15. Dez. / Chaing Khong -Tachilek – Keng Tung, 267 Km; (teilweise Nachtfahrt).
16. Dez. / Kengtung – Namsang, 340 Km / 11:30 Std / (teilweise Nachtfahrt).
17. Dez. / Namsang – Inle, 170 Km.
Grenzübertritt Thailand / Myanmar
Der Grenzübertritt in Tachilek nach Myanmar verlief reibungslos und in kurzer Zeit. Dies Dank der guten Vorbereitung durch lokale Agenten und längeren Verhandlungen des Teams mit den Behörden. Die Route, auf der wir reisen ist genau vorgeschrieben. In dieser Region der Shan-Provinz, die an China angrenzt, ist das Reisen für Ausländer nicht erlaubt, da es militärische Sperrzone ist. Wir erhielten eine Sonderbewilligung. Mehrere Guides begleiten uns in 2 Fahrzeugen. Sie sorgen dafür, dass wir an den Polizei- und Militärkontrollen problemlos durchkommen, da sämtliche Bewilligungen, Namen und Autokennzeichen deponiert sind und abgeglichen werden. Wir wissen das sehr zu schätzen und freuen uns, dass wir die Erlaubnis für die Durchfahrt und die Betreuung haben – ohne diese Überwachungsmassnahmen wäre unsere Reiseroute durch diese herrliche Landschaft gar nicht möglich gewesen.
Fahrtechnisch anspruchsvolle Bergstrassen
In dieser Bergregion hatten wir oft sehr steile (16 %), kurvenreiche Strassen. Der Stundendurchschnitt betrug oft 30 Km – und das den ganzen Tag! Dafür war die Landschaft einzigartig, das Wetter schön und die Aussicht herrlich. Orginell waren die Tankstellen auf der abgelegenen Strecke – Fässertankstellen. 3 Fass: 1 Benzin, 1 Diesel und 1 Motorrad-2-Takter. Auf dem Hochplatteau des Shangebietes waren die „Strassen“ oft nur auf dem „Mittelstreifen“ geteert. Links und rechts davon Schotter. Jeder fuhr in der Mitte auf dem Teer und wich erst im letzten Moment auf den Schotter aus…..Die lustigen Mobile, die keine Kühlerhaube haben und wie alte Saurer-Lastwagen aus den 50er-Jahren aussehen, nennen die Myanmarerer mit einem schalkhaften Augenzwinkern „Chinese Elephant“. Die Mobile sind aus China importiert. Demgegenüber leben hier über 2’000 Arbeitselefaten – echte, lebende => das ist der Hintergrund des Wortschöpfung. „We (Rolf & Margrit) have a „british elephant“: our Landy. Ohne murren und stampfen erfüllt er sein Tagespensum und klackert (5-Zylinder) die Hügel hinauf und hinunter.
Strassenbau im Shangebiet
Die Menschen – Familien mit Kind und Kegel -, die den Schotter asphaltieren, leben während der Bauzeit in Zelten neben der staubigen Baustelle. Gearbeitet wird hier noch mit sehr einfachen Mitteln. Steine werden mit dem Hammer zerklopft, in Körben auf dem Kopf der Frauen getragen. Das Bitumen (Teer) wird in alten Fässern angeliefert. Um den Teer zu verflüssigen, wird ein Graben in die Erde gezogen, darin ein Feuer entfacht, und das aufgeschlitzte Fass drüber gelegt. Das flüssige Bitumen wird mit der Kelle abgeschöpft. Alte Technik. Die Menschen sind sehr fröhlich und zufrieden; sie lächeln immer und winken zurück. Vermutlich sind wir die ersten westlichen Menschen, die sie zu Gesicht bekamen. In der Stadt Taunggyi wird mit modernsten Maschinen geteert!
Begegnungen
An einer Pilgerstätte haben wir uns bestens in Englisch unterhalten. Ein Lehrer und drei Schülerinnen haben uns befragt, woher, wohin, wie lange. Wie das mit den Visas funktioniert. Wie wir uns in ihrem Land Strassentechnisch zurecht finden etc. Mit einer Familie, die ihre Reisernte transportierte, kommunizierten wir „international“ – Lächeln und Gestik. Die Kinder „mampften“ während dessen die von uns geschenkten „Guetzli“ und Bananen.
18. Dez. / Inle-See
Am frühen Morgen fuhren wir zum Landungssteg der „speedboats“. Die Einwohner der Dörfer um den Inle-See sind zum überwiegenden Teil Intha, einer Ethnie mit Tibeto-Burmesischem Ursprung. Etwa 70’000 Menschen haben ihre Heimat rund um den Inle-See. Sie leben in sehr einfachen Holz- und Bambushütten, die auf Stelzen gebaut sind. Die Inthas betreiben Fischfang und Landwirtschaft – teilweise auf schwimmenden Gärten. Um die „Felder“ zu düngen, ernten sie Seepflanzen und Schlamm, die sie auf die „Felder“ ausbringen um Humus zu gewinnen. Die Ernteprodukte bieten sie auf den schwimmenden Boots-Märkten an. Eine Spezialität ist die Seidenweberei, die sie auf auf einfachste Weise und mit innovativer Technologie – Fahrradfelgen – betreiben.
19. Dez. / Inle-See – Mandalay, 260 Km.
Diese Strecke war sehr malerisch und „entschleunigend“. Hier gibt es zwei Fahrspuren. Die erste ist geteert und hat Schlaglöcher. Die zweite Fahrspur ist für Ochsenkarren und ist sandig und holprig. Die Menschen haben noch nichts von „work-life-balance“ gehört und troztdem praktizieren sie es genüsslich. Dem komischen „british elephant“ – unser Landy – und seiner Crew winken sie herzlich mit einem breiten Lachen zu. Wir winken ihnen zurück. Sie nutzen die Begegnungen für eine kurze Pause und halten inne beim Steineklopfen oder Teerschöpfen. Auch die überfüllten Sammeltaxis gehören zum Landschaftsbild wie die Ochsenkarren. Eisenbahnschienen, die mit Unkraut überwucherst sind, überqueren wir von Zeit zu Zeit. Seit den Indochinakriegen verkehrte wohl kein Zug mehr darauf. Die Transportfunktion haben die Sammeltaxis übernommen…..
20. Dez. / Mandalay
Die ehemalige Landeshaupstadt Myanmars Mandalay mit ca. anderthalb Mio. Einwohnern ist vor allem für seine Millionäre, seine Mönche und seine kulturelle Vielfalt bekannt. Die geografische Lage zwischen dem südlichen China und dem Indischen Ozean begrünstige die Wirtschaft, sodass hier viele zugezogene Kaufleute aus China leben. Hergestellt wird in Mandalay Blattgold, das zur Dekoration der Buddhas und Pagoden dient. Durch stundenlanges Hämmern auf kleine Goldplatten werden die hauchdünnen Plättchen geschlagen. Wir besuchten die Kuthodaw-Pagode. Sie ist eine 1868 fertiggestellte Anlage. Sie besteht aus 729 pavillonartigen Tempeln, in denen je eine weiße Marmorplatte steht. Darauf ist der Pali-Kanon, die Predigten und Lehren von Buddha eingemeisselt. Würde man den ganzen Text lesen, bräuchte man 6 Monate.
Im Golden Palace Monastery versammeln sich die Mönche um 11:15 zum Mittagessen. Die einzige Malzeit ausser das Frühstück innerhalb 24 Std. Die jüngsten Novizen sind gerade mal im Kindergartenalter.
Die U-Beins’s Bridge ist die längste aus Teak-Holz erbaute Fussbrücke. Sie ist im Katalog des Uno-Weltkulturerbes aufgeführt.
21. Dez. / Mandlay – Bagan, 260 Km.
22. Dez. / Bagan
Die vom 11. bis 13. Jh. errichtete Tempelstadt ist die ehemalige Haupstadt des Bamar-Reiches. Bagan ist die Touristenattraktion Myanmars. Auf dem Areal befinden sich noch 2200 Pagoden (Tempel = begehbar / und Stupas = Massiv, ohne Innenräume). Wir besuchten die Ananda-Pagode (Ananda = Schüler Buddhas) und die Shwezigon-Pagpode. Beide wurden im 11. Jh. errichtet. Die Ananda-Pagode wurde im indischen Stil erbaut und enthält unzählige Buddhas, davon 4 riesige. Die Shwezigon-Pagode weist über 1 Tonne Blattgold auf. Sie wurde im Burmesischen Stil erbaut – mit riesiger Stupa im Zentrum.
Am Morgen sind wir um 4:30 Uhr aufgestanden. In der Dämmerung um 6:30 Uhr war der Start mit dem Heissluftballon über die weite Ebene von Bagan, mit den unzähligen Pagoden. Das Morgenrot schwächte sich ab und die Sonne ging auf. Ein unvergessliches Erlebnis! Abends trinken wir einen Sundowner auf der Flussfahrt auf dem Irrawady.
23. Dez. / Bagan – Gangaw, 250 Km.
Wir überqueren den Irrawady, mit über 2000 Km der längste Fluss Myanmars und gelangen wieder in eine Bergregion mit unzähligen Kurven und An- und Abfahrten.
Wir passieren unzählige, zum Teil baufällige Brücken. Die Bilder sprechen für sich. Die Region ist sehr fruchtbar. Die Menschen sind hier arm und bewirtschaften die Felder und dröschen das Reis mit Ochsen. Aber Solarpanels sind auch auf Hütten mit Wellblech montiert. Den „Chineese Elephants“ mit überladenen Fudern weichen wir mit nötigem Abstand aus. Mehr als ein Gefährt haben wir im Strassengraben gesehen. Ein Fuder Reisstroh auf dem Landydach wäre zu viel des Guten.
Auf der Bergstrecke passiert die nächste Panne. Shit happens – mit einem Mercedes-Sprinter. Das Fahrzeug von J.&I. muss abgeschleppt werden.
24. Dez. Wir feiern Weihnachten in Kalay / Nordmyanmar