15.-16. Mai / Perlis – Georgetown, 210 Km; (Penang)
Am 22. Augutst 2017 sind wir zu Hause losgefahren. Nach knapp 9 Monaten haben wir distanzmässig unsere Erde auf dem Äquator umrundet und mit dem Grenzübertritt nach Malaysia 40’071 Km mit unserem Landy unfall- und pannenfrei zurückgelegt. Wir haben unzählige freundliche Begegnungen mit Menschen gehabt. Zahlreiche Länder bereist und entsprechend etliche Grenzübertritte absolviert. Für all das sind wir sehr dankbar und freuen uns riesig.
Penang bezeichnet die 292 Km2 grosse Insel in der Strasse von Malakka als auch den gleichnamigen Bundesstaat Malaysias. Hauptstadt des Bundesstaates und der Insel ist die Stadt Georgetown. Die 13,5 Km lange Penang-Brücke zum Festland wurde 1985 eröffnet und war die längste Brücke Südostasiens.
Auf einer Inselrundfahrt kauften wir im Urwald Früchte, Gemüse und Moskitoschutzmittel aus Naturprodukten ein. Mit dem Caraventa-Standseilbähnli (Thun/Schweiz) fuhren wir auf den Penang Hill hinauf. Chew Jetty, eine eingewanderten Chinesen auf Stelzen erbaute Siedlung war früher ein Fischerdorf, heute Touristenattraktion. Beeindruckend war die grosse Schmetterlingsfarm im Penang-Nationalpark. Die Vielfalt der Schmetterlinge war sehr erstaunlich.
17. Mai / 270 Km; Georgetown – Tanah Rata (Cameron Highlands)
18. – 19. Mai / Tanah Rata (Cameron Highlands)
In der grössten „Hill-Station“ Malaysias weht eine erfrischende Brise mit Eukalyptusduft, malerische Teeplantagen und in den höheren Langen ist der Mossy Forest (Moosurwald). Die Höhenlage zwischen 1500 und 1800 Meter Meer hat Tagestemperaturen um 25 Grad; in der Nacht leicht unter 20 Grad. Wir wissen das sehr zu schätzen, in mildem Klima zu schlafen nach den Tropennächten der letzten Wochen.
Wir fuhren mit alten Land Rovern (Serie III Bj. 1980) zum Mossy Forest hinauf um zu wandern.
20. Mai / Tanah Rata – Taman Negara, 250 Km.
21. Mai / Taman Negara (Nationalpark)
Taman Negara weist mit seinem 130 Mio. Jahren alten tropischen Dschungel das älteste Waldgebiet der Erde auf. Die Tier- und Pflanzenwelt konnte sich auf der malaysischen Halbinsel mehr oder weniger ungestört entwickeln, während sich die Gegebenheiten auf dem Rest der Erde unter dem Einfluss von Eiszeiten, Klimaschwankungen und des Meeresspiegelniveaus veränderten.
Im Reservat kommen zahlreiche Grosstierarten wie der asiatische Elefant, der Leopard, Wildschweine, Schabrackentapir, Hirsche und Affen vor. Über 600 Vogelarten, 1000 verschiedene Schmetterlinge und unzählige Käfer und Insekten wurden gezählt.
Wir unternahmen eine Dschungelwanderung und Canopy Walk (Hängebrücken im Urwald). Zudem fuhren wir mit Flachbooten einen schmalen, seichten Fluss hinauf in den Urwald. In natürlichen Flusspools haben wir in dem moorigen Wasser gebadet. Nur die Affen auf den Bäumen staunten über die andersartigen Artgenossen.
22. Mai / Taman Negara – Beserah bei Kuantan, 230 Km.
Unterwegs machten wir Mittagsrast. Plötzlich hielt ein Auto und der Fahrer nannte unseren Heimatkanton, als er das Nummernschild sah. Grosses Staunen unsererseits. In jungen Jahren absolvierte er die Hotelfachschule oberhalb Montreux. Junge Menschen aus über 50 Ländern waren dort in der Ausbildung. Er arbeitete anschliessend bei grossen Hotelketten in Malaysia. Nun sei er pensioniert und züchte Ananas. Flugs hatten wir drei Exemplare auf der Kühlerhaube. Wir plauderten noch eine Weile und beantworteten Fragen zur Europapolitik und der UNO-Mitgliedschaft der Schweiz – und dies in Malyasia zwischen Palmölplantagen beim Picknick. Was früher Urwald war, wurde grossflächig abgeholzt und nun ermöglichen Monokulturen von Palmen, aus deren Früchte Öl gepresst wird, wesentliche Einnahmen des Landes.
23.- 24. Mai / Besarah
An der Ostküste, die viel weniger dicht besiedelt ist im Vergleich zur Westküste, haben wir zwei Tage an den langen Sandstränden gebadet. Das Swiss Garden Beach Resort hatte eine vorzügliche und vielfältige Küche.
In der Nacht hatten wir die Gelegenheit, mit einem Ranger grüne Meeresschildkröten bei der Eiablage zu beobachten. Die weibliche Schildkröte grub ein 40 cm tiefes Loch, in das sie gegen 100 Eier legte. Die Sonne brütet die Eier aus. Eine Sandtemperatur über 29,5 Grad bringt Weibchen zur Welt; ist die Sandtemperatur unter 29 Grad, schlüpfen Männchen. Die Jungen schlüpfen nach 45 – 60 Tagen und kriechen anschliessend zum Meer zurück. Im Erwachsenenalter kommen sie an denselben Strand zurück, an dem sie das Licht und das Wasser der Welt erblickten. Sie erreichen ein Alter von rund 50 Jahren und werden gegen 180 Kg schwer.
25. Mai / Besarah – Melaka, 290 Km.
26. Mai / Melaka
Melaka hat rund 400’000 Einwohner und ist seit 2004 UNESCO Weltkulturerbe. Die Stadt hat der Meerenge zwischen Malaysia und Sumatra den Namen gegeben. Täglich passieren hier 3000 Containerschiffe. Bis ins 15. Jh. tauschten in der florierenden Hafenstadt Melaka die Chinesen, Inder und Araber ihre Waren. Im Jahre 1511 eroberten portugiesische Truppen die Stadt; bis 1641 blieb sie unter der Herrschaft der Portugiesen. Als die Portugiesen vertrieben wurden, haben sie alle Schätze, Gold und Gewürze in ein grosses Segelschiff geladen. Kürz vor der Küste sank der Kahn; eine Replika steht heute am Quai. Dann eroberten die Niederländer Melaka und herrschten dort bis 1824. Anschliessend gehörte die Stadt bis zur Unabhängigkeit 1957 zum britischen Königreich. Aufgrund dieser zahlreichen Völker, die in Melaka siedelten über die Jahrhunderte, wurden Moscheen, chinesische und indische Tempel und christliche Kirchen gebaut. Die unterschiedlichen Religionen lebten friedlich zusammen. Entsprechend vielfältig sind auch die Baustile und Quartiere.
27. – 29. Mai / Singapur (separater Bericht)
30. Mai / Port Klang – Kuala Lumpur
Nachedem wir einen ganzen Tag auf die Zollabvertigung warteten und nichts passierte, stellen wir die Fahrzeuge kurzerhand in den Hafen.
31. Mai – 1. Juni / Kuala Lumpur
Das Wahrzeichen von Kuala Lumpur sind die Petronas Towers. Sie sind mit 452 Metern die höchsten Zwillingstürme der Welt und wurden zwischen 1998 und 2004 erbaut. Zum 86. Stock führt ein Lift hoch. Die Türme sind das perfekte Sinnbild für den rasanten Aufstieg der Stadt von einer Zinnarbeiterstätte hin zu einer wohlhabenden Metropole des 21. Jahrhunderts. Vor 150 Jahren schlugen Zinnarbeiter eine Basis in den Dschungel. Malaien, chinesische Erzsucher, indische Emigranten und Briten prägten mit ihren kulturellen Traditionen das Stadtbild. Tempel und Moscheen stehen zwischen supermodernen Türmen und Einkaufszentren.
In Kuala Lumpur (KL) erkundeten wir die Stadt mit einer Rundfahrt. Wir besuchten den Medeka Square mit dem Sultan Abdul Samad Gebäude. Heute ist dort das oberste Gericht und ehemals die Verwaltung angesiedelt. Die Nationalmoschee Masjid Negara, das Nationaldenkmal, das an die 1950 erlittene Niederlage der Kommunisten erinnerte und der Königspalast waren auf unserer Besuchsliste. Am späteren Nachmittag und Abend durchstreiften wir die klimatisierten Shoppingmalls und die langen Verbindungstunnels, welche die verschiedenen Türme und Einkaufszentren miteinander verbinden. Am Abend zogen ein klassisches Japanlokal mit ausgezeichneten Spezialitäten den zahlreichen Sushi-lokalen vor, in denen die Häppchen auf dem Förderband vor der Nase vorbeigleiten.
Um diese Jahreszeit gibt es tagsüber ausgiebige Gewitter. Diese Gelegenheit benutzten wir, um das Aquarium zu besuchen. Am Abend gönnten wir uns ein Abschiedsessen von Malaysia beim Japaner – in Erinnerung an unsere Japanreise von 2016.
2. Juni / Port Klang; Fähre
Wir waren um 08:00 am Fährhafen für die Zollabfertigung, die eine Stunde dauerte. Mit 2 stündiger Verspätung schipperten wir mit einer schnellen Personenfähre in Port Klang los. Sie benötigte 4 Stunden für die Überfahrt durch die Meerenge von Malaka nach Sumatra. Wir passierten ein Segelschiff von „Greenpeace“ das in den Hafen einlief. Weiter draussen in der Strasse von Malakka sichteten wir unseren Schleppzug mit dem Ponton, auf dem die Fahrzeuge nach Indonesien transportiert werden. Die èberfahrt dauerte 36 Stunden. Diese Pontontransporte seien beliebte Ziele der Piraten, erzählte der Kapitän. Sie entern über die Rückwand der Pontons, da vom Schlepper aus dieses Blickfeld versperrt ist und bedienen sich an Hab und Gut. Diesmal ging die Überfahrt ohne Entern über die Andamanensee. Gelohnt hätte sich für die Piraten das Frachtgut allemal…..