30. Sept. 2017 / 500 Km Kashgar – Hotan, Xinjiang
1. Okt. 2017 / 500 Km Hotan – Nordseite Takelamakan, Kuqua, Xinjiang
3. Okt. 2017 / 360 Km Kuqa – Bosten See, Xinjiang
4. Okt. 2017 / 407 Km Bosten See – Turpan, Xinjiang
6. Okt. 2017 / 418 Km Turpan – Hami, Xinjiang
7. Okt. 2017 den 10’000. Km auf dieser Reise gefahren.
7. Okt. 2017 / 420 Km Hami – Dunhuang, Gansu
30. Sept. 2017 / Kashgar – Hotan, 520 Km; Xinjiang. Wir reisten durch die Wüsten Takelamakan (Wüste ohne Wiederkehr) und die Wüste Gobi. Unser Landy lief wie ein wüstenerfahrenes Kamel, sodass unsere Gebeine nicht im Sand verblichen. Beide Wüsten liegen in der „Autonomen Region“ XINJIANG. Die Mehrheit der Bevölkerung sind Uiguren. Um 10 Uhr erhielten wir noch die Versicherungsvignette an die Frontscheibe geklebt und los ging die Fahrt. Die Strassen sind erstklassig. Autostrassen u. Autobahn wie zu Hause. Wir fahren am Rande der Takelamakan Wüste nach Hotan. Unterwegs müssen wir etliche Polizeikontrollen passieren. Gepanzerte Fahrzeuge und Blaulichtkolonnen kurvten in den grösseren Städten herum. Momentan herrscht eine erhöhte Sicherheitsstufe. Am 4. Oktober ist Nationalfeiertag (Gründung der Volksrepublik China 4. 10. 1949). Die kleinste Unruhe wird im Keime erstickt. Mitte Oktober ist der Parteitag in Peking. Die Chinesen sind sehr bemüht um unsere Sicherheit. Das ging so weit, dass wir 3 Mal eine Polizeieskorte erhielten und durch Städte im Konvoi fuhren. Ja die Gastgeber sind bemüht und besorgt um unsere Sicherheit, obwohl wir uns zu keiner Zeit und nicht im Geringsten unsicher oder bedroht fühlten. Polizisten, Gemüsehändler, Bauern auf den Eselkarren und Kinder lachten uns an und winkten zu.
Da die Strassenzulassung für defekte, nicht selbstfahrende Fahrzeugenicht erteilt wird, musste das Womo von T. & M. mit dem Tieflader rund 3000 Km in eine Fachwerkstatt nach Xining transportiert werden. Die Ersatzteile wurden in Deutschland bestellt. Die chinesiche Agentur holt die Teile am Flughafen ab und spediert sie zur Werkstatt. Dies alles dauert rund 10 Tage.
In der Zwischenzeit war der Anlasser des KAT-1/LKW ausgestiegen und der Truck musste durch ein anderes Expeditionsfahrzeug angeschleppt werden. Das Ersatzteil wurde aus Peking beschafft. Jetzt ist der KAT-1 wieder repariert. (KAT-1 ist ausgemustert von der Bundeswehr; 15 Tonnen schwer und ehemaliges Trägerfahrzeug für Patriotraketen).
1. Okt. 2017 / Hotan – Kuqua, 660 Km; Nordseite Takelamakan, Xinjiang. Wir durchqueren die Wüste auf einer relativ gut ausgebauten Strasse. Die meiste Zeit herrschten starke Winde wegen der Sonneneinstrahlung (Thermik). Sandsturmfreies Fotografieren war nicht möglich. Unterwegs haben wir plötzlich 40 oder 50 Autocars mit Polizeieskorte an der Spitze vor uns. Die Reisenden sind Wanderarbeiter, die während der Urlaubstage anfangs Oktober zu ihren Familien reisen. In China gibtes es schätzungsweise 350 Mio. Wanderarbeiter. Sie ziehen durchs Land dorthin, wo es Arbeit gibt (Baumwollernte, Strassenbau etc). und sind oft monatelang getrennt von ihren Familien.
2. Okt. 2017 / Kuqua; Xinjiang. Am Ruhetag haben wir den Landy gecheckt: Kühlwasser, Oel, und Luftfilter reinigen. Zudem den Defender innen vom Staub der Taklemakan Wüste gereinigt. Am Nachmittag war einkaufen im Supermarkt angesagt um die Vorräte wieder aufzu füllen.
3.- 4. Okt. / Kuqa – Turpan, 767 Km; Xinjiang. Die Route führt an ausgedehnten Chillifeldern vorbei. Die Menschen pflücken die Früchte und trocknen sie teilweise am Strassenrand oder auf sandigen Böden. So viel Chilli haben wir bisher noch nie gesehen. Auf der Strasse sind alte 6-Achser-LKW unterwegs, die übervoll geladen sind mit den Früchten. Deshalb hat es zahlreiche Ausfahrtbuchten für die Lastwagen, falls die Bremsen versagen. Die Landschaft ist geprägt durch Hügel, die vom Wind kahlgeschliffen wurden. 340 Km der Strecke führte über Autobahnen; die letzten 20 Km an den Bosten See war Sandpiste vom feinsten. Wir übernachteten an einer Boots-Marina mit verlottertem Hotel ohne Gäste.
Das Teamfahrzeug (Camper u. Büro) musste mit dem KAT-1 abgeschleppt werden. Bei 80 Km/h stellte plötzlich – ohne Vorankündigung – der Motor ab. Vermutlich ist ein Druckventil defekt. Das konnte andertags provisorisch repariert werden.
6. Okt. / Turpan – Hami, 418 Km; Xinjiang, ist seit 2000 Jahren berühmt für seine Rosinen. Überall in der Oase wird Wein angebaut. Die Trauben werden in speziellen Lehmhütten getrocknet. In den Wänden sind Aussparungen für die Wind-Trocknung der Beeren. Die Ruinenstadt Jiaohe wurde im 2. Jh. v. Chr. besiedelt. Dschingis Khan zerstörte sie 1209. In der Wüste Gobi hat es riesige Windräderanlagen. Ein Windpark umfasse schätzungsweise bis gegen 1000 Windräder. Auch Solaranlagen sind grossflächig verbaut. Die Industriealisierung Chinas benötigt enorm viel Strom. Auffallend ist die Politik nebst den KKW’s auch auf die alternativen Anlagen zu setzen. Bemerkenswert ist auch, dass die Zweiräder-Roller ausnahmslos mit Batteriebetrieb funktionieren (im Gegensatz zu Indien. Dort verpesten die Zweitakter die Luft). Turpan ist einer der heissesten Städt Chinas. Im Sommer bis +50° Celsius, im Windter bis -20° Celsius. Das Turpan-Becken ist mit – 150 Meter die zweit tiefste Senke der Erde. Nur das Tote Meer ist noch tiefer gelegen.
7. Okt. / Hami – Dunhuang, 420 Km; Gansu
In Hami liegt die Ruinenstadt Jiaohe, die bereits im 15. Jahrhundert zerstört wurde.
8. Okt. / Dunhuang; Gansu. Als sich die Han-Dynastie um 100 v. Chr. nach Westen ausbreitete, entstand hier ein wichtiger Knotenpunkt der Seidenstrasse. Richtung Westen teilte sich die Seidenstrasse in einen nördlichen und südlichen Ast um die Wüsten Takelamagan und Gobi. Im alten China lag Dunhuang im äußertsten Nordwesten. Deshalb endete auch hier in der Region die Chinesische Mauer, in der Stadt Jiauguan.
Via Dunhuan gelangte vor 2000 Jahren der Buddhismus nach China. Ein Wüstenfluss hat eine 1600 Meter lange und 25 Meter hohe Felswand entstehen lassen. Da haben vom 4. Jh. bis 14 Jh. Buddhisten über 1000 Grotten in den weichen Löss gegraben. Die bemalte Fläche in den Höhlen summiert sich auch 45’000 qm. Heute sind die Magao-Grottentempel Weltkulturerbe. Wir besuchten am Nachmittag die höchsten Dünen von China. Welch ein Gaudi – Chinesen und zwei Langnasen mit „Sandgamaschen“ auf den Dünen. Der Nachtmarkt und die beleuchten Paläste sind eine Abwechslung zu Kultur und Sandhaufen!