Die Insel Sumatra gehört zu Indonesien und ist die sechst grösste Insel der Welt mit 473’000 km2. Die Nord-Südausdehnung ist 1’700 km. In der Mitte zieht sich der Äquator durch. Die vulkanische Erde ist sehr fruchtbar und bildet malerische Landschaften um den Tobasee. Der Tobasee, 100 Kilometer lang und 30 Kilometer breit, ist der Überrest eines Supervulkanausbruchs des Tobas vor 74’000 Jahren. Er senkte die Durchschnittstemperatur um 15 Grad. Sein Ausbruch führte dazu, dass die Menschheit, der homo sapiens, beinahe ausgelöscht wurde, da lediglich schätzungsweise 10’000 Menschen die Katastrophe überlebten. Wir alle stammen von den wenigen Überlebenden ab, die es schafften, diese Bedingungen zu überstehen.
Die Bevölkerungsdichte auf Sumatra beträgt lediglich 1/10 jener von Java. Der Verkehr auf den engen und kurvenreichen Bergstrassen gestaltete sich ähnlich wie in Indien. Unübersichtliches Überholen vor den Kurven etc. Das kann ja noch heiter werden auf Java…..
Die ersten Handelskontakte nach Europa entstanden über portugiesische Händler. Die koloniale Eroberung begann 1596 mit der Landung der Niederländer auf der Insel. Im Zweiten Weltkrieg war die Insel japanisch besetzt und wurde danach Teil der Republik Indonesien. Die Bevölkerung ist grösstenteils malaiischen Ursprungs und teilt sich über 50 verschiedene Sprachen auf. In den Städten leben Chinesen, Araber und Inder. 80 % der Bevölkerung bekennt sich zum Islam; 18 % zum Christentum. 2007 wurde in Aceh und teilweise in anderen Provinzen das islamische Rechtssystem eingeführt. Zudem herrscht weitgehend das Matriarchat. Die Familien wünschen sich in erster Linie Töchter, denn auf sie geht das Erbe über. Die Jungs gehen leer aus. Im Norden von Sumatra strebt die Region Aceh weiterhin nach Unabhängigkeit. Grosse Teile der Nordwest-Provinz Aceh wurden am 26.12.2004 durch das verheerende Seebeben und dem folgenden Tsunami im Indischen Ozean zerstört.
Auf Sumatra finden sich bedeutende Erdölvorkommen. Die Insel erwirtschaftet rund 70 % des Einkommens von Indonesien. Im Bergbau werden Kohle, Gold, Bauxit und Zinn gefördert. An landwirtschaftlichen Produkten spielen unter anderem Kautschuk, Pfeffer, Kaffee, Palmöl und Tabak eine bedeutende Rolle. Heute ist der Inselstaat der zweitgrösste Produzent für Palmöl hinter Malaysia. Die Wälder der Ureinwohner Sumatras müssen diesen Monokulturen weichen.