Northern Territory (Mai – Juni 2019)

13. Mai / 250 Km; Erldunda RH – Yulara
14. – 19. Mai; Yulara

Der Uluru – Kata Tjuta Nationalpark bewahrt zwei der grössten Natur- und Kulturschätze Australiens. Uluru (Ayers Rock) und Kata Tjuta (Olgas).
Am 26. Oktober 1985 wurde der Uluru an den indigenen Stamm der Anangu zurückgegeben. Sie leben seit über 30’000 Jahren in dieser Gegend. Der Park wird gemeinsam von einem Gremium aus 8 Personen (4 Anangus, 2 austr. Ranger und 2 Politiker u. Touristiker) verwaltet. Ab „Giving-Back-Day“ 26. Oktober 2019 wird die Besteigung des grössten Monoliten verboten. Die Anangus, wie alle australischen Ureinwohner, gehören zu den ältesten Kulturen der Menschheit auf diesem Planeten. In Australien gab es 260 indigene Sprachen. Heute werden noch 120 Sprachen gesprochen. Arabische Ziffern werden nicht verwendet. Die Zahlenreihe besteht aus 1, 2, 3 und Viel. Schriftzeichen werden nicht benötigt. Das Wissen wird in Felszeichnungen von Generation zu Generation weitergegeben. Am Uluru gibt es einen „Man Cave“ . Im „Jünglingscave“ werden die Pubertierenden von den Grossvätern auf ihre künftigen Aufgaben und Verantwortung als Männer vorbereitet. Im „Women Cave“ geben die Grossmütter ihr Wissen den Mädchen weiter. Dann gibt es noch eine „Altenhöhle“. Die Anangus sind ihrer Tradition sehr verpflichtet und fühlen sich verantwortlich für alles was auf ihrem Land geschieht. Sie fühlen sich auch verantwortich für die zahlreichen Unfälle am Monolit. Deshalb das Verbot der Besteigung.
Die Sippen hatten keinen grossen Austausch untereinander. Jeder Stamm hatte aber Wissen über Wasserlöcher und wo welche Nahrung gefunden werden kann. In den späten 1970er Jahren gab es eine grosse Dürre. Der junge Lehrer Geoffrey Bardon versammelte verschiedene Sippenmitglierder für einen Wissensaustausch über Orte der Wasserlöcher um die Dürre zu bewältigen. Bardon fragte die Alten um Erklärungen der Zeichen und den Geschichten, die damit verbunden sind. Dies war in Papunya der Anfang einer Aborigines Kunstbewegung, die heute ein weltweites Ansehen hat. Zahlreiche Werke sind in Museen rund um den Globus ausgestellt. Jede Sippe hat ihre eigenen Dreamlines, Geschichten und Symbole. Diese Kunst gab eine völlig neue Sicht auf die Landschaft und Kulturen Australiens. Die Kunstwerke erzählen Geschichten, Mythen und Legenden sowie Gesetze um das tägliche Leben im Busch zu meistern. Nicht alle Bedeutungen der Bilder werden preisgegeben, da sie oft mystischen und geheimen Charakter haben. Sie beinhalten Bräuche, Regeln und uraltes Wissen, die alles durchdringen.

Wir haben an einer Wanderung teilgenommen auf der ein Ranger die verschiedenen Bräuche, Pflanzen und Geologie am Uluru erklärte. An mehreren Abenden haben wir den Uluru im Sonnenuntergang fotografiert. Jedes Mal war es ein spezielles Schauspiel. Nicht nur von der Ästhetik, sondern auch im Wissen, was sich in diesem Kulturraum abspielte.

Einen Sonnenaufgang haben wir auf dem „Field of lights“ erlebt. Hier installierte Bruce Munro, ein Engländer, seine Lichtkunstintallation. In der Nacht fährt man in die Wüste. Da sind 50’000 LED-Lampen, die mit 380 Km Glasfaserkabel verbunden sind. Sie repräsentieren den Sternenhimmel. Gleichzeitig mit der Dämmerung und dem Sonnenaufgang erlöscht langsam das Lichtermeer.

Im Wintiijri Art & Museum erhielten wir einen Vortrag über die Aborigine Kunst von Zentral- und Westaustralien.

Ein Didgeridoo-Workshop und Bush Yarns (Geschichten) rundeten das Kulturangebot ab.

Margrit besuchte bei J.C., einer indigenen Künstlerin einen Workshop in „dot-art“ und malte ihr erstes Bild – und ihre Geschichte – in dieser Kunsttechnik. Ein einmaliges Erlebnis.

Kata Tjuta (Olgas)

43 Km westlich von Uluru liegt die Gebirgsformation der Kata Tjuta (viele Köpfe“) 36 Kuppen, deren Alter auf einige Millionen Jahre geschätzt wird, sind aus einem Monolith erodiert. Wir haben die Rundwanderung durch das „Valley of the Winds“ in 4 Stunden bei angenehmen Temperaturen unternommen.

Zum Abschluss unseres Aufenthaltes in Yulara / Uluru / Olgas unternahmen wir eine 4-Stündige Wanderung um den Uluru. Dabei haben wir zahlreiche Fotos gemacht. Desert Dwellers (Moloch horridus). Wahrlich ein antiker Kerl aus der Urzeit. Er ist gespickt mit Stacheln. Er trinkt Tau, das sich auf seinem Rücken während der Nacht bildet und gegen Morgen zwischen seinen Stacheln runter kullert.

20.Mai / 317 Km; Yulara – Kings Canyon

In Watarraka NP liegt der Kings Canyon. Die Schlucht ist die grösste und tieftste Australiens. 300 Meter hohe rote Felswände bieten einen imposanten Anblick. Wir wanderten 3 Stunden den Canyon Rim Walk und gelangten zum „Garden of Eden“. Hier wachsen noch Palmen aus der Urzeit, als Australien noch mit anderen Erdteilen verbunden war. Das Wasserloch spiegelt malerisch die roten Felswände.

22.-23. Mai / 483 Km; Kings Canyon – Alice Springs

Eigentlich wollten wir den Mereenie Loop, eine 180 Km Schotterpiste mit sandigen Flussbetten befahren. Leider mussten wir zuerst den ARB-Kompressor reparieren lassen. Dieses Teil benötigen wir, um die Reifen wieder zu pumpen, nachdem wir zuvor den Druck entsprechend Sand oder Schotter reduziert haben.

24.-27. Mai /Alice Springs

Diese Gelegenheit benutzten wir, um bei Neil Sutton, Sutton Motors, unserem Landy eine Wellnesskur in Form eines kleinen Service und Check angedeihen zu lassen. Neil fährt Land Rovers seit über 30 Jahren und kennt alle Modelle mechanisch und technisch ausgezeichnet. Nach dem Service fragte ich Neil, ob alles in Ordnung sei. Er antwortete mit“Ja“. „Ausser dass der Landy einen heftigen Schlag auf die Vorderachse erlitten haben muss“. „Was heisst das?“ „Durch den Schlag rutschte das Steuerrad auf die falsche, linke Seite des Fahrzeuges“. !?! Das ist sympatische, australischer Humor. Als wir jeweils gefragt werden, wie wir unseren Landy mit Schweizer Kennzeichen nach Australien brachten? Da antworten wir lachend jeweils:“Bei Ebbe“!!
Auf dem Campground trafen wir wieder zufällig Geri und Fränzi aus dem Kanton Bern. Bei einem Glas Wein und einem Topf Spaghetti tauschten wir unsere bisherigen Reiseerlebnisse seit Sydney aus.

The Overland Telegrahp Line Darwin – Adeleide.

1870 hatte die Englische Regierung das Ziel, eine Telegraphenverbindung von London nach Adeleide zu schaffen. Bisher benötigte der Postdampfer 3 Monate; nun sollten die Meldungen innerhalb weniger Stunden übermittelt werden können. Charles Todd war der zuständige Ingenieur für das Projekt. Die 3’200 Km lange Strecke wurde in drei Sektoren eingeteilt und gebaut; Nord, Zentrum und Süden. „Camel-Trains“ schleppten das Material, Verpflegung und Wasser durch die Wüste und Steppe. Die Kamele stammten aus Afghanistan und waren prädestiniert um Holzkarren zu ziehen. Aus dieser Zeit stammen die unzähligen, wilden Kamele im Outback Australiens. Heute werden sie eingefangen und nach Saudiarabien für teures Geld verkauft. Diese Tiere sind noch genetisch reinrassig. Zurück zum Telegraph: Quer durch den Kontinent wurden elf Telegraphenstationen – alle 200-300 Km – errichtet, da sich das Morsesignal über die Distanz abschwächte. Nach 2-jähriger Bauzeit wurde am 22. Oktober 1872 die erste Message von London nach Adelaide gekabelt. Meldungen vom Sinken der Titanic oder dem Ausbruch des ersten Weltkrieges wurden übermittelt. Charles Todd nannte die Telegaraphen Station Alice Springs, nach dem Namen seiner Frau, die aber nie in diese unwirtliche Gegend reiste. Die paar Häuser in 3 Km Entfernung hiessen Stuart. Als das Post Office 1922 von der Telegraphenstation nach Stuart verlegt wurde, nannte man den Ort künftig Alice Springs.

Alice Springs ist der Hauptort des Roten Zentrums Australiens mit rund 30’000 Einwohnern. 1926 lebten gerade mal 40 Einwohner hier. Der Aufschwung kam mit der Fertigstellung der Bahnlinie 1929 zwischen Adeleide und Alice Springs. Die zweitgrösste Stadt des Northern Territory ist der Ausgangspunkt in die West MacDonell Ranges und zum Uluru.

28. Mai / 111 Km; Alice – Stanley Chasm – Ellery Creek – Glen Helen

Während der nächsten paar Tage fuhren wir durch die Werst MacDonell Ranges. In Glen Helen heulten die Dingos im Morgengrauen. Dingos sind Haushunde, die vor Jahrtausenden verwilderten und in der Steppe leben. In der Dämmerung schleichen sie durch Camps im Outback.

29. Mai / Ochre Pits

Hier haben die Aborigini Oker abgebaut. Die Mineralien wurden für kultische Handlungen und zu Medizin verarbeitet.

30.-31. Mai / 174 Km; Ormiston und Redbank Gorge

In der Ormiston Gorge wanderten wir knapp 2 Stunden zum Wasserloch und zurück beim Ghost Gum Tree und führe weiter über Schotterpisten zur Redbank Gorge.

In den West Macs ist vom Tylers Pass ein schöner Ausblick nach Tnorla (Gross Bluff). Auf der Sandpiste kann man in den 5 Km durchmessenden Meteoritenkrater fahren. Er entstand vor 142 Mio. Jahren.

Wir campierten jeweils im 2 Miles Finke River Camp. Gegen Abend sammelten wir Holz im Bachbett und hatten ein Campfeuer mit Marc und Belinda. Sie reisen während mehrerer Monate um Australien.

1.-2. Juni / 94 Km; West MacDonnell – Alice Springs
Wir fuhren nach Alice, um unsere Vorräte aufzustocken.

3. – 4. Juni / 84 Km; East MacDonnell – Trephina Gorge
Auf dem Weg in die Schlucht besichtigten wir in Emily & Jessie Gaps alte Felsmalereien, welche die Geschichte der Raupen (Caterpillars) erzählt. Weiter in der Schlucht steht der grösste Eukalyptus Australiens, der Ghost Gum. In der Schlucht wanderten wir den Panorama Walk. Abends hockten wir um ein Campfeuer mit Michael (Motorradfahrer aus Süddeutschland) und Parijat mit Veda (australische Kinesiologen) und genossen die Ruhe und das Outback. Nach diesem Camp am trockenen Flussbett fuhren wir die Wellblechpiste in die N’Dhala Gorge. Die Zufahrt ist nur mit Geländefahrzeugen 4×4 erlaubt. In der engen Schlucht wurden bislang über 6000 Petroglyphen an den Felswänden entdeckt, deren Entstehung über 10’000 Jahre zurückliegt.

5. – 6. Juni / 255 Km; Trephina Gorge – Hale River Homestead – Alice Springs
Auf einer Wellblechpiste der gröber Art rumpelten wir zur Arltunga Historical Reserve. Hier wurden 1887 erstmals Gold gefunden. Über eine staubige Schotterpiste gelangten wir zum Hale River Homestead. Eine Empfehlung von Neil Suttoen. Diese Strecke sei besonders interessant mit Geländefahrzeugen. Das Homestead ist eine Farm, die um 1900 gegründet wurde und heute Pferde- und Rinderhaltung betreibt. Zudem ist ein kleiner Campground vorhanden. Die Scheune ist gleichzeitig Lounge, Bar und BBQ-Spot.

Auf der Schotterpiste zurück zum Stuart Highway fingen wir eine Reifenpanne ein. Deshalb fuhren wir anschliessend nochmals nach Alice Springs zurück um den Pneu zu ersetzen. Wir
Überquerten den Wendekreis des Skorpions und gelangten wieder in den Tropengürtel. Letztmals waren wir Mitte Juni 2018 in Indonesien in den Tropen. Die Tagestemperaturen betrugen rund 20 Grad; die Temperaturen in der Nacht waren nahe dem Nullpunkt. Somit freuten wir uns auf wärmere Gefilde.

7. Juni / 400 Km; Alice Springs – Karlu Karlu
Am Morgen beschafften wir noch bei Neil eine Abdeckung des Dieselfilters, die sich auf der Wellblechpiste verabschiedete. Dann fuhren wir zu den Devils Marbles. Sie sind eine riesige Ansammlung von Granitfelsen, die über die Jahrmillionen zu Kugeln und Blöcken verwitterten. Für die Ureinwohner, die hier über die Jahrtausende eine Kultstätte haben, stellen die Kugeln die Eier der Regenbogenschlange dar.

8.- 9. Juni / 500 Km; Karlu Karlu – „Daly Waters historical Pub“
Hier wurde an Pfingsten zur Happy Hour Country Music gespielt. Die „Innendekoration“ des alten Pubs ist typisch Outback. . Das kühle Bier im Pub war nicht zu verachten. Sehr empfehlenswert ist der „Beef n’ Barra“.

10. Juni / 171 Km; Daly Waters historical Pub – Mataranka
Wir verliessen den Pub und fuhren gemächlich nordwärts mit dem Ziel Mataranka. Um 1870 entdeckten die Vermesser der Transaustralischen Telegrafenleitung Bitter Springs. Die von Palmen und tropischen Waldungen umgebenen Thermalquellen im Elsey National Park sind ein idealer Ort, um sich nach einer langen Fahrt zu entspannen oder um den Nationalpark zu erkunden. Hier wurden wir einmal mehr auf unseren Landy angesprochen. Paul, der vor 50 Jahren nach Australien auswanderte hat uns noch interessante Tipps für die Northern Territories geben. Kurz darauf trafen wir Peter und Heidi die auf Ferienreise sind. Sie haben einen Defender 110 und sind auch im Land-Rovers Club of Switzerland. Bei einem Glas Wein tauschten wir Reiseerfahrungen aus. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in der Schweiz.

234 Km; Kakadu Nationalpark

Der Park gilt aufgrund seiner einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt als einer der schönsten Nationalparks in Australien. Er umfasst ein Gebiet von etwa rund 20’000 q Km.
Der Kakadu-Nationalpark ist Weltnaturerbe und Weltkulturerbe. Der Park enthält eine der schönsten und umfangreichsten Sammlungen von Felsmalereien der Welt, die insgesamt 5000 Kunststätten umfassen. Ihr Alter wird auf mehrere 1000 Jahre geschätzt. (Vgl. 14. Juni). Die Region wurde seit über 20’000 Jahren von den Aborigines bewohnt. Heute leben rund 500 Indigene in der Region.

Die Flora des Kakadu-Nationalparks gehört zu der reichhaltigsten in den Northern Territories mit mehr als 1700 Pflanzenarten. Zudem gibt es etwa 60 verschiedene Säugetierarten im Kakadu-Nationalpark.Bis heute wurden 117 Reptilienarten im Kakadu verzeichnet.

Die eindrücklichsten sind zwei verschiedene Krokodilarten: das Süsswasser- und das Salzwasserkrokodil. Die süssen Modelle werden 3 Meter lang und die salzige Version bis zu 6 Meter. Mehr dazu im Film Crocodile Dundee der im Kakadu NP gedreht wurde.

11.-12. Juni / 367 Km; Mataranka – Kathrine – Gunlom – Bukbukluk (Kakadu NP)
Wir besuchen den Kakadu Nationalpark in den nächsten Tagen. Luft aus den Reifen ablassen. Nach 40 Km Wellblechpiste gelangten wir zum Gunlom Camp, wo wir nächtigen wollten. Da die Ranger aber kurz vorher mehrere Bushfires entfachten, hatte es in der ganzen Gegend lästige Rauchschwaden. Diese Feuer werden im Kakadu NP entfacht, wenn eine gelbe Blume beginnt zu blühen. Ein alter Brauch der Indigenen um die Vegetation zu fördern. Zudem haben die Freshies (Süsswasserkrokodile) ihre Eiablage, 5-10 Stück. Diese sind willkommene Delikatessen für die Aborigines. Auf dem Rückweg der 40 Km Wellblechpiste trafen wir einen neuen VW Amarok. Dem hat es auf der Piste das Getriebe zerbröselt…..

13. – 14. Juni / Cooinda Lodge

Unser nächstes Ziel war die Cooinda Lodge mit Campground. Wir genossen erst mal ein kühles Bad im Pool.

Anderntags folgten wir den Ausführungen des Rangers zur Nourlangie Rock Art. Diese Malereien erzählen von Jagdszenen, Gesetzen und Lebensweisen der Menschen, die seit über 20’000 Jahren in den Felsunterständen wohnten.

Auf den Yellow River tuckerten wir einem Boot durch die Sumpflandschatft und Sahen zahlreiche Vogelarten (Störche, Adler, Enten etc.), Wasserbüffel, Wildschweine, Wildpferde und natürlich Salzwasserkrokodile. Diese Kerle leben im Süsswasser und kümmern sich einen Deut um ihre Namensgebung. Die Freshies wurden von den Salties gefressen. Das rössere Modell hat überlebt. Die Wasserbüffel wurden von Indonesien eingeführt und auf einer Farm (von ca. 1880 – 1910) gehalten. Als die Farm aufgegeben wurde, kamen die schwarzen Kolosse frei. In den 1960 und 70er Jahren wurden sie mit speziellen Fahrzeugen gefangen und verkauft.

15. Juni / Cooinda Lodge – Cahills Crossing – Ubirr

Am Cahills Crossing ist ein spezielles Naturphänomen zu beobachten. Die Ebbe und Flut kehren den Flusslauf hier jeweils um. Bei steigender Flut liegen die Salzwasserkrokodile hinter der Fahrrinne der Flussquerung. Sie warten, bis die Fische mit der Flut ihnen in den Rachen gespült werden. Fauler geht es nicht mehr…..

Am Ubirr Felsen fotografierten wir wieder zahlreiche Felsmalereien. Vom „Gipfel“ des Felsens hat man einen herrlichen Ausblick in das Schwemmland Arnhemland.

17. – 18. Juni / 269 Km; Jabiru – Darwin

Wir besichtigten Darwin. Darwin ist die Hauptstadt des Northern Territory und gewissermassen eine Stadt der Extreme. Sie ist die nördlichste Hauptstadt des Kontinentes und hat die höchste Durchschnittstemperatur. Darwin ist auch der nördlichste Punkt unserer Australienreise. Im 2. WK wurde Darwin von den Japanern bombardiert. Hafen und Flughafen wurden nach dem Krieg neu erbaut. Zu Weihnachten 1974 fegte der Wirbelstrum Tracy mit 280 Km/h über die Stadt und zerstörte sie weitgehend. Dadurch wurde die Stadt anschliessend modernisiert. Wir schlenderten durch die Stadt, der Waterfront und der Warf Precinet entlang. In der Oysterbar verköstigten wir gebackene Austern und um die Ecke anschliessend einen herrlichen Barramundi. Zum Glück waren wir nicht während einem Monat hier blockiert wie unsere Reisefreunde von der Südostasienreise. Die Verschiffung von Timor Leste nach Darwin und die Quarantäne mit Zollabfertigung dauerten so lange. Nach 2 Tagen hatten wir genug Darwin und uns zog es wieder in die Natur und die Nationalparks hinaus.

19. – 20. Juni / 221 Km; Darwin – Lichflied NP

Im Vergleich zum Kakadu NP ist hier die Vegetation üppig und tropisch. Charakteristisch sind die grossen Termitenhügel (Magnetic Termite Mounds). Sie werden bis zu 5 Meter hoch und stehen in der freien Schwemmlandschaft. Interessant ist ihre Ausrichtung Nord – Süd. Dadurch wird die Temperatur im Termitenbau minimal gehalten. Die Hügel im Unterholz sind jeweils rund, da sie genügend beschattet sind.

Lichfield NP ist auch bekannt für die Wasserfälle. Wangi Falls und Florence Falls. Entsprechend hat es auch Touristenbusse von Darwin, die ihre Kundschaft zu den hot spots bringen. In einigen Pools kann man baden. In der Schwemmebene müssen die Ranger jedoch nach der Regenzeit die Krokodile entfernen um das Gebiet um die Wangi Falls Touristen freundlich zu machen.

21. Juni / 266 Km; Lichfield NP – Edith Falls
22. Juni / 91 Km: Edith Falls – Katherine Gorge

Nach dem Lichefield NP fuhren wir wieder südwärts auf dem Stuart Highway. 60 Km vor Katherine bogen wir links ab zum Nitmiluk NP und fuhren zu den Edith Falls. Auf dem Campground fanden wir noch ein Plätzchen. Im grossen, natürlichen Pool gingen wir vor dem Abendessen schwimmen. Am nächsten Tag wanderten wir zu den oberen, kleineren Pools um zu baden. Wir waren zu Beginn ganz alleine; erst allmählich trafen die nächsten Wanderer ein. Das war ein herrlicher Tagesstart.

Anschliessend tuckerten wir zur Katherine Gorge auf den Campground. Diese Schlucht ist sehr touristisch mit Kanus, Bootsfahrten in 2 oder 3 Schluchten. Wir begnügten uns abseits des Rummels mit einer 2-stündigen Wanderung. Interessant sind die Warnschilder betreffend Schwimmen im Fluss oder der Phyton, die beim „toilet block“ lebt. Aber das erfährt man erst nach dem Einchecken beim Gang zur Toilette…..

23. Juni / 45 Km; Katherine Gorge – Katherine
Am Morgen waren wir noch auf einer 2 Stündigen Wanderung zur Gorge und über die Klippen zurück zum Campground.

South Australia II (Apr.-Mai 2019)

22. April / 360 Km; Broken Hill – Burra

Weite, Weite, Weite…….

23. April / 261 Km Burra – Wirra Cove
24. – 28. April / 313 Km Wirra Cove – Penneshaw

Das Wetter auf Kangaroo Island war schon recht herbstlich…. Wir fuhren zur Seal Bay. Die Australien Seals sind hier aus nächster Nähe zu sehen. Sie schwimmen bis zu 100 Km offshore um zu jagen und ruhen sich dann zwei bis drei Tage am Strand aus. Am Campground hatten wir einen Koala über unserem Dach, der Landy-Fan war. Sie mampfen täglich rund 1 Kg narkotisierende Eukalyptusblätter und schlafen dann bis zu 20 Stunden.

Am andern Ende der Insel hat es geologisch interessante Gesteinsformationen. Vor rund 500 Mio. Jahren bildete sich im Erdinnern eine Granitmasse, die sich vor 200 Mio. an die Oberfläche hocharbeitete. Seit diesem Zeitraum erodierte das Gestein und es entstanden fotografisch spannende Formationen.

29. April / 184 Km, Penneshaw – Adelaide
30. April – 2. Mai Adelaide

In Adelaide hatten wir dies und das zu erledigen. Bei „P.C.B. Land Rovers“ haben wir eine lästige Vibration am Unterboden beheben lassen. Peter Brown, der Eigentümer, wurde mir auf Tasmanien von John S. empfohlen als sehr kompetenter Mechaniker. Peter kam vor über 20 Jahren aus England nach Adelaide und kümmert sich sehr engagiert um sämtliche Land Rover Modelle. Obwohl er vier Wochen ausgebucht war, hat er sich die Zeit genommen für den Schweizer Landy, der auf Reise ist in Australien. Super und herzlichen Dank.

Am Abend waren wir bei Manuela und Martin zu einem Wurstsalat (mit Schweizer Käse) eingeladen. Sie haben sich auf unsere Verschiffungstips für Australien abgestützt. Anderntags kauften wir auf ihre Empfehlung auch im Central Market Schweizerkäse ein. Abends gab es ein herrliches Fondue bei kühlen, herbstlichen Temperaturen.

Wir besuchten das Kunstmuseum, ein Kulturzentrum, den Botanischen Garten, die Staatsbibliothek und das Nationale Weincenter Australiens. Dort haben wir an einem Regentag Blog geschrieben und den einen oder andern Wein verkostet.

3. Mai / 299 Km; Adelaide – Wilmington
4. Mai / 161 Km; Wilmington – Rawnsley Park Station, Flinders Ranges

Wir fuhren in die Flinders Ranges. Diese Gebirgsformationen sind geologisch sehr interessant, da sie zu den ältesten der Erde zählen. Hier wurden die ersten Lebewesen, in versteinerter Form gefunden (Dickinsonia costata). Die Geologische Formation heisst Ediacaran im Cambrium und ist 650 bis 520 Millionen Jahre alt. Wir haben uns aber nicht nur mit Geologie rumgeschlagen, sondern sind über Schotterstrassen noch tiefer ins Outback gefahren, um die Felsformationen im Abendlicht zu fotografieren und ein Sunset Bier zu trinken.

5. Mai / 106 Km; Alpana Farm Station

An diesem Abend haben wir ein Campfire angezündet. Die Australier Paul und Janine, auch Langzeitreisende, haben sich zu uns gesetzt und wir plauderten bis tief in die Nacht am Feuer.

6. Mai / 120 Km; Alpana Station – Hawker

Heute waren Outbackpisten (Schotter und Wellblech) auf dem Programm. Wir fuhren über den keinen Bergbauort Blinman durch die Parachilna Gorge. Im Prärie Hotel verköstigten wir uns mit den „australischen Verkehrsschilder“. Auf dem Teller
war Känguru, Kamel, Emu und Ziege, leckere Delikatessen. Zurück nach Hawker fuhren wir den gewellten und schottrigen Moralana Track.

7. Mai / 122 Km; Hawker – Port August

Wir fuhren der alten Bahnlinie des Ghan entlang. Die grosse Northern Railway wurde 1878 eröffnet und fuhr von Port Augusta, der alten Hafenstadt, bis nach Alice Springs (1922 eröffnet). Auf der Strecke wurden Farmen und kleine Ortschaften mit dem Nötigsten versorgt. Im 2. Weltkrieg hatte diese Strecke eine grosse Bedeutung. Von 3 Zügen fuhren plötzlich 56 Züge pro Woche diese Strecke. 1980 fuhr der letzte Zug von Marree nach Oodnadatta.

Auf dem Rückweg gerieten wir in den ersten Sandsturm. In den 1930er Jahren blieben die Fahrzeuge stecken und wurden stehen gelassen, wenn sie nicht mehr funktionierten.

8. Mai / 193 Km; Port Augusta – Woomera

The Royal Flying Doctors

In Port Augusta besuchten wir eine Basis der RFDS. 1912 wurde Pfarrer John Flynn zum Leiter des Departments der Australischen Presbyterianer Kirche im Outback ernannt. Er realisierte, dass viele Mineure, Farmer und Missionare starben, bevor sie medizinische Unterstützung erhielten. Er liess Spitäler im Busch bauen, die mit Krankenschwestern besetzt waren. Ärzte waren dringend nötig. Im Mai 1928 flog der erste Arzt ins Outback. Die Royal Flying Doctors waren lanciert. Im ersten Jahr wurden 255 Patienten medizinisch versorgt und 4 Menschenleben gerettet. Alf Traeger entwickelte einen Pedalbetiebenen Generator, der eine Funkstation betrieb. Diese Geräte wurden auf die Stations (Farman) verteilt. Gleichzeitig wurden Medikament Kisten stationiert. Die Outbackbewohner konnten dem Arzt die Symptome schildern und entsprechend die verordneten, nummerierten Medikamente aus der Kiste nehmen. Parallel wurde die „School oft he Air“ gegründet. Eine Lehrkraft unterrichtete die Kinder im Outback über Funk. Heute besitzen die Royal Flying Doctors 69 Maschinen (hauptsächlich Schweizer Pilatus P-12) Jüngst wurden 2 Pilatus-24 Maschinen, die in der halben Zeit dieselbe Strecke bewältigen und einen Patienten mehr transportieren können. 2017 wurden über 300’000 Patienten, eine Person alle 2 Minuten, transportiert und eine Strecke von 26 Millionen Kilometer – oder 34x Erde-Mond-retour.

9. Mai / 450 KM; Woomera – Coober Pedy

Len Beadell, der im WK II in New Guinea im Army Survey Corps war, erhielt 1947 den Auftrag, mit seinem Team ein Gelände in der Wüste für militärische Zwecke zu erkunden.

In Woomera wurde 1947 gemeinsam mit den Engländern ein militärisches Testzentrum im Outback gegründet. Die Fläche ist so gross wie England und somit das grösste, gesperrte Testgebiet. Hier zündeten zwischen 1953 bis 1964 die Engländer 9 Atombombentest. Der Ort Woomera hatte damals 7’000 Einwohner, heute sind es keine 200 mehr. Gemäss Reiseführer wird die unrühmliche Nutzung der Sperrgebiete bis heute gerne verschwiegen, da die Ureinwohner des Gebietes und die zahlreichen Soldaten erhebliche Strahlenschäden erlitten. Erst 1999 wurden Entschädigungszahlung entrichtet. Hier besuchten wir das Museum. Die damalige Technik wird ausführlich präsentiert. 1966 schossen die Ingenieure eine Rakete in das Testgebiet ab. 1998 wurde der Datenrecorder in der Simpsondesert gefunden. Das Bauteil ist im Museum zu sehen – die Rakete im Aussengelände.

Len Beadell erschloss anschliessend 6’500 Km Strasse und Piste im Outback Australiens. Während 41 Jahren erschloss er 2,5 Millionen Quadratkilometer Outback: Great Sandy, Gibson und Great Victorian Wüste. Len fuhr zeitlebens Land Rover (Series I, II, III/Defender). Er schrieb mehrere Bücher über seine Erlebnisse im Busch.

10. Mai / Coober Pedy

Am Abend nach der Ankunft fuhren wir noch 45 Km Schotterpiste zum Kanku –Breakaway Park. Der Park gehört den Antakirinja Matu-Yankunytjatjara Aboriginal Corporation (AMYAC). Hier ist auch der Dogfence, 5’500 Km der längste Zaun der Welt. Er führt von der West- an die Ostküste Australiens. Der Zaun wurde gebaut um zu verhindern, dass die wilden Hunde (Dingos) vom Norden nicht im Süden die Schafe und Kälber reissen. Die Dingos fressen Kängurus, Wallabys, Hasen etc. In Südaustralien sind 2’200 Km Zaun von den Farmern zu unterhalten, wofür sie vom Staat entschädigt werden.

In Coober Pedy leben rund 2’500 Menschen, die meisten im Untergrund. Die Dugouts sind alte Opalminen die zu Wohnungen umfunktioniert wurden. Die Raumtemperaturen liegen Sommer und Winter bei 23 Grad Celsius, während sie Übergrund zwischen 5 und 50 Grad liegen.

Im Untergrund besuchten wir eine Kirche, einen Buchladen, ein Opalmuseum und eine alte Mine.

11. Mai / 234 Km; Coober Pedy – Marla
12. Mai / 254 Km; Marla Road House – Erlunda Road House

Auf dem Weg nach Norden trafen wir auf die „Shitbox-Rally“ am Kulgera Roadhouse. (Shitbox = alte, wertlose Karre). Die Rally führt von Perth nach Sydney. Die alten Fahrzeuge, reich verziert und nur noch ein paar hundert Dollar wert überbringen die gesammelten 2,5 Mio. AUS-$. Es sind 240 Fahrzeuge, ein Werkstattwagen und etliche Abschleppanhänger…

Der Teammechaniker Alex fährt auch einen australischen Landy, Baujahr 1982 und hat 840’000 Km auf dem Tacho. Dier erste Motorenrevision war bei 620’000 Km.

Der Pub Kulgera hat eine reichlich verzierte Decke – alles originelle Souvenirs von Gästen……

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