998 wurde der Datenrecorder in der Simpsondesert gefunden. Das Bauteil ist im Museum zu sehen – die Rakete im Aussengelände.
Len Beadell erschloss anschliessend 6’500 Km Strasse und Piste im Outback Australiens. Während 41 Jahren erschloss er 2,5 Millionen Quadratkilometer Outback: Great Sandy, Gibson und Great Victorian Wüste. Len fuhr zeitlebens Land Rover (Series I, II, III/Defender). Er schrieb mehrere Bücher über seine Erlebnisse im Busch.
10. Mai / Coober Pedy
Am Abend nach der Ankunft fuhren wir noch 45 Km Schotterpiste zum Kanku –Breakaway Park. Der Park gehört den Antakirinja Matu-Yankunytjatjara Aboriginal Corporation (AMYAC). Hier ist auch der Dogfence, 5’500 Km der längste Zaun der Welt. Er führt von der West- an die Ostküste Australiens. Der Zaun wurde gebaut um zu verhindern, dass die wilden Hunde (Dingos) vom Norden nicht im Süden die Schafe und Kälber reissen. Die Dingos fressen Kängurus, Wallabys, Hasen etc. In Südaustralien sind 2’200 Km Zaun von den Farmern zu unterhalten, wofür sie vom Staat entschädigt werden.
In Coober Pedy leben rund 2’500 Menschen, die meisten im Untergrund. Die Dugouts sind alte Opalminen die zu Wohnungen umfunktioniert wurden. Die Raumtemperaturen liegen Sommer und Winter bei 23 Grad Celsius, während sie Übergrund zwischen 5 und 50 Grad liegen.
Im Untergrund besuchten wir eine Kirche, einen Buchladen, ein Opalmuseum und eine alte Mine.
11. Mai / 234 Km; Coober Pedy – Marla
12. Mai / 254 Km; Marla Road House – Erlunda Road House
Auf dem Weg nach Norden trafen wir auf die „Shitbox-Rally“ am Kulgera Roadhouse. (Shitbox = alte, wertlose Karre). Die Rally führt von Perth nach Sydney. Die alten Fahrzeuge, reich verziert und nur noch ein paar hundert Dollar wert überbringen die gesammelten 2,5 Mio. AUS-$. Es sind 240 Fahrzeuge, ein Werkstattwagen und etliche Abschleppanhänger…
Der Teammechaniker Alex fährt auch einen australischen Landy, Baujahr 1982 und hat 840’000 Km auf dem Tacho. Dier erste Motorenrevision war bei 620’000 Km.
Der Pub Kulgera hat eine reichlich verzierte Decke – alles originelle Souvenirs von Gästen……