Thailad (April – Mai 2018)

23. April / Hpa An – Mae Sot. 140 Km; Thailand

Die letzten Kilometer Strasse vor der Grenze Myanmars waren eher desolat. Aber in den meisten bereisten Ländern war dies so, da diese Gegenden der Grenzregionen sehr dünn besiedelt sind. Umso schöner sind die Kautschuckplantagen. Der Grenzübertritt ging flott. Auf der Myanmarseite kurz den Ausreisestempel in den Pass. Anschliessend das Carnet de passage abstempeln. Auf der Grenzbrücke wechselt der Verkehr von rechts- auf linksseitig. Auf der Thailandseite den Einreisestempel holen, die Autoversicherung abschliessen und das war’s. Innerhalb einer Stunde war die ganze Chose vorüber, dank der guten Vorarbeit der lokalen Agentur.

Wir fuhren mit dem Landy ins Centra Mae Sot Hill Resort, das in der Nähe der Grenzstation liegt. Bald darauf ging es weiter, zur Polizeibehörde um die Fahrtauglichkeit festzustellen und und nach bestandenem Test den thailändischen Fahrausweis zu erhalten. Der Test bestand in Reaktionsübungen (Gas – Bremse) und dem räumlichen Sehtest und Farbsichtigkeit. Anschliessend wurde der kreditkartengrosse Fahrausweis ausgehändigt. Der internationale Führerschein war nicht von Interesse.

Wie erleben wir die ersten Eindrücke auf Thailands Strassen? Breite Strassen mit perfektem Asphalt und rücksichtsvolle Automobilisten. Wir sind auf westlichem Niveau angekommen. Zahlreiche Shopping Malls mit allen denkbaren Produkten. Zahlreiche Hotels und sehr viele Touristen. So zu reisen, da ist das Abenteuer und das Neue etwas kleiner geschrieben. Dafür sind die Umstände entspannender. Wir haben wieder drei thailändische Fahrzeuge, die uns begleiten – Touristenpolizei und local guides. Die Route ist exakt vorgeschrieben und wir haben die Pflicht, in Hotels zu übernachten. Dies hilft einerseits der Überwachung (Registratur im Hotel) und erhöht die Tourismuseinnahmen. Als angenehmer Nebeneffekt sind die Zimmer klimatisiert und oft hat es einen Pool um uns abzukühlen. Schliesslich zeigt das Thermometer gegen 40 Grad Celsius…..

24. April / Mae Sot – Lampang, 270 Km.

25. April / Lampang – Mae Rim, 140 Km; Chiang Mai

Auf der Strecke nach Chaing Mai haben wir eine Elefantenstation besucht. Hier haben über 100 ehemalige Arbeitselefanten ihr neues zu Hause gefunden. Darbietungen, wie die Elefanten im Urwald Bäume schleppen, wurde vorgeführt. Beim Morgenbad, das sie sichtlich genossen, war es empfehlenswert, genügend Distanz zu haben um der Rüsseldusche zu entgehen.

Wir sind im Suansawan Resort stationiert. Eigentlich ein herrliches Bungalow-Resort in Palmenhainen mit kleinem See und Pool. Eigentlich? Mangels Touristen, vermutlich weil die 15 Km nach Chaing Mai zu weit sind, hat sich das Resort auf westliche, alte Langzeit-Touristen (nette Formulierung für Alters- und Pflegeheim) spezialisiert. Pflegepersonal und Rundumservice ist vorhanden und garantiert. Trotzdem werden Margrit und ich unseren späteren Lebensabend nicht hier verbringen – 40 Grad! und Langeweile – wir sind doch nicht blöd.

Ja wir sind schon einiges gewöhnt bezüglich Stellplatz. Auf ausgedienten Militärflugplätzen, in der Steppe, am Meeresstrand unter Palmen, vor buddhistischen Klöstern, in Fussballstadien und vor schönen Hotels, die sich im Laufe der Nacht als Bordelle herausstellten (da hatten wir keine Hotelzimmerpflicht). In Yangon war dies wieder der Fall. Wir sassen abends vor dem Landy, tranken ein kühles Bierchen und verteilten amüsiert Laufstegnoten.

26. April / Chaing Mai

Ah ja, wir besichtigten auch Chiang Mai (150’000 Einwohner). Die Stadt ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Nordens. Im Zentrum hat es Mc Donalds, Starbucks, Mövenpick etc und Nachtmärkte mit vielen Souvenirs und noch mehr Touristen.

Die frühere Beschaulichkeit ist einer westlichen Hektik gewichen; viele alte Teakholzhäuser wurden durch modernen Betonbauten ersetzt. Am Stadtrand von Mae Rim leben auch noch zahlreiche Bergvölker in ihren traditionellen Lebensformen.

Wir besichtigen auch den heiligen Berg Doi Suthep. Auf dem Berg liegt der sehenswerte Tempel „Wat Pra That Doi Suthep“.

27. April / Chaing Mai; Landy-Maintenance

Heute war Landy-Maintenance angesagt. Unser Landy Td5 (Bj. 2003) läuft tadellos. Dies setzt aber Serviecearbeiten voraus. Tacho KM-Stand 87’100 Km; gefahren auf der Reise 38’100 Km. Bei LANNA-Classic-Cars habe ich Unterhalts- u. Servicearbeiten ausführen lassen. Eigentlich hätte ich die Arbeiten auch selber ausführen können. Aber bei 40 Grad im Schatten gönne ich mir diese Dienstleistung; habe schliesslich auch schon 60-Plus auf dem Zähler. Motorenölwechsel 5W/40 Shell; Ölzentrifuge, Ölfilter, Dieselfilter gewechselt. Die Ersatzteile hat mir Anna’s 4×4 Manufaktur mit auf die Reise gegeben. Schaltgetriebeöl eingefüllt – 2,4 Liter 80W/90 Castrol; Kardanwelle abgeschmiert. Luftfilter getauscht. Radnaben u. Radlager abgeschmiert. Dämpfergummi am Stabi hinten vorsorglich ersetzt. Räder übers Kreuz gewechselt. Die jungen Mechaniker packten mit Freude und Fachkompetenz an. LANNA-Classic-Cars ist eine sehr gute Werkstatt, die ich speziell für Land Rover Defender empfehlen kann. Ich ziehe kleine Werkstätten dieser Art den offiziellen, modernen Jaguar-Land Rover Vertretungen vor. Da diese Mechaniker Fahrzeuge nur noch die mit Elektronik vollgestopften Karossen kennen. Von den 20 Fahrzeugen der Reisetruppe lief unser Landy 39’000 Km pannenfrei. Nur noch ein weiteres Fahrzeug schaffte dies.

27.4. / Chr. muss an seinem Fi. die defekten Radlager ersetzten. So sieht sein Radlager aus. Früher etwas neues Fett wäre angebracht gewesen.

Margrits Alternativprogramm zum Werkstattbesuch war der Orchideengarten und der Insekten-„Zoo“.

28. April / Chiang Mai – Phrae, 230 Km.

29. April / Phrae – Sukhothai, 160 Km.

Am späteren Nachmittag besuchen wir noch die historische Stätte von Sukhothai. Die Blütezeit des einstigen Königsreiches war im 13. u. 14. Jh. Die Epoche ist vor allem für die wunderbaren Werke der Architektur bekannt und wird daher das „Goldene Zeitalter“ der Thai-Kultur bezeichnet. Sukhothai ist UNESCO-Weltkulturerbe und gilt als beeindruckendster Ort in Thailand. Innerhalb der historischen Stadtmauern sind annähernd 200 Tempelruinen zu bestaunen.

30. April / Sukhotai – Bangkok, 430 Km.

Die letzten 50 Km fuhren wir seit langem wieder mal im Konvoi, da dies von den Behörden so verlangt wurde. Zur Erinnerung (vlg. Thailand Transit): Thailand ist gesperrt für Fahrzeuge mit Wohnwageninfrastruktur wie Betten und Kochmöglichkeiten. Die Gründe waren die schlechten Erfahrungen mit Automobilisten der asiatischen Nachbarländer. Wir wurden auf den letzten 30 Km von der Polizei eskortiert. Wir hatten mit Warnblinker zu fahren und die Devise galt, keine andern Fahrzeuge dazwischen lassen und bei Rotlicht einfach über die Kreuzungen zu fahren. Das klappe perfekt. Die anderen Autos wichen aus und bei Einfahrten stand eine Polizei-Motorradpatrouille und stoppe den Verkehr. Im Nu waren wir quer durch Bangkok und erreichten unser Hotel Emerald. Die Hotelpflicht war auch einen Teil der Auflagen, die wir zu erfüllen hatten.

1. Mai / Bangkok

Am 1. Mai vormittags streiften wir durch den Blumenmarkt. Hier werden die kunstvollen Blumenketten mit Jasminblühten geflochten, die wir sehr gerne den Frauen an den Verkehrsampeln abkauften. Die Blühten duften so herrlich und verströmen asiatische Parfumdüfte, welche die Hitze von bis zu 40 Grad Celsius erträglicher machen. Anschliessend fuhre wir mit Langbooten durch die engen Kanäle von Thonburi. Das ursprüngliche und einfache Leben in Bangkok wird hier eindrücklich ersichtlich. Die Thais pflegen ihre Traditionen. Da sie noch an Geister glauben, – sagen sie – hat es beinahe vor jedem Haus ein kleines Häuschen von der Grösse einer Schuhschachtel auf einem Pfahl aufgestellt. Sie hoffen, dass dann die Hausgeister (nein nicht die Schwiegermütter) dort wohnen und dadurch nicht ihr Unwesen im Wohnhaus treiben.

Wir besuchten anschliessend Rattanakosin, die Altstadt Bangkoks. Bei brühtender Hitze bestaunten wir den Königspalast und den auf diesem Gelände liegenden Tempel Wat Phra Kaew mit dem grössten Heiligtum des Landes, dem Jadebuddha. Im Wat Pho ist der liegende Buddha.

Am späteren Nachmittag hatten wir noch einen offiziellen Empfang des vorgängigen Premierministers His Excellency Mr. Korn Dapparangsi und des Ministers für Tourismus und Sport Mr. Veerasak Koasurat hielten je eine offizielle Laudatio auf unsere Reise, die ein Weltrekord sei, mit zahlreichen Fahrzeugen von der Schweiz und Deutschland bis nach Bangkok/Theiland zu fahren und über 38’000 Km in acht Monaten erfolgreich zurückzulegen.
Der Tourismusminister Mr. V. Koasurat und seine Assistentin liessen sich den Fuhrpark unserer Overlanderfahrzeuge zeigen und erklären. Unseren Landy hätten wir mindestens 2x verkaufen können….Am Abend genossen wir von unserem Hotelzimmer im 22. Stock den Blick über das nächtliche Bangkok.

2. Mai / Bangkok

Am 2. Mai besichtigten wir Bangkoks Altstadt und Chinatown mit den Fahrrädern. Dies war auch ein ganz spezielles Erlebnis, da wir durch enge Gässchen und Hinterhöfe an Orte kamen, die wir sonst nicht zu Gesicht bekommen hätten.

4. Mai / Bangkok – Chumphon, 470 Km.

5. Mai / Chumphon – Khao Sok, 270 Km.

In der Provinz Surat Thani an der Westküste Südthailands liegt der Khao Sok Nationalpark und erstreckt sich auf 740 Km2. Hier liegt der Chaio-Lan-See, der heute über 162 Km2 einnimmt. Die Region gehört zur regenreichsten. Aber zwischen Dezember und Mai sind die Niederschläge spärlich. Der Nationalpark lockt mit seinem immergrünen Regenwald, der zu jeder Jahreszeit üppig wächst. Wir haben den Tag bei bestem Fotografenlicht auf dem See verbracht. Eine kleine Tropfsteinhöhle erforderte einen Fussmarsch durch den Dschungel. Blutegel an den Füssen und Beinen waren die Zugabe.

7. Mai / Khao Sok – Khao Lak, 120 Km.

Khao Lak ist ein 20 Km langer Sandstrand und liegt rund 100 km nördlich von Phuket. Die teilweise einsamen Sandstände laden zum Baden. Auch grosse, kaum besuchte Parks können durchwandert werden. Im Ort gibt es auch ein Tsunamimuseum, das an die Tragödie von 2004 erinnert.

7.5. / Der Spr. von P & V kriegt neue Stossdämpfer hinten.

8.5. / Der Cit. Jump. von R & U kriegt einen neuen Anlasser. Dem roten VW werden neue Bremsscheiben eingebaut.

8. – 10. Mai / Khao Lak

Wir erholten uns beim Schwimmen an den weissen Sandstränden von Khao Lak und machten einen Tagesausflug in die Bucht von Phang Nga mit dem Felsen Khao Ta-Pu, der im James Bond Film „Der Mann mit dem goldenen Colt“ von 1974 weltberühmt wurde.

11. Mai / Khao Lak – Ao Nang, 140 Km; Krabi

Der kleine Ort liegt rund 20 Km von der Provinzhauptstadt Krabi entfernt und befindet sich am östlichen Rand der Bucht von Phang Nga, einem Meeresabschnitt der Andamanersee. Schöne Badestrände, gemütliche Strandcafés und in die Sonne blinzeln waren angesagt. Im Kochkurs für thailändische Küche bereiteten wir unser eigenes „Tom Ka Gung“, Suppe mit Kokosmilch und Crevetten.

12. – 13. Mai / Ao Nang

Rund 50 Km von Ao Nang entfernt liegt der Emerald Pool mitten im Urwald. Das Wasser ist glasklar und herrlich warm.

14. Mai / Ao Nang – Perlis, 330 Km; Grenzübertritt Thailand – Malaysia

Der Grenzübertritt ging an diesem Nebenzoll zügig von statten.

Myanmar (April 2018)


14. April / Imphal – Moreh (Grenze) – Tamu, 110 Km.

Wir reisen in Myanmar ein. Das Grenzprozedere geht effizient von statten. Bald sind wir vor dem buddhistischen Kloster in Tamu angekommen. Der oberste Mönch, der das Kloster gegründet hat, zeigt uns stolz die ganze Anlage. Hier leben rund 100 Mönche und 500 Novizen. Auch Mädchen leben hier. Vom Kindergartenalter bis 19 Jahre können sie hier gratis zur Schule gehen und sich ausbilden lassen. Dann müssen sie sich entscheide, ob sie im Kloster bleiben wollen und nach den 251 Regeln des Mönchsordens leben wollen. Treten sie aus, müssen sie ein Entgelt für die Ausbildung entrichten. Jede Familie schickt nach Möglichkeit einen Jungen in das Kloster. Das ist eine Prestigesache. Die staatliche Schule (gratis) oder Privatschulen (teuer) sind die andern Alternativen.

15. April / Tamu – Gangaw, 270 Km.

Dieses Wochenende ist das Thingyan (Wasserfest). Dies ist die burmesische Neujahrsfeier, die das ganze Land in den Ausnahmezustand versetzt. Das Abspritzen und Wasserschmeissen soll symbolisch eine Reinigung von den Sünden des alten Jahres sein. In den Städten ist das Fest eher eine Technoparty statt religiöse Riten.

Auf unserer Fahrt nach Gangaw machen wir in einem Dorf Mittagsrast. Im kleinen Restaurant erklären wir unsere Wünsche. Unter viel Gelächter der anwesenden Frauen wird uns Reis mit Beilagen serviert. Wie sich später herausstellt, sind wir mitten in einer Geburtstagsparty gelandet und haben von ihrem Essen erhalten.

16. April / Gangaw – Monywa, 200 Km.

Wir stehen beim Win Unity Hotel und schwimmen im Pool nach der anstrengenden Fahrt durchs Gebirge. Abends geniessen wir bei herrlichem Sonnenuntergang ein feines Nachtessen in der Hotelanlage. Im angrenzenden Tiefland herrschen Tagestemperaturen gegen 40 Grad. In der Nacht brechen heftige Tropengewitter los.

17. – 18. April / Monywa – Naypydaw, 390 Km.

In Monywa besuchen wir einen Tempel der mehr als 85000 grosse und kleine Buddah-Statuen beherbergt. Alle wurden und werden gespendet um das Karma positiv zu beeinflussen. Imposant ist auch der über 120 Meter hohe stehende Buddah, der von weitem zu sehen ist.

Aus organisatorischen Gründen wurde der Regierungssitz Myanmars 2005 von Yangon nach Naypydaw verlegt. Die Fläche entspricht neunmal der von Berlin. Offiziell leben 1 Mio. Menschen hier. Tatsächlich dürften es rund 300’000 sein. Die Stadt ist vom damaligen Regierungschef und Generalissimus der Militärjunta Than Shawe in Auftrag gegeben worden. Dies entsprach der Tradition der Burmesischen Könige. Jeder erbaute eine neue Königsstadt. Die Strassen haben teilweise 22 Spuren, über die kaum ein Auto fährt. Das Volk vermutet, dass es eher Lande- und Startbahnen für Jets sind. Die neuste Boeing 380 könnte locker hier landen….Zumindest unser Polizeischutz und wir geniessen die freien Strassen. Unsere Reise musste vom Innenministerium, dem die Sicherheitsbehörden, die Polizei und andere Überwachungsorgane unterstellt sind, bewilligt werden. Die Route ist genau vorgeschrieben und Abweichungen davon führen zu Nachforschungen – zu unserer Sicherheit…..Aber alle Beamte sind nett und hilfsbereit.

In der Tageszeitung las ich, dass in den letzten 12 Monaten 550’000 Touristenvisa beantragt wurden. Das ist ein deutlicher Einbruch seit im Westen in der Grenzregion zu Bangladesch die Problematik mit den Rohingas bekannt wurden. Ursprünglich – zu Zeiten der Engländer lebten rund 300’000 islamische Menschen, die für die Engländer Strassenbau etc. betrieben, hier. In der Zwischenzeit sollen es rund 3 Mio. sein. Dies gab Spannungen mit der burmesischen Bevölkerung, die heute in dieser Region in deutlicher Minderzahl sind. Von all dem haben wir aber nichts bemerkt. Myanmar ist ein schönes Land mit freundlichen und fröhlichen Menschen. Auf unserer Reise haben wir schon oft festgestellt, dass die Meldungen in der internationalen Presse und auf politischer Ebene viel negativer lauten, als wir die Situation vor Ort erlebten. Wir sagen unsern Lesern, geht hin und bildet euch selbst ein Urteil. Ihr werdet positiv überrascht sein!

Myanmar verkauft Gas nach Thailand für billiges Geld. Dort wird Elektrizität produziert und wieder für teures Geld in den Norden Myanmars eingeführt.

Die vorhergehende Regierung schloss mit China Verträge, dass sie Infrastruktur bauen dürfen. Ein grosses Projekt wird ein Staudamm sein. Unterhalb des Dammes leben 20 Mio. Burmesen, die vom Wasser für ihre Landwirtschaft abhängig sind. Momentan steht die Bautätigkeit still aufgrund der Proteste der Bevölkerung. Zuerst hiess es, dass der Strom für Burma bestimmt sei. Nachher wurde bekannt, dass der Strom für billiges Geld nach China geliefert werden soll…..

Ein Lehrer der Unterstufe verdient 120 USD monatlich. Mit Nachhilfe werden die Saläre aufpoliert. Die Ärzte verdienen nicht viel mehr. Nach der Pflichtkonsultation arbeiten sie in den Privatkliniken und verdienen sehr gutes Geld dazu.

Wir haben in Myanmar in der Zwischenzeit bis zu 40 Grad Celsius. Da ist es eine Wohltat, im Pool des Hilton Hotels am späteren Nachmittag ein Bad zu geniessen („Ententeich“).

19. – 20. April / Napyidaw – Yangon, 360 Km.

Die ehemalige burmesische Hauptstadt Yangon ist mit 4,5 Mio. Einwohnern die grösste Stadt des Landes. Neben dem heutigen, offiziellen Namen Yangon wird die Stadt oft auch Rangon genannt. 1852 – im zweiten anglo-burmesischen Krieg wird die Stadt zerstört und später wieder aufgebaut. Die berühmte „Goldene Pagode“, Shwedagon, ist das Nationalheiligtum und eine der grössten Sehenswürdigkeiten der Welt. Die Legende besagt, dass vor 2000 Jahren ein Tempel über acht Haaren von Buddha Gautama errichtet worden sei. Der heutige Bau soll zwischen dem 6. Und 10. Jh. errichtet worden sein. Im 15. Jh. wurde mit der Vergoldung begonnen.

19.4. / Der Fu.- Autark, eines der Expeditionsmobile hat eine gebrochenene Feder an der Vorderachse. Schweissen und eine Ersatzfeder schmieden lassen in Yangon.

21. April / Yangon – Golden Rock, 180 Km.

Kyaiktiyo Pagodea (Golden Rock). Übersetzt bedeutet Kyaikityo in etwa auf dem Kopf eines Einsiedlers. Ein alter Emerit soll von Buddha selbst eine Haarreliquie geschenkt bekommen haben. Er entschied sich, eine Pagode auf einem Felsblock bauen zu lassen. Bald begannen die Pilger, den Fels mit Blattgold zu schmücken. Die Stupa auf dem Fels ist mit 5,5 Meter recht klein.

21.4. / Der Spr. von I & A fährt auf einen Randstein der Autobahn auf. Dabei gehen 2 Reifen und Felgen flöten. Die Bremsleitung ist abgerissen. Zurück nach Yangon in die Werkstat.

22. April / Golden Rock – Hpa An, 130 Km.

Wir besuchen die Buddhagrotte, die ein beliebter Pilgerort ist.

Indien – Grenze Myanmar (April 2018)

Nordostindien and die Grenze von Myanmar

Mit einem lachenden und weinenden Auge verlassen wir Indien. Am 25. Dezember 2017 sind wir in Nordost-Indien eingereist. Nach 112 Tagen sind wir knapp 10’000 Km auf indischen Strassen und Schotterpisten unterwegs gewesen ohne Unfall oder Pannen. Speziell waren die „Autobahnen“ mit Gegenverkehr, überladenen LKW’s, Radfahrern, Fussgänager und Kühen. Wir durften sehr viele Begegnungen mit liebenswerten Menschen erfahren. Unsere beiden lokalen Guides Suraj und Sumer waren super. Sie haben uns einen ausgezeichneten Einblick Indiens verschafft. Indiens Kultur, Religionen, historische Gebäude und die Lebensumstände der Menschen und verschiedenen Ethnien haben uns sehr beeindruckt. „Namaste incredible India!“. Herzlichen Dank!

Die nächsten Tage fahren wir wieder dieselbe Strecke zurück an die Grenze von Myanmar, die wir vor bald 4 Monaten hergereist sind.

10.-11. April / 190 Km; Guwahati – Kaziranga Nationalpark; da bleiben wir 2 Tage.

12. April / 190 Km; Kaziranga – Kohima (Naga Land)

Mit Kohima erreichen wir die Hauptstadt des kleinen indischen Bundesstaates Naga Land. Die ethnische Mehrheit bilden die Naga Völker, die 1,8 Mio. der ca 2 Mio. Einwohnern ausmachen. In diesem Bundesstaat werden mehr als 23 Sprachen gesprochen. 88 % der Bevölkerung sind Christen. Die indische Militärpräsenz ist hoch. Einerseits um Rebellen zu bekämpfen und andererseits ist die chinesische Grenze sehr nahe.

Wir haben sehr schlechte Strassen mit vielen Baustellen und zudem hat es stark geregnet. Pfützen und ein schmutziger Landy ist das Resultat.

13. April / 130 Km; Kohima – Imphal

Wir verabschieden unsere beiden indischen Guides Suraj und Sumer, die mit uns 2 ½ Monate durch Indien gereist sind. Sie haben einen sehr guten Job gemacht und uns ihre Kultur und das Leben in Indien nähergebracht.

Die Schlacht bei Kohima und Imphal, das „Stalingrad Asiens“. Im 2. Weltkrieg ereignete sich bei Kohima und Imphal im April 1944 zwei Schlachten, die als Wendepunkt des Krieges in Südostasien angesehen werden. Der japanische Vormarsch auf Indien wurde nach extrem blutigen Kämpfen durch die Alliierten abgewendet, die Japaner mussten sich unter heftigen Verlusten nach Burma / Myanmar zurückziehen. Als Schauplatz der intensivsten Kämpfe gelten der Tennisplatz sowie die Gartenanlage um den Bungalow des damaligen Distriktverwalters von Naga Land Dieses Gelände wurde ab dem 9. April von britischen Truppen, indischen sowie Gurkha-Soldaten (Nepal) gehalten, trotz wiederholtem Angriff durch die 15. japanische Armee. Ein Kriegsberichterstatter notierte „Ein Granaten-Match wurde quer über den Tennisplatz ausgetragen“.

Bhutan (April 2018)

30. März / Jaigaon – Paro, 170 Km; Ausreise Indien nach Bhutan

Die Grenzformalitäten erfolgten speditiv. Anschliessend fuhren wir Richtung Paro. Die Strasse war schmal und teilweise steil. Sie führte den bewaldeten Hängen entlang. Rechts Steilhang, links hunderte von Metern Abgrund. Die Sicht war schlecht und es regnete. Auf dem Pass fielen die ersten Schneeflocken. Zahlreiche LKWs, die nach Indien fuhren, mussten auf den engen Kurven passiert werden. Das Parotal reicht von Süden bis an die tibetische Grenze hoch und hat einige der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Bhutans. Richtung Paro besserte das Wetter wieder.

Tempelfest: Tanz der Masken

Wir hatten das Glück, am Tshechu, dem wichtigsten bhutanisch-buddhistischen Fest, das 5 Tage dauert, in Paro zu sein. Das Fest findet jeweils zum Frühjahrsvollmond statt (gleich wie das christliche Osterfest). Am vorletzten Tage des Festes erreichten wir Paro gegen 16 Uhr. Über die kleine Brücke gelangten wir zum Ringpung Dzong, ein buddhistisches Kloster mit Festungsmauern. Auf dem Klosterplatz war ein ausgelassenes Tanzen der Maskenim im Gange, die Dämonen verkörpern, begleitet von Hörnerklängen und rhythmischen Schlägen der Pauken. Tshechu haben zutiefst religiösen Charakter. Sie vermitteln Vorstellungen aus der Glaubenswelt des Lamaismus, sind lebendiger Kult und Schlüssel zur Religion und Geschichte des Landes. Die Tänze sind zu Ehren des Guru Rinpoche. Er war der Bezwinger der Götter und Dämonen des Bön (Religion in Tibet vor dem Buddhismus) und Verkünder des Buddhismus im Himalaja. Die Götter und Dämonen des Bön setzte er als Schutzheilige des Buddhismus ein und bei den Tshechus treten sie allesamt wieder in den Tänzen in Erscheinung.

31. März / Höhepunkt des Tempelfestes

Wir erlebten zwei seltene Höhepunkte an diesem Samstagmorgen. Vor Tagesanbruch strömen ganze Familien in ihren Festtagsgewändern und mit Picknick-Taschen auf das Klostergelände. Jeder möchte einen guten Platz ergattern für das Spektakel.

Am letzten Tage des Festes wird der 500 Jahre alte Thangka (Wandbild mit Naturfarben auf Seide gemalt) morgens um 5 Uhr entrollt. Dies auf der Schattenseite des Klosters. Gegen 9 Uhr, wenn die Sonne langsam den Thangka erreicht, wird er wieder eingerollt und bleibt bis zum nächsten Tshechu in einem Jahr sicher aufbewahrt. Das Thangka misst 30×20 Meter. In voller Pracht präsentiert sich das seidene Großbild von Guru Ringpoche mit seinen acht Emanationen (Schutzheiligen) und seinen beiden weiblichen Aspekten. Gläubige, die das Thangka andächtig betrachten, erhalten Buddhas Segen und spirituelle Vergebung durch tantrische Götter. Instinktiv zieht es sie deshalb zum Bild, um die acht glücksbringenden Symbole des Buddhismus an seinem unteren Rand mit Händen und Stirn zu berühren. Vor dem Thangka ist ein langer Altar mit Hunderten von Öllichtern, heiligem Wasser und buntdekorierten hohen Kuchen, die den Weltenberg Meru darstellen, aufgebaut. Wer hier Opfer bringt, betet und meditiert, ist dem Nirvana nahe.

Dies war der erst Höhepunkt für uns. Der zweite Höhepunkt war, dass der junge König am Fest teilnahm und sich unter die 3000 Bhutanesen begab. Er verrichtete seine Gebete und Ehrerbietungen vor dem Thangka und setzte sich dann ohne Bodyguards auf den Grashang, der als Zuschauertribühne diente. Die Menschen verehren ihren König und verneigen sich mit gesenktem Blick, als er durch die Menschenmassen schritt.

Tiegernest / (Paro Taktshang)

Am Nachmittag wanderten wir in knapp 2 Std. zum berühmten Tiegernest hoch. Dieser heiliger Ort für die Buddhisten, ein Klosterkomplex auf einem Felsen 800 Meter über dem Paro-Tal, liegt auf 3120 Metern. Der Weg führt durch einen Pinienwald, dessen Bäume mit bunten Gebetsfahnen geschmückt sind. Hier soll die 2. Inkarnation Buddhas, der der die buddhisische Lehre nach Bhutan brachte, im 8 Jh. in einer Höhle meditiert haben. Der Klosterkomplex wurde jedoch erst 1692 erbaut.

1. April / Paro – Thimphu, 60 Km.

In Thimphu angekommen besuchten wir die Stupa. Die Königsfamilie liess sie erbauen. Der dritte König Jigme Dorji Wangchuck verstarb jung. So liess seine Mutter 1972 in seonem Gedenken das heilige Gebäude errichten, da der Sohn noch so viele Projekte nicht mehr realisierten konnte. Auf dem Kuensel Phodrang Hügel wurde der grösste, 50 Meter hohe, sitzende Buddha Shakyamuni erbaut. Die Statue wurde in China hergestellt und dann in Stücken mit Schiffen und Trucks über Phuentsholing nach Thimphu. Er wurde von einem Geschäftsmann gestiftet, der in Singapur lebt. Der Dzong in Thimpuh ist Verwaltungsgebäude und Kloster gleichzeitig. Erstaunlich ist die Ruhe, die in den Innenhöfen herrscht. Am Nachmittag kauften wir auf dem Wochenmarkt lokale Spezialitäten ein. Der Markt beginnt donnerstagabends und dauert bis spät in den Sonntag hinein. Anschliessend gingen wir Momo essen. Das sind Teigtaschen (Ravioli), gefüllt mit Zwiebeln, Kohl, Butter und Käse. Dazu gehört eine Chillisauce. Das war mein bevorzugtes Menue in Nepal und Bhutan.

Zum Nachtessen hat uns der Minister für Transport und Tourismus eingeladen. Folkloristische Darbietungen mit Tänzen des Tempelfestes bildeten den gastlichen Rahmen. In Thimphu hatte die Regierung an der wichtigsten Strassenkreuzung die erste Verkehrsampel des Landes eingerichtet. Bald protestierte die Bevölkerung, dass die Ampel unpersönlich sei und zu wenig Verkehrsaufkommen herrsche. Kurzum wurde die Ampel entfernt und nun regelt ein Polizist den Verkehr wie seit eh und je….

2. April / Thimphu – Punakha, 80 Km.

In Bhutan lässt sich an der Bergstrasse „heiliges Wasser“ tanken. Das ist Quellwasser, wo in kleinen Häuschen vom Bach Gebetsmühlen angetrieben werden. Wir fuhren über den 3116 Meter hohen Pass Dochula. Er ist der spektakulärste Pass in Bhutan. Von hier sahen wir einen Teil der 8 Himalaya-Bergen. Auf dem Pass befinden sich 108 kleine Stupas, die 2004 in Erinnerung an die Opfer einer gewaltsamen Auseinandersetzung in Südbhutan zwischen der Armee und Rebellen aus Assam errichtet wurden. Das buddhistische Kloster Chimi Lhakang, 1499 errichtet, wurde dem Mönch Drukpa Kunley gewidmet. Er predigte den Buddhismus auf ungewöhnlich Weise. Er führte bizarres Tanzen auf und machte sexuelle Anspielungen. Auf sein Anraten wurde der Phallus als Schutzsymbol auf die Häuserwände gemalt. Frauen mit Kinderwunsch wurden mit Phallus aus Holz, Elfenbein oder Knochen auf den Kopf geschlagen….

Punaka war bis 1955 die Hautstadt Bhutans. Der im 17. Jh. bei der Staatsgründung, wo die verschiedenen Bezirke vereinigt wurden, errichtete Dzong ist der zweitälteste des Landes und gilt als schönster Palast in Bhutan. Er thront über dem Zusammenfluss des Pho Chhu (Vater) und Mo Chhu (Mutter)-Fluss. Hier wurde 1907 Ugyen Wangchuk zu ersten König Bhutans gekrönt. Bis Thimphu Hauptstadt von Bhutan wurde, war der Dzong auch Sitz der bhutanesischen Regierung. Bis zum heutigen Tage ist hier das Winterquartier der rund 800 – 1000 Mönche aus dem Thimphu Dzong.

3. April / Punakha – Gangtey, 80 Km. (Phobjikha Valley)

Auf dem Hochtal überwintern jedes Jahr Schwarzhalskraniche. Im März fliegen sie wieder über den Himalaya nach Tibet zurück. Auf ca 3’000 Meter über Meer fuhren wir durch Rhododendeneälder.

4. April / Gangtey – Trongsa, 80 Km.

Wir fahren weiter nach Zentralbhutan auf kurviger Strasse und überquerten den Pele La Pass, der 3420 Meter hoch ist. Die Strasse ist die einzige Verbindung nach Zentral- und Ostbhutan. Teilweise ist die Strasse sehr ausgesetzt und eine Schlagloch-Piste. Aber das steckte unser Landy locker weg, da er ja für das Grobe gebaut ist (verstärktes Fahrwerk etc.). Auf der Strecke hatte es wieder unzählige Gebetsfahnen. Die Buddhisten nennen sie Windpferde. Auf den Fahnen stehen Gebete und Mantras. Sie werden bis zur vollständigen Verwitterung hängengelassen. Die Gebete werden über die Landschaft getragen und verbreiten Segen. Die Fahnentücher sind verschiedenfarbig. Blau für den Himmel, weiss dür die Luft (Nirwana), rot für das Feuer, grün für das Wasser, gelb für die Erde. Zudem gibt es noch Fahnenstangen mit weissen Flaggen dran. Sie werden bei einem Todesfall in der Familie aufgestellt und auch bis zur vollständigen Verwitterung hängen gelassen.

Trongsa ist eine alte Stadt und weist zahlreiche alte Gebäude auf. Der Dzong wurde 1644 gebaut und war der Sitz der Wangchuck-Dynastie. 1907 erlangte sie die Königswürde und stellte den ersten König von Bhutan. Der heutige König ist der 5. König. Wir hatten unseren Standort beim Museum oben.

Der Spr. von Th. & C. hat eine defekte Dichtung des Turboladers. Ein Ersatzteil erhielten sie von einem Spr. des selben Jahrgangs. Ein Taxikurier brachte das Teil zwei Tagesetappen zum Pannenfahrzeug.

5. April / Trongsa – Bumthang, 71 Km.

Das Highlight in Bumtang war der „Schweizer“ Emmentaler. In den 70er Jahren war Fritz Maurer mit Helvetas in dieses Dorf gekommen. Hier brachte er den Leuten das Käsen bei. Anschliessend gründete er ein Swiss-Hotel. Im „Bumthang-Swiss-Cheese“-Laden erstanden wir zwei Stück „Emmentaler“ Käse, australischen Weisswein und hiesigen Honig.

Beim Expeditionsfahrzeug MAN knallt wieder einen Reifen. Von einem mitreisenden MAN konnte ein Reifen ausgeliehen werden. Wie beschrieben hat der blaue MAN keinen Ersatzreifen mehr.

6. April / Bhumtang – Mongar, 180 Km.

Heute fuhren wir über den höchsten Pass in Bhutan mit 3738 Meter.
Der blaue MAN hat wieder einen Schleicher im Reifen (Plattfuss). Er konnte in Mongar notdürftig geflickt werden. Unser Standort war der Fussballplatz.

7. April / Mongar – Gomphu Kora, 97 Km.

In Mittelbhutan treffen wir auf Bauern, die ihr Land noch auf tradtionelle Art und Weise pflügen – mit Ochsen.
Das Team-Fahrzeug Spri. hat die nächste Panne. Die Lichtmaschine hat den den Geist aufgegeben. Das Notfallprozedere bestand darin, dass ein Generator auf dem Hänger installiert wurde und von dort Kabel zum Motor verlegt wurden.

Gomphu Kora wurde in 17. Jh. gebaut. Auch hier soll Guru Rinpoche (vgl. Tiegernest) meditiert haben.

7.4.2018 / Das Team-Fahrzeug Spr. hat die nächste Panne. Die Lichtmaschine hat den den Geist aufgegeben. Das Notfallprozedere bestand darin, dass ein Generator auf dem Hänger installiert wurde und von dort die Kabel zum Motor verlegt wurden. Zwei Tage später konnte die Lichtmaschine notdürftig repariert werden.

8. April / Gomphu Kora – Narphoong, 140 Km.

Wir fuhren zum letzten Mal über ausgesetzte Schotterpisten über Berg und Tal. Das letzte Mal in einer kühlen Region mit Daunenduvets schlafen – leider. In der indischen Tiefebene, die wir durchqueren werden, wird es nachts wieder schwül heiss. An der Strasse sehen wir zahlreiche Wanderarbeiter aus Indien, die hier im Strassenbau beschäftigt sind. Sie hausen oft in Blechhütten. Aufgeschlitzte, leere Teerfässer werden für die Unterstände verwendet.

9. April / Narphoong – Guwahati, 160 Km; Indien

Am Morgen war es bitter kalt. Nashi stand vor unserem Landy. Wir kamen ins Gespräch. Er sei Vollweise und arbeitslos. Mit Kühe hüten verdiene er sich ein paar kleine Geldscheine für das nötigste zum Leben. Ich schenkte ihm meinen „Isländer“ (Pullover im 2016 in Reykjavik gekauft), der mich bald zwei Jahre begleitet hatte. Für Nashi war er etwas zu goss. Trotzdem präsentierte er sich mit Freude darin.

Bhutan – Info (April 2018)

Wir reisen von Nepal über Indien nach Bhutan ein. Bhutan ist im Norden von hohen Bergen zu Tibet / China begrenzt und im Süden von Indien. Somit ist das kleine Land zwischen den beiden aufstrebenden Wirtschaftsmächten eigeklemmt. Die wirtschaftliche Verbundenheit zu Indien ist sehr gross. Bhutan erhält von Indien finanzielle Unterstützung u.a. für Wasserkraftwerke. Der überschüssige Strom wird nach Indien geliefert und ist der Haupteinnahmepfeiler der kleinen Volkswirtschaft. In der Aussenpolitik betreibt Bhutan eine selbstbewusste Haltung und Balance zu den beiden grossen Nachbarn.

Die Fläche ist mit 38’394 Km2 etwas kleiner als die Schweiz und beherbergt 750’000 Einwohner. Der Staat wurde erst im 17. Jh. gegründet und umfasst 20 Bezirke. Seit der Unterzeichnung der Verfassung im 2008 ist Bhutan eine konstitutionelle Monarchie. Das spezielle an Bhutan sind die Achtung und starke Stellung des Königs. Zudem führte der Vater des jetzigen Königs auch eine gesamtheitliche Bemessung der Menschen in Bhutan ein – das Bruttonationalglück (BNG), englisch Gross National Happiness.

Das politische System entspricht einer Demokratie mit Oberhaus (Ständerat) und Unterhaus (Nationalrat).

Das Bruttosozialprodukt BSP beträgt USD 8,2 Mrd. und teilt sie wie folgt auf:
Landwirtschaft (prim. Sektor) 16.6 %
Industrie (sek. Sektor) 41.4 % / 15 % Elektrizität
Dienstleistung (tert. Sektor) 50 %

Die Haupteinnahmequellen sind Wasserkraft und Tourismus (Tagespermit USD 250). Von den 200’000 Touristen sind 130’000 Inder, die kein Visum und Tagespermit brauchen. Somit sind sie auch keine direkte Einnahmequelle. Die restlichen Touristen bezahlen die Tagespauschale, welche auch einen Guide beinhaltet. In Bhutan darf niemand ohne Guide reisen. In Gegensatz zu China, wo der Guide Bestandteil der politischen Überwachung ist, achtet der bhutanesische Guide nebst der Reiseführerfunktionen auch auf die Einhaltung der Regeln, die auch für Bhutanesen gelten (ordentliches Benehmen in der Öffentlichkeit, Kleidung in Dzongs (Burgen/Klöster), kein Littering etc). Die Umwelt, Strassen und Flüsse in Bhutan sind erfrischend sauber gegenüber Indien…..

Zudem hat Bhutan als einziges Land der Welt nicht nur das Bruttosozialprodukt als Massstab des Wirtschaftens, sondern auch das Konzept der „Gross National Happiness“, ein Glücksbarometer der Bevölkerung. Dieser ist verknüpft mit der Wirtschaftspolitik und umfasst folgende Punkte:

– grüne und nachhaltige Wirtschaft
– Förderung der sozialen Verantwortung und ökologische Industrie
– Förderung der kulturellen und spirituell sensitiven Industrien
– Investition in Dienstleistungen der Bhutan Brand
– Förderung einer gebildeten Gesellschaft

Mit dieser Politik, die auch gelebt wird, verhindert Bhutan Fehler, die „entwickelte“ (Nachbar)- Länder machen und gemacht haben.

Finanziert wird das Konzept mit den Einnahmen aus Wasserkraft und Tourismus. Die Schulen und das Gesundheitswesen sind gratis. Steuern bezahlen lediglich die Gutverdiener. Landwirte und Kleinhändler sind steuerbefreit. Möchten die Bhutanesen ein Haus bauen, können Gelder (keine Kredite) bei einer königlichen Stiftung angefordert werden. Der Baustil ist traditionell.

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