China-Info
Unsere Route: Wir sind von zu Hause rund 7’500 Km bis an die chinesische Grenze gefahren (ohne Fähre, die rund 1’500 Km Strassenkilometer ersparte). Insgesamt werden wir rund 9’000 Km durch China fahren. Von der Westgrenze /“autonome“ Region Xingjiang (Kashgar) reisen wir durch die Taklamakanwüste (Wüste ohne Wiederkehr) an das Tian Shan Gebirge und weiter durch die Wüste Gobi bis etwa in die Mitte der West-Ostdistanz von China. Anschliessend fahren wir südwärts von Xining über Chendu an die Grenze von Laos.
Bevölkerung: rund 1,4 Mrd. Menschen. Davon sind 92 % Han-Chinesen. Zhuang 1,3 %, Uiguren 0,7 % Tibeter 0,5 % u.a.m.
Wirtschaft: China ist mit 11’000 Mrd. US-$ an 2. Stelle der politisch u. wirtschaftlich einheitlichen Länder hinter USA mit 17’500 Mrd. US-$ und vor Japan mit 4’800 Mrd. US-$. Die Wohlstandsunterschiede zwischen den reichen Küstenregionen (Peking, Shanhai, Shenzen, Hongkong) zu den westlichen Provinzen sind jedoch enorm.
Schrift: Die ältesten Schriftzeichen finden sich etwa vor 3’500 Jahren. Sie wurden auf Orakelknochen gefunden. Dann wird auf Bambusstreifen und ab dem 1. Jh. v. Chr. auf Papier geschrieben. Die grössten Wörterbücher umfassen 50’000 Zeichen. Wer 5’000 Zeichen beherrscht, gilt als gebildet. Mit 3’000 ist man in der Lage, die Zeitung zu lesen.
Unsere Navigation: Hat keine chinesischen Schriftzeichen – die sind für uns Chinesisch! Für die grobe Übersicht dienen uns Reise Know How-Karten. Zudem haben wir einen 300 Seiten starker Strassenatlas im Format A2 mit chinesischen Schriftzeichen (Vergleiche mal Strassenschilder mit der Karte und dies bei 80 Km/h……). Das beste Hilfsmittel für uns ist jedoch das Garmin-Navi mit speziellen, von uns abgespeicherten Openstreetmaps.
Dies und das – was nicht im Reisefüher steht: Wir sind in China angekommen. An was merken wir das? Die usbekische Butter geht zur Neige. Der russische Honig reicht lediglich noch für ein paar Messerspitzen. Bald gibt’s Gemüse, fr(l)ied rice und chicken sweet & sour zum Frühstück….. Zudem müssen wir in Kashgar im staatlichen Hotel schlafen, da die Behörden sonst nicht für unsere Sicherheit garantieren können…..In der Hotellobby stehen elektronische Schleusen wie in den Flughäfen. Beim scannen schrillt der permanente Alarm, der durch Metallteile ausgelöst wird. Das interessiert jedoch die wachhabende Polizei nicht. In den Hotelzimmern sind Gasmasken (Bj. 70er Jahre) vorhanden – wofür ist unklar. Zudem sind die Hotels oft „Stundenhotels“. Nein nicht zur Prostitution. Die Familien (mehrere Generationen) leben oft in kleinen Wohnungen ohne Privatsphäre. Deshalb fliehen junge (auch ältere…), verliebte Menschen oft für kurze Zeit ins Hotel. Deshalb gibt es im Hotelzimmer auch eine breite Palette Präservative (natürlich neueren Datums – nicht wie die Gasmasken).
Grenzübertritt nach China – die ersten Tage.
Im März 2017 / Die Daten für das Visum, die Fahrzeugdaten und die Angaben des Führerscheins haben wir im März eingereicht. Das Visum wurde anfangs August erteilt. Die Angaben wurden von der Botschaft nach Peking weitergeleitet und in den entsprechenden elektronischen Systemen erfasst.
27. Sept. 2017 / Kashgar. Wir sind morgens um 9 Uhr in Kirgistan ausgereist. Innerhalb kürzester Zeit wurde der Ausreisestempel in den Pass geknallt. Das Zollpapier für den Landy, das bei der Einreise ausgehändigt wurde, musst abgegeben werden. Wir waren ausgereist. Nach rund 10 Km Fahrt im Grenzbereich kamen wir an den ersten Kontrollposten der Chinesen. Ein Soldat prüfte den Pass u. das Visum. Wir durften chinesischen Boden betreten.
Wir mussten in einer grossen Halle den Landy scannen lassen. Damit war der ganze Inhalt ersichtlich. Drogenhunde werden auch eingesetzt. Um 10 Uhr mussten wir unsere Pässe abgeben. Getrennt nach Fahrer und Beifahrer. Sie wurden durchgezählt, sortiert und wieder neu sortiert. Von 13 Uhr bis 16 Uhr war Mittagszeit. Die Grenzer (Militär, Polizei und Zöllner) marschierten stramm in Einerkolonne vom Platz. Wir sassen in unseren Fahrzeugen. Um 16 Uhr hatten wir in Zweierkolonne anzutreten. Wieder Pass- und Gesichtskontrolle. Um 18 Uhr hatten wir die Pässe zurück erhalten. Das war die VORKONTROLLE! Nun mussten wir 180 Km weiterfahren zur offiziellen Pass- und Einreisekontrolle. Kurz vor Dienstschluss gegen 22 Uhr wurden unsere Pässe abgestempelt. Wir waren als Personen jetzt offiziell eingereist, nicht so die Fahrzeuge. Anschliessend wurden wir per Bus in 2-stündiger Fahrt nach Kashgar ins Hotel transportiert.
28. Sept 2017 / Kashgar. Um 10 Uhr wurde der Zollhof geöffnet, wo unsere Fahrzeuge über Nacht standen. Bis 13 Uhr wurden die Fahrzeuge weder geprüft noch durchsucht. Warten, warten, warten. Dann war wieder Mittagspause der Beamten bis 16 Uhr. Bis 20 Uhr mussten wir wieder rumstehen und warten. Dann 120 Km wieder mit dem Bus nach Kashgar ins Hotel. Das ok von oben fehlte offenbar noch.
29. Sept. 2017 / Kashgar. Um 10 Uhr Antrittsverlesen im Zollhof. Um 13 Uhr durften wir aus dem Zollhof fahren. Die Fahrzeuge waren genehmigt und verzollt. Nun mussten wir 80 Km Richtung Kashgar zur Polizei / MFK fahren. Da wurden chinesische Nummernschilder, Fahrzeugausweise und Fahrausweise erstellt. Zudem wurde die Haftpflicht-Versicherung abgeschlossen. Abends um 18 Uhr hatte auch dieser Amtsschimmel ausgewiehert.
Prozess der Genehmigungen: Im Hintergrund arbeiten viele Menschen an den Genehmigungen. Über Peking, die Provinz, den Distrikt bis zum Chef der Zoll-/Polizeistelle runter muss die Genehmigung erfasst und erteilt werden. Unterstützend ist eine Agentur in Peking für die Planung und den Kontakt mit den Behörden zuständig. Eine weitere, lokale Agentur unterstützt zwei Reiseleiter für unsere Gruppe. Ohne chinesische Reiseleitung darf in China nicht gereist werden. Warum wohl? Ihre Dienstleistung ist Pflichtkonsum; sie sind von unschätzbarem Wert und leisten ein enormes Engagement. Sie glätten die Wogen zwischen Bürokratie und ausländischen Reisenden.
Während die Fahrer sich rumschlugen mit den Grenzformalitäten für die Fahrzeuge rumschlugen, bummelten die Beifahrerinnen durch Kashgar. Sie begegneten einem Umzug mit Uiguren, die freudlos Chinafahnen schwingten…..
Summa summarum: Wir sind begeistert von China, der Freundlichkeit der Menschen, ihr offenes und neugieriges Verhalten den „Langnasen“ gegenüber. Wir lieben die Düfte, Gewürze und Überraschungen zwischen Menuebestellung und was auf den Tisch kommt…..Tagtäglich neue Erlebnisse, Bilder und Eindrücke auf unserem Flatscreen des Landy’s (Windschutzscheibe).