Melbourne (Dez. 2108)

Australien – Viktoria

Melbourne

Melbourne Innenstadt hat etwas weniger als 100’000 Einwohner. Mit sämtlichen Vororten kommen 4,7 Mio Einwohner hinzu. Melbourne ist die Hauptstadt von Victoria (einer der 7 Bundes-staaten) und die zweitgrösste Stadt des australischen Kontinentes. Sie wurde 1837 nach dem damaligen engl. Premierminister Lord Melbourne benannt. Damals zählte die Stadt 10’000 Einwohner. Innerhalb von 20 Jahre nahm die Zahl der Einwohner explosionsartig auf 140’00 Menschen zu. Der australische Goldrausch war ausgebrochen. 1858 wurde in Ballarat der bis anhin drittgrösste australische Gold-Nugget mit 63 Kilogramm gefunden.

11.-26. Dezember 2018
Wir schürften auch nach unserem persönlichen Gold-Nugget – unserem Landy, den wir Mitte Oktober vom Rheinhafen Basel auf die grosse Reise im Container nach „Down Under“ geschickt haben. Mit dem App „Marinetraffic“ lässt sich die Schiffsreise präzise verfolgen.

Was für eine Schiffreise! Als das Containerschiff „Al Safat“ zwischen Genua und Sardinien unterwegs war, sahen wir die Bilder der heftigen Stürme und der überschwemmten italienischen Küste. Wie geht es unserem Landy? Verbeult oder Container über Bord? Durch den Golf von Aden, südlich Jemens schipperte der Kahn nur noch mit ein paar Knoten vorwärts. Ob die berüchtigten Piraten das Schiff geentert haben? Antwort unseres Logistikers: „No problema, die italienische Mafia hat die jemenitischen Piraten unter Kontrolle“. Vor der Insel „La Réunion“ tuckerte der Kahn ganze 5!! Tage hin und her – dies mit nur 0,7 Knoten (1,2 Km/Stunde)!!! Hapag-Lloyd hat auf der Container-Tracking-App die erwartete Ankunft des Schiffes vom 6. Dezember auf den 11. Dezember verschoben. Was ist los? Ist der Kapitän auf Landurlaub gegangen und grässlich versumpft? In Frankreich haben die „Gilets jaunes“ gegen die Benzinpreis- erhöhungen, die Präsident Macron anordnete, gestreikt. Die Gewerkschaften auf der französischen Insel „La Réunion“ haben aus Solidarität ebenfalls ihre Gilets aus dem Kleiderschrank geholt und kräftig mitgestreikt. Handel und Verkehr kollabierte auf der kleinen Insel. Die Schiffe im Hafen wurden nicht gelöscht. Somit konnte die Al Safat, unser Containerschiff, ihre Ladung auch nicht deponieren. Hic iacet lepus (Lateinisch: hier liegt der Hase begraben). Wie Figura zeigt, Frankreich ist halt immer noch „La Grande Nation!“ – Ihr Einfluss reicht bis in den Indischen Ozean. …..und so hat sich unser Urlaub notgedrungen um 5 Tage verlängert. Der Landy wurde am 11. Dezember in Melbourne auf die „Port-Kante“ gestellt.


Am 14. Dezember – Während des vorweihnächtlichen Shoppings – krachte plötzlich ein Wolkenbruch über der Stadt zusammen. Reissende Bäche in den Strassen. Den Autos reichte das Wasser bis an die Türschwellen. Shit – schwimmt unser Landy im Hafenbecken? Oder ist er verschmutzt, dass er nicht durch die äusserst strenge Bio-Kontrolle kommt und zurückgewiesen wird? Alles Fragen, die Weltreisende bewegen können. Zumindest uns haben sie bewegt! Denn wir haben den Landy während einer ganzen Woche geschrubbt, abgespritzt, Staub gesaugt, Insekten aus dem Kühlergitter gestochert, geföhnt und poliert. Nun leert Petrus ein paar Kessel Wasser über Melbourne aus und die ganze Mühe war für das Känguru (Griechisch: Macropodidae – Auch hier hatte Macron die Finger im Spiel. Ich sag’s ja „la grande Nation…“).

In den Docklands, dem alten Hafen, entand ein neues Quartier mit interessanter Architektur.


Unsere Spaziergänge durch die Stadt….

….und die Beute von unseren nächtlichen „walk abouts“. (Anm. des Übersetzers: von englisch walk „gehen“ und about „umher“ bezeichnet das Umherziehen eines australischen Aborigines auf seinen traditionellen Songlines)

Am 24. Dezember haben wir unser grosses Weihnachtsgeschenk erhalten. Es hatte nicht Platz unter dem Weihnachtsbaum…..Wir haben unseren Landy aus dem Logistik-Zentrum abgeholt; er wurde von der Behörde frei gegeben. Am 21. Dezember hat er mit „summa cum laude“ die äusserst strenge Bio-Kontrolle bestanden. Das Landwirtschafts- und Umweltschutzministerium will das Einschleppen von Neophyten, fremden Arten, verhindern. Somit ist unser Landy amtlich attestierter Vegetarier- wenn nicht Veganer, so Margrit und ich den Kühlergrill mit Zahnstocher und Zahnbürste von Bienen, Hummeln, Wespen und Libellen gereinigt haben. Nun darf er auf den australischen Pisten und Strassen herumgammeln.

error: © by landy-2-xplore.com