Norden Myanmars (Dez. 2017)

15. Dez. / Chaing Khong -Tachilek – Keng Tung, 267 Km; (teilweise Nachtfahrt).

16. Dez. / Kengtung – Namsang, 340 Km / 11:30 Std / (teilweise Nachtfahrt).

17. Dez. / Namsang – Inle, 170 Km.

Grenzübertritt Thailand / Myanmar

Der Grenzübertritt in Tachilek nach Myanmar verlief reibungslos und in kurzer Zeit. Dies Dank der guten Vorbereitung durch lokale Agenten und längeren Verhandlungen des Teams mit den Behörden. Die Route, auf der wir reisen ist genau vorgeschrieben. In dieser Region der Shan-Provinz, die an China angrenzt, ist das Reisen für Ausländer nicht erlaubt, da es militärische Sperrzone ist. Wir erhielten eine Sonderbewilligung. Mehrere Guides begleiten uns in 2 Fahrzeugen. Sie sorgen dafür, dass wir an den Polizei- und Militärkontrollen problemlos durchkommen, da sämtliche Bewilligungen, Namen und Autokennzeichen deponiert sind und abgeglichen werden. Wir wissen das sehr zu schätzen und freuen uns, dass wir die Erlaubnis für die Durchfahrt und die Betreuung haben – ohne diese Überwachungsmassnahmen wäre unsere Reiseroute durch diese herrliche Landschaft gar nicht möglich gewesen.

Fahrtechnisch anspruchsvolle Bergstrassen

In dieser Bergregion hatten wir oft sehr steile (16 %), kurvenreiche Strassen. Der Stundendurchschnitt betrug oft 30 Km – und das den ganzen Tag! Dafür war die Landschaft einzigartig, das Wetter schön und die Aussicht herrlich. Orginell waren die Tankstellen auf der abgelegenen Strecke – Fässertankstellen. 3 Fass: 1 Benzin, 1 Diesel und 1 Motorrad-2-Takter. Auf dem Hochplatteau des Shangebietes waren die „Strassen“ oft nur auf dem „Mittelstreifen“ geteert. Links und rechts davon Schotter. Jeder fuhr in der Mitte auf dem Teer und wich erst im letzten Moment auf den Schotter aus…..Die lustigen Mobile, die keine Kühlerhaube haben und wie alte Saurer-Lastwagen aus den 50er-Jahren aussehen, nennen die Myanmarerer mit einem schalkhaften Augenzwinkern „Chinese Elephant“. Die Mobile sind aus China importiert. Demgegenüber leben hier über 2’000 Arbeitselefaten – echte, lebende => das ist der Hintergrund des Wortschöpfung. „We (Rolf & Margrit) have a „british elephant“: our Landy. Ohne murren und stampfen erfüllt er sein Tagespensum und klackert (5-Zylinder) die Hügel hinauf und hinunter.

Strassenbau im Shangebiet

Die Menschen – Familien mit Kind und Kegel -, die den Schotter asphaltieren, leben während der Bauzeit in Zelten neben der staubigen Baustelle. Gearbeitet wird hier noch mit sehr einfachen Mitteln. Steine werden mit dem Hammer zerklopft, in Körben auf dem Kopf der Frauen getragen. Das Bitumen (Teer) wird in alten Fässern angeliefert. Um den Teer zu verflüssigen, wird ein Graben in die Erde gezogen, darin ein Feuer entfacht, und das aufgeschlitzte Fass drüber gelegt. Das flüssige Bitumen wird mit der Kelle abgeschöpft. Alte Technik. Die Menschen sind sehr fröhlich und zufrieden; sie lächeln immer und winken zurück. Vermutlich sind wir die ersten westlichen Menschen, die sie zu Gesicht bekamen. In der Stadt Taunggyi wird mit modernsten Maschinen geteert!

Begegnungen

An einer Pilgerstätte haben wir uns bestens in Englisch unterhalten. Ein Lehrer und drei Schülerinnen haben uns befragt, woher, wohin, wie lange. Wie das mit den Visas funktioniert. Wie wir uns in ihrem Land Strassentechnisch zurecht finden etc. Mit einer Familie, die ihre Reisernte transportierte, kommunizierten wir „international“ – Lächeln und Gestik. Die Kinder „mampften“ während dessen die von uns geschenkten „Guetzli“ und Bananen.

18. Dez. / Inle-See
Am frühen Morgen fuhren wir zum Landungssteg der „speedboats“. Die Einwohner der Dörfer um den Inle-See sind zum überwiegenden Teil Intha, einer Ethnie mit Tibeto-Burmesischem Ursprung. Etwa 70’000 Menschen haben ihre Heimat rund um den Inle-See. Sie leben in sehr einfachen Holz- und Bambushütten, die auf Stelzen gebaut sind. Die Inthas betreiben Fischfang und Landwirtschaft – teilweise auf schwimmenden Gärten. Um die „Felder“ zu düngen, ernten sie Seepflanzen und Schlamm, die sie auf die „Felder“ ausbringen um Humus zu gewinnen. Die Ernteprodukte bieten sie auf den schwimmenden Boots-Märkten an. Eine Spezialität ist die Seidenweberei, die sie auf auf einfachste Weise und mit innovativer Technologie – Fahrradfelgen – betreiben.

19. Dez. / Inle-See – Mandalay, 260 Km.
Diese Strecke war sehr malerisch und „entschleunigend“. Hier gibt es zwei Fahrspuren. Die erste ist geteert und hat Schlaglöcher. Die zweite Fahrspur ist für Ochsenkarren und ist sandig und holprig. Die Menschen haben noch nichts von „work-life-balance“ gehört und troztdem praktizieren sie es genüsslich. Dem komischen „british elephant“ – unser Landy – und seiner Crew winken sie herzlich mit einem breiten Lachen zu. Wir winken ihnen zurück. Sie nutzen die Begegnungen für eine kurze Pause und halten inne beim Steineklopfen oder Teerschöpfen. Auch die überfüllten Sammeltaxis gehören zum Landschaftsbild wie die Ochsenkarren. Eisenbahnschienen, die mit Unkraut überwucherst sind, überqueren wir von Zeit zu Zeit. Seit den Indochinakriegen verkehrte wohl kein Zug mehr darauf. Die Transportfunktion haben die Sammeltaxis übernommen…..

20. Dez. / Mandalay

Die ehemalige Landeshaupstadt Myanmars Mandalay mit ca. anderthalb Mio. Einwohnern ist vor allem für seine Millionäre, seine Mönche und seine kulturelle Vielfalt bekannt. Die geografische Lage zwischen dem südlichen China und dem Indischen Ozean begrünstige die Wirtschaft, sodass hier viele zugezogene Kaufleute aus China leben. Hergestellt wird in Mandalay Blattgold, das zur Dekoration der Buddhas und Pagoden dient. Durch stundenlanges Hämmern auf kleine Goldplatten werden die hauchdünnen Plättchen geschlagen. Wir besuchten die Kuthodaw-Pagode. Sie ist eine 1868 fertiggestellte Anlage. Sie besteht aus 729 pavillonartigen Tempeln, in denen je eine weiße Marmorplatte steht. Darauf ist der Pali-Kanon, die Predigten und Lehren von Buddha eingemeisselt. Würde man den ganzen Text lesen, bräuchte man 6 Monate.

Im Golden Palace Monastery versammeln sich die Mönche um 11:15 zum Mittagessen. Die einzige Malzeit ausser das Frühstück innerhalb 24 Std. Die jüngsten Novizen sind gerade mal im Kindergartenalter.

Die U-Beins’s Bridge ist die längste aus Teak-Holz erbaute Fussbrücke. Sie ist im Katalog des Uno-Weltkulturerbes aufgeführt.

21. Dez. / Mandlay – Bagan, 260 Km.

22. Dez. / Bagan

Die vom 11. bis 13. Jh. errichtete Tempelstadt ist die ehemalige Haupstadt des Bamar-Reiches. Bagan ist die Touristenattraktion Myanmars. Auf dem Areal befinden sich noch 2200 Pagoden (Tempel = begehbar / und Stupas = Massiv, ohne Innenräume). Wir besuchten die Ananda-Pagode (Ananda = Schüler Buddhas) und die Shwezigon-Pagpode. Beide wurden im 11. Jh. errichtet. Die Ananda-Pagode wurde im indischen Stil erbaut und enthält unzählige Buddhas, davon 4 riesige. Die Shwezigon-Pagode weist über 1 Tonne Blattgold auf. Sie wurde im Burmesischen Stil erbaut – mit riesiger Stupa im Zentrum.

Am Morgen sind wir um 4:30 Uhr aufgestanden. In der Dämmerung um 6:30 Uhr war der Start mit dem Heissluftballon über die weite Ebene von Bagan, mit den unzähligen Pagoden. Das Morgenrot schwächte sich ab und die Sonne ging auf. Ein unvergessliches Erlebnis! Abends trinken wir einen Sundowner auf der Flussfahrt auf dem Irrawady.

23. Dez. / Bagan – Gangaw, 250 Km.
Wir überqueren den Irrawady, mit über 2000 Km der längste Fluss Myanmars und gelangen wieder in eine Bergregion mit unzähligen Kurven und An- und Abfahrten.

Wir passieren unzählige, zum Teil baufällige Brücken. Die Bilder sprechen für sich. Die Region ist sehr fruchtbar. Die Menschen sind hier arm und bewirtschaften die Felder und dröschen das Reis mit Ochsen. Aber Solarpanels sind auch auf Hütten mit Wellblech montiert. Den „Chineese Elephants“ mit überladenen Fudern weichen wir mit nötigem Abstand aus. Mehr als ein Gefährt haben wir im Strassengraben gesehen. Ein Fuder Reisstroh auf dem Landydach wäre zu viel des Guten.

Auf der Bergstrecke passiert die nächste Panne. Shit happens – mit einem Mercedes-Sprinter. Das Fahrzeug von J.&I. muss abgeschleppt werden.

24. Dez. Wir feiern Weihnachten in Kalay / Nordmyanmar

Myanmar (Dez. 2017)

Myanmar hat rund 60 Mio. Einwohner auf einer Fläche von 676`578 Km2 (inetwa so gross wie Frankreich). Das Jahreseinkommen pro Kopf beträgt rund USD 1300.-. Somit ist es eines der ärmeren Länder der Erde. Würde man die Fröhlichkeit und Freundlichkeit der Menschen messen, wäre das Land in den vordersten Rängen. Drei Viertel der Einwohner Myanmars leben auf dem Land und von der Landwirtschaft. Die Politik steht hinten an; die unmittelbaren Angelegenheiten sind das Dorfleben, die Ernte oder der Wasserstand der Flüsse (Baden, Waschen, Trinkwasser). Die Menschen helfen einander und nennen sich gegenseitig „Bruder“ oder „Schwester“. Die Familien leben oft in 3 oder 4 Generationen unter einem Dach (meistens 2 od 3 Zimmer). Strom und fliessendes Wasser ist auf dem Lande nicht überall vorhanden. In der Landwirtschaft werden 43 % des BIP erzeugt, während die Industrie 20 % und der Dienstleistungssektor 37 %.

Es gibt 135 offiziell anerkannte ethnische Gruppen in Myanmar: Bamar 69 %, Shan 8,5 %, chrisrtliche Karen 6,2 %, muslimische Rohingya 4,5 %, Mon 2,4 %, Chin 2,2 %, Kachin 1,4 %, Inder 1 %, Han 1–2 %.

Religion: 89 % der Einwohner sind Theravada-Buddisten. (od. Hynayan, Kleine Fahrzeug. Diese Lehre ist vorallem in Sri Lanka, Thailand, Kambodscha und Myanmar vorherrschend.

Ausreise Laos / Transit Nord-Thailand (Dez. 2017)

14. Dez. / Hoa Xay – Chiang Kong, 135 Km.
Heute sollte der Hatrick gelingen: An einem Tag aus drei asiatischen Länder ausreisen – und in drei Länder einreisen. Laos, Thailand, Myanmar. Aber es kam ganz anders….. Die Ausreise aus Laos erfolgte sehr speditiv. Die Einreise nach Thailand war komplizierter. Auf dem Zollparkplatz in Thailand mussten wir den Landy parkieren. Nun ging es im Bus zu einem Immigration-Spital. Gesundheits-Check. Body Mass Index bestimmen. Blutdruckmessen. Fragen beim „Immigration-Arzt“ beantworten. Stempel auf den Zettel der Bestätigung des Gesundheitszustandes. Gegen Mittag 70 Km Fahrt zur „Landtansport Office“-Behörde. Auf der Strecke hatte der Bus auf der Höhe eines Trauerzuges eine Panne. Die Kupplung war im Eimer…Der Fahrer kroch unter den Bus, konnte den Schaden aber nicht reparieren. Die restlichen 25 Km mussten wir mit den Tuck-Tuck zurück legen. Um 14:30 Uhr sind wir im Landtansport Office angekommen. Hier mussten wir 1 Stdunde Videos von Verkehrsunfällen und deren Ursachen ansehen. Anschliessend Formulare ausfüllen. Fototermin für den thailändischen Führerschein. Um 17 Uhr war Büroschluss und das Prozedere zu Ende. Alles lief freundlich und korrekt ab. 70 Km zurück in den Zollhof, Landy holen, und ins IBIS-Hotel zur „Pflichtübernachtung“. Eigentlich ist die Einreise für Ausländer mit Reisemobilen gesperrt. Aber mit monatelangem Verhandeln bis ins Transportministerium hinauf war es möglich, eine Sondergenehmigung zu erhalten. Vor einem Jahr wurde die Grenze für ausländische Fahrzeuge gesperrt. Laut Aussage eines Beamten waren die zahlreichen Unfälle, die Automobilisten des grossen Nachbarlandes verursachten, der Grund.

Anderntags fahren wir weiter Richtung „goldenes Dreieck“. Hier ist ein Drei-Länder-Eck: Laos, Thailand und Myanmar und zwei Grenzflüsse fliessen in den Mekong. In diesem Länder-Dreieck boomte einst der Handel mit mit Opiaten, die aus Schlafmohn hergestellt wurden. Der Konsum dieser Rauschmittel hat bei den südostasiatischen Bergvölkern, denen wir hier im Bergland begegnen, eine lange Tradition. Ältere Menschen dieser Bergvölker rauchen hier ihr Pfeifchen (lange Silberpfeifen). Die verstärkte Nachfrage aus dem Westen in den 1970/80er Jahren nach Drogen begünstigte den Anbau des Schlafmohns und den Drogenschmuggels in Myanmar, Thailand und Laos. In diesen Länder steht heutzutage auf dem Handel mit Drogen oft die Todesstrafe – oder zumindest mehrjährige Gefängsnisstrafen. Heute nehmen die Einnahmen aus dem Tourismus einen steigenden Anteil ein. Zudem wird in diesen nördlichen Regionen vor allem Bergreis, Mais, Bananen und Bäume zur Kautschukgewinnung angebaut.

Wir hatten hier durch den ganzen Nordzipfel Thailands Polizeieskorte bis Tachilek, der Grenzort zu Myanmanr.

Im Berg-Urwald Nordlaos (Dez. 2017)

11. Dez. / Muang Khua – Muang La, 75 Km.

12. Dez. / Muang La – Luag Namtha, 150 Km.

Wir freuen uns jeden Morgen auf den neuen Tag. Einfach zu Zweit mit unserem Landy hier durch die bewaldete Hügel-Landschaft zu fahren und Begegnungen mit den freundlichen Menschen zu haben.

13. Dez. / Luang Namtha – Hoay Xai, 175 Km.

Unser Morgenessen besteht aus Joghurt, Mangos und Bananen. Die leckeren, reifen Früchte kaufen wir in den Bergdörfern am Strassenrand ein. Nach dem Früstück den Ölstand, das Kühlwasser- und das Bremsflüssigkeitsniveau prüfen. Dann tuckern wir wieder los. Über schmale, sehr kurvenreiche Strässchen durch den Urwald im Gebirge. Meistens mit 30-40 Km/h hoch und mit 50 – 60 Km/h bergab.

Eine ganz herzliche Begegnung hatten wir heute erlebt. Vor ein paar Hütten im Urwalddorf sassen drei alte Frauen und webten auf einfachste Art Bänder und rauchten ein Opiumpfeifchen. Wir stoppten unseren Landy ein paar Meter weiter. Von der gegenüberliegenden Strassenseite schaute ich den Frauen zu und wir hatten Blickkontakt und ein freundliches Lächeln. Ich ging zu ihnen, setzte mich und schaute ihnen zu. Die Fadenbündel wurden mit der grossen Zehe gehalten. In minuziöser Feinarbeit wurden die Fäden durchgezogen und zu einem Band gewoben. Plötzlich zupften die kleinwüchsigen Frauen an meinen blonden Haaren meiner Beine. Bald vermassen sie mit den den gespreizten Händen (ca. 20 cm) die Länge meiner Unterschenkel. Grosse Diskussion – mit oder ohne Kniescheibe messen ? Grosses Gelächter und wieder von neuem messen – dieses mal mit Kniescheibe. Wir hatten ein grosses Gaudi und lachten herzhaft. Wir verstanden uns. Zum Schluss schenkte ich ihnen einen Bund Bananen und wir verabschiedeten uns winkend. Das ist Reisen und Begegnen!

Vietnam Nord (Dez. 2017)

2. Dez. / Cua Lo – Ninh Binh, 200 Km

Wir sind in Nordvietnam angekommen. Mit der „Trockenen Halong-Bucht, der echten Halong-Bucht und Hanoi erwarten uns echte Highlights. Der Ausflug in die Trockene Halong-Bucht – oder Tam Coc genannt, erfolgte per Boot durch grossartige Landschaften und Karsthöhlen. Die Höhlen sind bis 300 Meter lang.

3./4. Dez / Ninh Binh – Halong, 180 Km

Die Halong-Bucht ist DAS Reiseziel schlechthin in Vietnam. Sie ist UNESCO Weltnaturerbe und besteht aus knapp 2000 Inseln und Inselchen. Einige sind bewohnt, die meisten aber unbewohnt. Die Bucht steht unter Naturschutz, was eine wirtschaftliche Nutzung untersagt. Die Einheimischen leben von Tourismus und dem Fischfang. Die Locals leben in Hausbooten oder schwimmenden Dörfern, dort züchten sie Shrimps und Fische. Zudem hat es auf einer der Inseln eine staatliche Perlenzucht. Da werden den Austern Kristallisationskerne implantiert. Während 3-4 Jahren wächst dann eine Perle in der Auster heran. Dies bei rund 70% der Tiere. Die andern 30 % bleiben auf der Strecke. Im Film James Bond-007: „Mann mit dem goldenen Colt“ (1974) spielt der fulminante Showdown in der Halong-Bucht. Damals war es nicht möglich in Vietnam zu drehen sondern musste in der thailändische Kalksteininsel Ko-Phing-Kan in der Phang-Nga-Bucht bei Phuket gedreht werden.

5./7. Dez. / Halong – Hanoi, 170 Km

Wir besuchen den Literaturtempel mit der Konfuziusstatue. Der Tempel wurde 1070 errichet. Hier entstand die erste Universität. Weiter gings zum Ho-Chi-Minh Mausoleum und zur Einsäulenpagode. Auf einem Foto der Bildergalerie ist ein Werbeschild „Nail“ ersichtlich. Das Haus ist nur 1 Meter breit und folglich das schmälste Haus von Hanoi.

In der Altstadt Hanois erleben wir die echte Athmosphäre des asiatischen Strassenlebens. Die Altstadt ist das Herz und die Seele der Metropole. Hier pulsiert der Handel mit den Outlet-Läden „Kleider made in Vietnam“, die Strassenküchen, die Handwerkerbuden, da wird geschweisst und gehämmert und hier flitzen Mopeds rum, noch und noch. Dazwischen Rischkas und Strassenverkäuferinnen, die in zwei Körben an einer „Bambusstangen-Waage“ Früchte und Gemüse verkaufen.

Interessant war auch der Besuch des Musueums der vietnamesichen Militärgeschichte.
Im Indochinakrieg gegen die Franzosen wendeten die Vietnamesen die Guerillataktik an. Zudem verwendeteten sie den Velotransport um den Nachschub in die Kampfzone sicherzustellen. Das waren unzählige „Ameisenstrassen“, die die Franzosen nur schwerlich bekämpfen konnten. Wir waren gleichzeitig im Auditorium, als hohe Militärs eines Nachbarlandes sich die militärische Taktik des Vietcongs im Indochinakrieg gegen die Franzosen in Dien Bien Phu erklären liessen. Von dieser Region Nordvietnams wurde der Widerstand durch Ho-Chi-Minh organisiert, der schliesslich in der Eroberung Hanois gipfelte und anschliessend bis in den Süden weiter getragen wurde. Auch der Panzer der Vietcongs (Befreiungsarmee), der das Parlamentsgebäude Südvietnams am Ende des Vietnamkrieges stürmte, war hier ausgestellt. Jeder Nordvietnamese hatte seinen eigenen Bombenshelter – eine im Boden eingelassene Bettonröhre mit Deckel. In diesem Museum in Hanoi wurde vor allem der Widerstand des Vietcongs als Befreiungsarmee präsentiet. Demgegenüber war im Militärmuseum in Saigon vor allem die Gräueltaten der Amis thematisiert. Zwei Regionen, zwei verschiedene Betrachtungswinkel. Wir besuchten auch das „Hilton Hanoi“. Das ist kein Luxushotel, sondern das Gefängnis, das die Franzosen im letzten Jahrhundert bauten (Maison Centrale). Sie inhaftierten Widerstandskämpfer während der Indochinakriege in den 1950er Jahre. Der ironische Name Hilton Hanoi stammte von den inhaftierten, abgeschossenen amerikanischen Piloten über Nordvietnam (1966-1973).

8. Dez. / Hanoi – Moc Chao, 190 Km; / Shit happens
Wir fuhren Richtung Grenze Laos. Die Route führte über kurvenreiche Strässchen und Pässe, die im Nebel lagen. Es war teilweise „Russiches Roulette“. Weshalb? 10 Meter Sicht im Nebel. Kurve mit Sicherheitslinie. Ein Lastwagen auf der linken Seite. Ein PW, der den LKW in der nebligen, unübersichtlichen Kurve überholt. Dies auf der rechten Fahrbahn – der unsrigen…..Oder der selbe Film in umgekehrter Richtung. Wir werden im Nebel überholt, obwohl die Situation völlig unüberichtlich ist. Da hilft nur: Defensiv, defensiv, defensiv fahren. Die LED-Scheinwerfer permanent unter Strom und die Lastwagenhupe, die wir speziell für solche Situationen einbauen liessen, auf Dauersirene schalten. Zum Glück liegt die Nebel- und Bergstrecke hinter uns. Der 4. Unfall trifft unsere Gruppe. Zum grossen Glück ohne Verletzte. Das Fahrzeug von M.&S. erleidet Totalschaden.

Shit happens! / 4. Unfall, der unsere Gruppe trifft. Zum grossen Glück ohne verletzte Personen. Unverschuldet, wie die andern 3 Unfälle auch. Ausgerechnet das grösste Fahrzeug erleidet Totalschaden. Der KAT-1 (15 t) ist das Notfall-Reperatur-Abschleppfahrzeug. Als wir an die Unfallstelle kommen, herrscht eine gedrückte Stimmung. Alle sind niedergeschlagen, nehmen Anteil am Schicksal unserer Reisefreunde. Nein – nicht schon wieder einen Unfall……Ihr Traum von der Reise „Mit dem KAT-1 bis nach Australien“ war innerhalb von Sekunden zerstört. Unser Werkstattwagen ist futsch. Er wurde während zweier Jahre zu einem Prunkstück durch M. aufgebaut. Nun Schrott und Totalschaden. Wie kam das? Ein entgegenkommender Lastwagen wurde in der Kurve von einem Kleinlaster überholt. Statt zu bremsen und wieder einzuschlaufen, gab der Kleinlaster noch Gas und setzte das Überholmanöver fort. Der KAT-1 / Werkstattwagen der in die Kurve einfuhr, konnte nur noch ausweichen und auf die Kurvenbrüstung hochfahren und eine Frontalkollision mit dem Kleinlaster zu verhindern. Totalschaden: Motor, Getriebe, Untersetzung etc. kaputt oder gestaucht. Der LKW-Fahrer gesteht im Polizeiprotokoll seine Schuld ein. USD 2‘000 kann er bezahlen. Mehr ist nicht aufzutreiben. Das Fahrzeug unserer Freunde war nicht Kaskoversichert. Bald 30-jährige Fahrzeuge, die keine Serienfahrzeuge sind, sonder eigene Umbauten, lassen sich in Deutschland nicht versichern……

9. Dez. / Moc Chao – Dien Bien Phu, 270 Km
Die Volksgruppe der Thai lebt in den nordvietnamesischen Gebirgsprovinzen. Sie hat eine eigene Sprache und ist nicht zu verwechseln mit den den klassichen Thailändern. Die Thai hier in dieser Region werden in zwei Gruppen geteilt. Die schwarzen Thai und die weissen Thai. Die Bezeichnungen kommen von den traditionellen Trachten – entsprechend der Farben – der Frauen. Die weissen Thais leben überwiegend mit ihrem gemütlichen Lebensstil im Tal, umgeben von Karstbergen und Reisfeldern. Sie pflegen die traditionellen Webtechniken und fertigen wunderschöne Tücher und Trachtenkleider an. Die sschwarzen Thai leben in den Bergregionen.

10. Dez. / Dien Bien Phu – Muong Khua, 110 Km
Dies ist eine sehr geschichtsträchtige Region (Schlacht von Dien Bien Phu). Die als entscheidend geltende Schlacht des Indochinakrieges, 1953-1954, fand hier statt. Vgl Blog: 5.-7. Dez. Hanoi / Museums der vietnamesichen Militärgeschichte. Dort sind Fotos dieser Schlacht aufgeführt. Der Sieg der Viet Minh hatte weitreichende weltpolitische Folgen. In Algerien fanden Kämpfe der Franzosen statt, die nicht sehr erfolgreich waren. Die Vietnamesen ergriffen die Chance, sich von der Kolonialmacht Frankreich freizukämpfen. Von Dien Bien Phu kämpfte sich der Viet Minh (Ho-Chi-Minh / Kommunisten) bis zur Stadt Hanoi vor. Gleichzeitig gab der amerikanische Präsident Eisenhower die Zusicherung, den Aufbau eines unabhängigen, pro-westlichen Cochinchina (also Süd-Vietnam) zu unterstützen. Der Grundstein für den Vietnamkrieg war damit gelegt.

Wir genossen die Fahrt durch die Bergdörfer. Hier leben zahlreiche ethnische Minderheiten. Ihr Häuser sind auf Stelzen gebaut als Schutz vor allerlei Nagetieren und Schlangen. Das Leben spielt sich auf der Strasse ab. Kinder spielen, kleine Hausschweinchen rennen über die Strasse. Hunde dösen im Schatten. Männer hocken in Gruppen um ein Feuer und palavern. Die Frauen machen Handarbeit im Hauseingang. Der Nebel sorgte für eine mystische Stimmung im Bergurwald, durch den wir über kurvenreiche Strässchen bis auf 1400 Meter Meer fuhren.

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